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0667 - Das Horrorhaus von Pratau

0667 - Das Horrorhaus von Pratau

Titel: 0667 - Das Horrorhaus von Pratau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befanden.
    In diesem Raum hatte der Teufel in einem Anfall von rasender Wut Dr. Faustus zerschmettert, hier hatte das Grauen noch Bestand.
    Die Sekunden verstrichen.
    Worte wehten mir entgegen.
    Noch konnte ich nichts verstehen, blieb allerdings vorsichtig und spürte auf einmal Eis auf meinem Rücken, denn zwei Wesen mit unterschiedlichen Stimmen unterhielten sich.
    Bill Conolly und Nadine Berger!
    Aber wo steckte Will Mallmann?
    ***
    Bill Conolly hatte alles gehört, und er wusste jetzt, welches Schicksal ihm bevorstand. Es gab für Nadine Berger kein Halten mehr, sie war zu sehr Vampir, um noch menschlich handeln zu können.
    Sie wollte nur sein Blut.
    Noch lehnte Bill mit dem Rücken im Winkel zwischen den beiden Wänden. Sein Kopf war nach unten gesackt. Er machte den Eindruck eines Mannes, der sich nicht mehr aus eigener Kraft helfen konnte.
    Ein Irrtum, denn er hatte seine Haltung um eine wichtige Winzigkeit verändert.
    Seine rechte Hand war unter die Kleidung gerutscht und die Finger umklammerten den Griff der Goldenen Pistole.
    Bill wusste genau, was er sich damit aufgeladen hatte. Wenn er schoss, war Nadine Berger nicht mehr zu retten. Aber er würde es tun, um sein Leben zu retten.
    Dabei dachte er auch an John Sinclair und daran, dass er den Geisterjäger daran gehindert hatte, Nadine Berger von ihrem Dasein zu erlösen. Jetzt befand er sich in der gleichen Lage, und er konnte seinen Freund plötzlich verstehen.
    Nadine kam.
    Sie ging den direkten Weg, und Bill hörte sie auch, nicht nur ihre Schritte.
    Vampire brauchen nicht zu atmen, dennoch klangen die Geräusche, die Nadine abgab, so ähnlich wie das schwere Atmen eines Menschen, wobei es allerdings auch einem Seufzer glich.
    Er hielt den Kopf auch weiterhin gesenkt, schielte aber hoch. Mallmann konnte er nicht mehr sehen.
    Nadine war bereits so nahe an ihn herangekommen, dass sie Bills Blickfeld ausfüllte. Sie war nur auf ihn fixiert, hielt den Kopf leicht gesenkt und musste noch einen Schritt gehen, um den Tisch zu erreichen, der ebenfalls vor der Wand stand. Er trennte Nadine Berger und Bill Conolly.
    Wenn sie sich dann vorwarf, um an seine Kehle zu gelangen, dann musste er handeln.
    Sie tat es nicht.
    Die Blutsaugerin blieb stehen, und die Kante des Tisches berührte ihre Beine.
    Sie zitterte vor Freude. Ein innerlicher Triumph hielt sie umklammert. Die Oberlippe bereits zurückgeschoben, präsentierte sie ihre beiden Vampirhauer. Die Luft zwischen ihnen erschien Bill wie mit Moder- und Grabgeruch erfüllt. Dies nahm der Reporter nur am Rande wahr. Für ihn zählten andere Dinge.
    »Jetzt!«, sagte sie und machte es richtig spannend.
    Bill gab keinen Kommentar. Er bewegte seinen rechten Arm, zog die Goldene Pistole hervor und richtete die Mündung dann direkt auf die Untote.
    »Wirklich, Nadine? Willst du dir wirklich mein Blut holen…?«
    ***
    Harry Stahl und Suko sahen zwar unterschiedlich aus, aber sie hatten trotzdem etwas gemeinsam.
    Beide ärgerten sich über den verfluchten Nebel, der sie beinahe orientierungslos machte. Sie tasteten sich an der Seite des Hauses entlang und erreichten schließlich die Vorderfront mit dem Eingang.
    Nicht einmal eine Lampe leuchtete über der Tür. Alles wirkte so schrecklich verlassen und wie vom Nebel fortgewischt. Das merkte auch Harry Stahl. Er war stehen geblieben und schüttelte den Kopf.
    »Irgendwie komme ich damit nicht zurecht, Suko.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung, es ist nun mal so. Ich weiß es nicht.« Er ging auf die Fenster zu, die so günstig lagen, dass er durch die Scheiben schauen konnte, wenn er sich auf die Zehenspitzen stellte.
    Das wäre normalerweise alles kein Problem gewesen, bei diesem Nebel allerdings sah es anders aus.
    Selbst zwischen ihm und der Fensterscheibe wallte die graue Wand, sodass es ihm unmöglich war, in die Gaststätte zu schauen.
    Suko, der vor einer zweiten Fensterscheibe stand, erging es nicht anders. Nur einen etwas helleren Fleck sahen sie. Der aber schimmerte im Raum und kam ihnen meilenweit entfernt vor.
    Der Kommissar trat zurück und hob die Schultern. »Es tut mir Leid, aber wir müssen so hinein.«
    »Klar.«
    »Wer zuerst?«
    Suko wollte sich anbieten, doch dazu kam er nicht mehr. Urplötzlich passierte etwas, womit keiner von ihnen gerechnet hatte. Hinter ihnen und gar nicht mal weit entfernt entstand eine Hölle.
    Es war furchtbar. Der Feuerball stach in den Nebel hinein und bildete eine rotgelbe Flamme, die ihre Arme zuckend in die nebeltrübe

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