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0669 - Blackwood, der Geistermann

0669 - Blackwood, der Geistermann

Titel: 0669 - Blackwood, der Geistermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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offen.
    »Das wollen Sie wissen?«
    »Wenn es möglich ist.«
    »Ja, ja, ich weiß. Algernoon Blackwood gehört bei uns zur Historie. Ich weiß es auch nur aus den Unterlagen, selbst habe ich den Mann nicht mehr erlebt. Doch ich muss Ihnen sagen, dass wir manchmal über eine derartig hohe Hörbeteiligung…«
    »Sorry, Sir, aber können wir konkret werden?«
    »Bitte.«
    »Wo lag sein Studio? Von wo hat Algernoon Blackwood eigentlich gesendet? Bei Ihnen im Haus?«
    »Nein, damals nicht. Da hatten wir schon Außenstellen, kleinere Studios. Wenn mich nicht alles täuscht, besaß er sein Privates. Heute ist das eine Lagerhalle mit Keller.«
    »Wo finde ich die?«
    »In der Nähe des Bahnhofs. Victoria Station. Die Halle ist vermietet, sie gehört noch immer der BBC.«
    »An wen?«
    »Die Firma kann ich Ihnen nicht nennen. Ich kenne mich da nicht aus. Sie müssten unsere Verwaltung fragen.«
    »Das spare ich mir. Wir werden selbst hinfahren. Bitte, sagen Sie mir die genaue Adresse.«
    Ich bekam sie durchtelefoniert und kritzelte die Anschrift auf einen Bierdeckel.
    »Zufrieden, Mr. Sinclair?«
    »Danke, Sie haben mir sehr geholfen.«
    Ich ging zu Jane, setzte mich und zeigte ihr den Deckel. »Das ist die Adresse des Senders. Von dort hat er seine Berichte in den Äther geschickt.«
    »Gibt es die heute noch?«
    »Ja, sie ist allerdings zu einer Lagerhalle umfunktioniert worden. Trotzdem fahren wir hin.«
    Jane schaute auf die Uhr, verglich die Zeit mit der Adresse und blickte nach draußen, wo es allmählich dunkler wurde. Auch der Himmel hatte sich wieder bezogen. Aus den Wolken rieselten schon wieder die ersten Flocken der Erde entgegen.
    »Das wird dauern.«
    Ich hob die Schultern. »Nicht zu ändern.« Ich legte Geld auf den Tisch und half Jane in den Mantel.
    Es schneite tatsächlich. Auch auf dem Rover lag schon eine dünne, weiße Schicht.
    Ich stieg ein und startete. Irgendwie hatte ich das Gefühl, auf der richtigen Fährte zu sein.
    ***
    Sie kamen der Reihe nach und waren einigermaßen pünktlich. Wie scheue Rehe drängten sich die Mädchen in dem alten Kohlenkeller zusammen, über dessen breite Außenrutsche sie hineingelangt waren.
    Zu fünft waren sie, als Ruby sagte: »Eine fehlt noch. Sie hätte schon hier sein müssen.«
    »Julia wird nicht kommen«, erklärte Susan.
    »Nein?«
    »Sie ist bereits den Weg gegangen, der uns ebenfalls noch bevorsteht, meine Freundinnen.«
    Für einen Moment war es still zwischen ihnen. Dann fragte die blonde Anne. »Hat Julia den Ruf des Mentors empfangen?«
    »Sie folgte ihm sofort.«
    »Die Glückliche«, flüsterte Ruby.
    Keine sprach mehr. Sie alle hatten Susan als ihre Führerin akzeptiert. Das Mädchen mit dem Puppengesicht und den dunkel umschatteten Augen forderte ihre Freundinnen auf, zu ihm zu gehen. »Er wird uns über das weitere Schicksal mehr sagen können. Ganz bestimmt sogar…«
    Keine widersprach. Zu viert folgten sie Susan in die Finsternis des Kellers hinein…
    ***
    Jane Collins wollte ihren Augen kaum trauen, als sie erkannte, was sich vor ihr abspielte. Sie hatte sich von John Sinclair getrennt und war ihren eigenen Weg gegangen, nur so war auf dem großen Gelände eigentlich ein Erfolg zu erzielen.
    Es war ein Zufall gewesen, dass sie die alte Eisentür gefunden hatte und die Rutsche dahinter, die allerdings mit Trittstellen markiert war, sodass die Füße einen Halt fanden.
    Jane war hinein in den feuchten Keller gegangen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dies einmal der Weg zu einem Studio gewesen war, allerdings durfte sie die Zeit des Algernoon Blackwood nicht mit der modernen vergleichen.
    Damals hatte es andere politische Verhältnisse gegeben, auch ein Weltkrieg hatte Europa erschüttert, da waren wohl Sender in der Erde verschwunden, wo Mitarbeiter unter bunkerähnlichen Verhältnissen hatten arbeiten müssen.
    Es war feucht. Licht gab es auch nicht. Jane musste sich auf ihre kleine Lampe verlassen, die sie in der Tasche trug. Wenig später war sie dann an die schwere Metalltür angelangt, hatte sie aufgezogen und das »Studio« betreten.
    Ein großer Raum unter der Erde, in dem noch die alten Trennwände vorhanden waren, die auch transportiert und zusammengeklappt werden konnte, damit, wenn nötig, stets neue Räume entstanden.
    Licht hätte eigentlich brennen können, denn unter der Decke zogen sich die Leitungen her wie die Körper schwarzer Schlangen.
    Eine normale Leuchte brannte nicht, obwohl es genügend Helligkeit gab, die den

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