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0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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und saukalt«, gab Uschi zurück. »Frieren wollte ich ja nun auch nicht unbedingt.«
    »Stimmt, kühl ist es geworden nach unserem europäischen Prachtsommer«, gestand Nicole zu, die selbst auch lieber weniger als mehr Kleidung trug. »Aber hier im Château haben wir eine sehr gut funktionierende Heizung. Auch wenn sich das bis nach Amerika noch nicht herumgesprochen hat…«
    »Hat sich.« Monica räkelte sich vor dem knisternden Kaminfeuer und genoß die Wärme der Flammen auf der nackten Haut. »Schätze, wir haben ein anderes Problem als eure Kälte und unsere Tornados. Mit Rob stimmt etwas nicht.«
    »Wie meint ihr das?« fragte Zamorra alarmiert, der die Besucherinnen ins Kaminzimmer gelotst und Raffael Bois, dem alten Diener, aufgetragen hatte, ein Fläschchen Wein und ein wenig Knabberzeugs aufzutragen. »Hat er Amun-Re nun doch unterschätzt?«
    »Das eben wissen wir nicht«, sagte Uschi. »Wir wissen überhaupt nichts. Vielleicht sollten wir hinfliegen und nach dem Rechten sehen.«
    »Wenn mal jemand die Freundlichkeit hätte, Klartext zu reden, wäre das auch nicht eine der dümmsten Ideen«, machte Nicole Duval sich bemerkbar.
    »Okay«, sagte Monica. »Jeden Tag kommt eine Funkmeldung von der Expedition. Alles in Ordnung, keine besonderen Vorkommnisse. Der Tenor dieser Nachrichten wurde natürlich auch an uns weitergegeben. Nur ist uns jetzt aufgefallen…«
    »… daß alle Funkmeldungen der letzten Tage inhaltlich völlig identisch sind«, ergänzte Uschi. »Wir haben uns die Sende- und Empfangsprotokolle angesehen. Die Anrufe von der für die Versorgung zuständigen Festlandstation auf Feuerland haben jeden Tag andere Formulierungen, und was zurückkommt, ist jeden Tag absolut der gleiche Wortlaut.«
    »Wie seid ihr denn an die Protokolle gekommen?« fragte Nicole stirnrunzelnd.
    »Durch Hawk. Frage uns aber niemand, wie der nun wieder daran gekommen ist und wieso er sich überhaupt um die Sache kümmert. Er hat übrigens angedeutet, daß er euch demnächst ein neues EDV-System installieren will. Noch schnellere und bessere Hardware als bisher.«
    »Schön, daß wir das auch mal erfahren«, sagte Zamorra und rieb den Daumen gegen Zeige- und Mittelfinger. »Kostet ja auch überhaupt nichts…«
    »Richtig«, sagte Monica. »Die Tendyke Industries zahlt den ganzen Mist wieder mal.«
    »Beruhigend«, murmelte Zamorra.
    »Beunruhigend ist, daß mit diesen identischen Funktéxten etwas nicht stimmt!« kam Uschi auf den Kern der Dinge zurück. »Wenn jemand für Massentexte immer wiederkehrende Textbausteine verwendet, ist das ja noch normal, aber - wenn zwei Wochen lang immer der gleiche Text kommt, ist doch was faul!«
    »Zumindest sollte es zwischendurch mal ein paar Fort- oder auch Rückschritte in der Arbeit zu vermelden geben«, fügte Monica hinzu.
    »Schauen wir uns die Sache also mal aus der Nähe an«, sagte Zamorra. »Wie kommen wir am schnellsten in die Antarktis? Zahlt Tendyke Industries das auch?«
    »Verlaß dich drauf«, sagte Monica. »Immerhin geht es um den Chef.«
    »Dann werden wir mal die Köfferchen packen«, beschloß Nicole. »Es soll übrigens ziemlich kalt da unten am A…, pardon, am Ende der Welt sein. Darf ich dir einen Schal und eine Pudelmütze leihen, Monica?«
    »Wenn du meinst, daß ich mehr nicht brauche«, grinste die schöne Nackte. »Hoffentlich verwirrt mein Anblick nicht Pinguine und Seehunde.«
    ***
    Düstere Worte hallten durch dunkle Räume.
    »Und so rufe ich dich, Asmodis, Fürst der Finsternis und Herr der Schwarzen Familie, daß du hier und sofort vor mir erscheinen mögest. Und ich rufe dich bei den unheiligen Namen, die verflucht sind in den Schlünden der Hölle.«
    Amun-Re stand im Zentrum des Tempels und rief mit hocherhobenen Armen die Worte einer allgemeinen Teufelsbeschwörung. Auf den üblichen Schutzkreis und andere Vorbereitungen hatte er verzichtet. Er war im Vollbesitz seiner Kräfte, und die Macht eines Dämons war gegen ihn ein Nichts. Die drei goldenen Brustplatten waren ein stärkerer Schutz als selbst das dreifache Siegel Salomons, das für Dämonen eine unbezwingbare Festung ist. Aber den Worten des Höllenzwangs mußte Gehorsam geleistet werden. Jeder aus LUZIFERs Reich, auch ein Fürst der Hölle, mußte sich seinem Zauberzwang beugen.
    Dreimal rief Amun-Re die Worte des großen Höllenzwangs. Denn so stark er war, auch er mußte das Ritual des ›Alten Paktes‹ einhalten. Aber ihm war die Macht gegeben, durch den Zwang seines Willens

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