0668 - Operation Sonnenbaby
nochmals überprüft werden. Die Lichtdruckfolien lassen Sie mir bitte hier - und schweigen Sie vorläufig noch über die Angelegenheit! Auch kein Wort zu Ihren Mitarbeitern!"
Mir war, als lächelte er bei seinen letzten Worten hintergründig.
Doch vielleicht täuschte ich mich. In dem Bewußtsein, daß ich meine Pflicht getan und zur Entlarvung Rubins beigetragen hatte, zog ich mich zurück.
2.
Bericht Hubert Selvin Maurice Ich hielt gerade mit dem Kommandeur der „Blue Tigers", einer Spezialtruppe, die sich ausschließlich aus Oxtornern zusammensetzte, eine Besprechung ab, als ich über Interkom zum Großadministrator beordert wurde.
Als ich Perry Rhodans Büro betrat, fand ich außer dem Großadministrator auch den Chef der Solaren Abwehr, Solarmarschall Galbraith Deighton vor. Beide Männer blickten mich ernst an.
Ich salutierte exakt und wollte Meldung erstatten, aber Rhodan winkte ab. Er hatte eben keinen Sinn für die Feinheiten des militärischen Reglements, aber da er der Großadministrator war, mußte ich mich eben fügen.
Selbstverständlich gab ich ihm durch meine Miene und Körperhaltung zu erkennen, daß seine legeren dienstlichen Umgangsformen mir zuwider waren.
„Sir?" fragte ich.
„Stehen Sie endlich bequem!" fuhr Rhodan mich an. „Sie sehen ja aus, als hätten Sie einen Stock verschluckt."
„Wie Sie befehlen, Sir!" erwiderte ich und lockerte meine Haltung etwas.
Rhodan und Deighton tauschten einen Blick, dann sagte der Großadministrator: „Oberst Maurice, ich habe eine Sonderaufgabe für Sie. Jemand hat die Enddaten für die Programmierung des Weißen Zwerges Kobold manipuliert. Da Außenstehende nicht an die betreffenden Speicherdaten herankommen, muß diese Person zum wissenschaftlichen Personal von „Imperium Alpha" gehören. Ich möchte, daß Sie die erforderlichen Ermittlungen leiten."
„Ich fühle mich sehr geehrt, Sir", entgegnete ich höflich. „Aber ich bitte Sie, zu bedenken, daß ich als Chef des Sicherungskommandos Großadministrator bereits eine überaus verantwortungsvolle Aufgabe habe, die es mir nicht erlaubt..."
„Schluß mit dem Vortrag!" befahl Rhodan schroff. „Die Aufgabe, den Saboteur oder die Saboteure zu finden, gehört indirekt zu Ihrem Aufgabenbereich als Chef des SGA. Wenn es dem Gegner nämlich gelingt, weitere Manipulationen an den Enddaten vorzunehmen, und wenn wir bei der Überprüfung auch nur eine winzige Manipulation übersehen, dann ist die Existenz des gesamten Solsystems und damit auch meine individuelle Existenz gefährdet. Sehen Sie das ein, Oberst?"
Das hatte er wieder raffiniert eingefädelt. Ich konnte nicht umhin, Rhodans brillianten Geist zu bewundern, der es mir unmöglich gemacht hatte, die Übernahme der Sonderaufgabe abzulehnen, ohne mir selbst zu widersprechen.
„Sie müssen es sogar erfahren", warf Galbraith Deighton ein.
„Zwei Hyperphysiker, und zwar Professor Dr. Mato Kelaua und Dr. Snug Rubin, waren an der Überprüfung der Enddaten beteiligt. Beide fanden den Fehler unabhängig voneinander -und beide erstatteten unabhängig voneinander Anzeige bei der internen Sicherheitsabteilung."
„Aha!" sagte ich bedeutungsvoll. „Konnten die beiden Herren Hinweise auf die Person des Saboteurs liefern, Solarmarschall?"
Deighton lächelte grimmig.
„Kelaua verdächtigte Rubin und Rubin verdächtigte Kelaua", antwortete er. „In diesem Zusammenhang ist es vielleicht bedeutungsvoll, daß eine Miß Gorda Nelson, Doktor der Hyperphysik, mit den beiden Männern zusammenarbeitet. Sie hat den Fehler offenbar nicht entdeckt, und beide Männer weisen die Möglichkeit, daß sie vielleicht die Manipulation vorgenommen haben könnte, sehr entschieden zurück."
„Höchst interessant!" erklärte ich. „Vermutlich steckt ein Dreiecksverhältnis dahinter, und jeder der beiden Wissenschaftler möchte seinen Nebenbuhler aus dem Weg haben. Ich werde beide Männer verhaften lassen."
„Nicht so voreilig, Maurice!" warnte Perry Rhodan. „Erstens gibt es keinerlei Beweise für die Schuld eines der beiden Verdächtigen, und zweitens brauchen wir alle drei Hyperphysiker unbedingt für die Enddatenüberprüfung, weil das Waringer-Team sich nicht im Solsystem befindet."
„Ich empfehle Ihnen, die Ermittlungen möglichst diskret durchzuführen, um keinen Unschuldigen zu verärgern", sagte Deighton.
„Das versteht sich von selbst", erwiderte ich. „Ich werde sofort mit den Verhören beginnen."
Galbraith Deigthon räusperte sich und
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