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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Vergeltung zu schwören, aber alles, was sie gegen den Dunklen Lord unternahm, würde sich gegen sie selbst kehren.
    »Du wirst mich unterstützen«, befahl er. »Du wirst mich in die Nähe des Lucifuge Rofocale bringen. Und dort wirst du für mich tun, was ich will.«
    »Nein!« schrie sie zornig. »Niemals!«
    Und doch würde sie es tun. Weil sie es mußte.
    Die Paradox-Magie des Dunklen Lords war stärker als sie.
    ***
    »Es wird nicht funktionieren«, sagte Yves Cascal.
    Der Vampir lächelte kühl und zeigte dabei nicht einmal die langen Eckzähne. »Oh, es wird, ganz bestimmt. Aber nur so lange, wie Sie tun, was ich sage.«
    Cascal hatte Mühe, seinen Haß und seinen Zorn zu bändigen. In jeder Minute, die er in Gegenwart des Vampirs zubrachte, wuchs der Wunsch, Tan Morano zu vernichten.
    Denn Morano hatte etwas getan, das überhaupt nicht nötig gewesen wäre.
    Er hatte Yves Cascals Schwester Angeliques Blut getrunken. Er hatte den Vampirkeim auf sie übertragen. Und er hatte versprochen, diesen Keim wieder von ihr zu nehmen, wenn der Mann, den selbst Morano nur als Ombre, den »Schatten«, kannte, gegen Lucifuge Rofocale vorging!
    Ombre glaubte ihm kein Wort. Angelique war verloren. Und dafür verdiente es Morano, getötet zu werden. Und Ombre hätte es getan, wenn da nicht noch ein winziger Funken Hoffnung gewesen wäre, daß der Vampir vielleicht doch die Wahrheit sprach.
    Dabei wäre es völlig unnötig gewesen, Cascal auf diese Weise zur Mitarbeit zu zwingen. Lucifuge Rofocale hatte seinen Bruder Maurice ermordet, und damals hatte Yves dem Erzdämon Rache geschworen. Schon einige Male war er nahe daran gewesen, es zu schaffen, aber Lucifuge Rofocale war ihm immer wieder entkommen. Und beim letzten Versuch war Yves gar in eine Falle gelockt worden, als ein »wohlgesonnener Informant« ihm verraten hatte, wo er den Dämon angeblich finden könne. Das hätte Yves Cascal um ein Haar das Leben gekostet.
    Und jetzt war ihm Morano mit der gleichen Masche gekommen.
    Vielleicht hatte er geahnt, daß Ombre diesmal nicht so einfach an die Information glauben würde, und deshalb den Erpressungsversuch mit Angelique gestartet. Abenteurer so oder so - er war schon Staub. Er wußte es nur noch nicht. Ombre dachte überhaupt nicht daran, den Vampir am Leben zu lassen. Weder, wenn er durch dessen Hilfe tatsächlich Lucifuge Rofocale zur Strecke bringen konnte, noch wenn Morano Angelique tatsächlich wieder vom Vampirkeim befreite. Morano war ein Schwarzblütiger. Ein Feind. Ein Blutsauger. Er mußte unschädlich gemacht werden, wie jeder andere Dämonische ebenfalls.
    Und nun hatte Morano etwas eingefädelt, von dem Cascal wirklich nicht mehr wußte, was er davon noch halten sollte.
    Eine offizielle Audienz bei Lucifuge Rofocale!
    Ein Besuch in den Schwefelklüften, in LUZIFERs Reich! Eine bessere Chance gab es nicht, den Herrn der Hölle mit dem Ju-Ju-Stab zu berühren und zu erschlagen, jener Waffe, die unweigerlich tödlich auf jeden echten Dämon wirkte.
    Aber worin Cascal ein Problem sah, war die anschließende Flucht.
    Das sei alles kein Problem, hatte Morano behauptet. Er werde dafür sorgen, daß Ombre unbehelligt die sieben Kreise der Hölle wieder verlassen und in die Welt der Sterblichen zurückkehren könne. Aus Dankbarkeit. Zudem werde er den Vampirkeim von Angelique nehmen… aber erst nach dem Tod des Erzdämons!
    Seither fragte sich Cascal, was der Vampir sich von dieser Aktion versprach. Was wollte er erreichen? Warum war er so sehr daran interessiert, daß Lucifuge Rofocale starb?
    Dafür konnte es nur einen wirklichen Grund geben.
    Morano wollte selbst auf den Höllenthron.
    Aber er wollte sich dabei die eigenen Finger nicht schmutzig machen. Er brauchte einen Handlanger, der die Dreckarbeit für ihn erledigte. Einen Killer.
    Ebai Ombre , den »Schatten«. Ombre, den Rächer.
    Cascal war ziemlich sicher, daß der Vampir ihn fallenlassen würde wie ein glühendes Kruzifix, sobald die Arbeit getan war. Daher mußte er Zusehen, daß er schneller war und Morano gleich anschließend ausschaltete.
    Was aber die Gefahr barg, daß Angelique den Vampirkeim für alle Zeiten behalten und deshalb verloren sein würde. Jener, der den Fluch auf sie geladen hatte, war auch ihre einzige Hoffnung auf Erlösung.
    Wenn er denn wirklich die Wahrheit sprach und es tun konnte - und es tun würde
    Yves Cascal war hin- und hergerissen. Was auch immer er tat, es konnte falsch sein. Nein, es mußte falsch sein.
    Es war einer der

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