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0669 - Blackwood, der Geistermann

0669 - Blackwood, der Geistermann

Titel: 0669 - Blackwood, der Geistermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mädchen wussten es, und sie schauten sich kurz an.
    »Töten?«, fragte die Blonde.
    »Dem Teufel geben!« Blackwood lachte und sprach die nächsten Worte in sein Mikro.
    »Er soll sie bekommen…!«
    Ein Satz wie ein Donnerhall, der durch das große Kellergewölbe schmetterte. Das Echo peitschte über die Wände, es zitterte noch in Janes Ohren nach, dann verklang es…
    Im nächsten Augenblick jagten helle Blitze in den Kreis um das Mikro hinein.
    Ein regelrechtes Gewitter, zitternd, knisternd, eine Wand aufbauend, hinter der Algernoon Blackwood saß, die Arme ausgebreitet hatte und laut lachte, als wäre er der Teufel persönlich.
    Jane zog ihre Waffe. Mit einem flinken Griff hatte sie die handliche Astra-Pistole hervorgeholt, drehte sich auf der Stelle und richtete die Mündung gegen Blackwood.
    Wenn schon nicht so, dann anders.
    Blackwood lachte - und Jane bekam die Macht der Hölle zu spüren. Plötzlich jagte einer der Blitze vom Kreis her wie ein zuckender Strahl auf sie zu und erwischte sie an der Hand.
    Er hatte auch die Waffe berührt, die plötzlich glühend heiß geworden war.
    Jane ließ sie fallen. Den Schrei konnte sie ebenfalls nicht vermeiden und das heftige Zittern auch nicht, das durch ihren Körper jagte. Sie glaubte, dass ihr Kunstherz zerspringen würde, und spürte die verfluchte Schwäche.
    Im nächsten Augenblick packten die fünf Frauen zu und schleiften sie weg.
    Ihr Ziel war das alte Sofa…
    ***
    Es hatte mir überhaupt nicht gefallen, dass Jane sich selbstständig machen wollte, aber sie war eine emanzipierte Frau, die ihren eigenen Weg ging und keinen männlichen Schutzengel benötigte.
    »Irgendwo treffen wir schon wieder zusammen«, hatte sie gesagt und war in der Dunkelheit verschwunden.
    Die lag wie ein grauer Sack über der Gegend. Vom Bahnhof her blinkten die Lichter, hörte ich die Hektik des Verkehrs, glühten Signallampen, klang Motorengeräusch auf, aber dort, wo ich mich befand, war es stiller geworden.
    Ich hatte noch mit einem Mann sprechen können, der das Lager verwaltete. Darin wurden Bücher aufbewahrt. Es war von einem großen Barsortimenter angemietet worden.
    Die Mannschaft hatte bereits Feierabend. Obwohl in der Weihnachtszeit viele Bücher gekauft wurden, wollte niemand Überstunden machen. Das war so mit der Gewerkschaft abgesprochen worden, hatte man, mir erklärt. Außerdem war die Eiserne Lady verschwunden, und es würden wieder andere Zeiten anbrechen.
    Ich musste mich damit abfinden.
    Von einer alten Radiostation hatte der Lagerleiter nichts gewusst. Er konnte sich das auch nicht vorstellen.
    Ich stand im Schatten der Lagerhalle und kam mir ziemlich überflüssig vor. Jane war verschwunden und wollte sich wieder melden, sobald sie etwas entdeckt hatte, denn sie ließ sich nicht davon abbringen, dass es einen Eingang geben musste.
    Hinter mir hörte ich Schritte. Als ich mich umdrehte, winkte mir der Lagerarbeiter zu. Er war noch einmal zurückgekommen. »Mir ist da etwas eingefallen«, sagte er und rückte seine Pelzmütze zurecht. »Da gibt es noch einen Keller.«
    »Wo?«
    »Unter der Halle hier.«
    »Wird er benutzt?«
    »Nein, überhaupt nicht. Wir haben keinen Bedarf. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Sie danach suchen.«
    »Da denke ich anders. Kennen Sie den Zugang zum Keller?«
    »Ja, es gibt welche, nur keine normalen.«
    »Was heißt das?«
    »Soviel ich weiß, existieren da eine alte Kohlenrutsche und ein Zugang, der so ähnlich aussieht.«
    »Wo bitte?«
    »Die Rutsche liegt näher.«
    »Zeigen Sie mir die.«
    Er drehte sich um, ging vor und stöhnte. »Was man nicht alles für die Polizei tut.«
    »Vielleicht brauchen Sie uns noch mal.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Die Kohlenrutsche lag in der dunkelsten Ecke, nicht weit von einer Brandmauer entfernt. Allein hätte ich mich nur mit einer Taschenlampe zurechtgefunden, doch mein Führer kannte sich aus und blieb vor einer Eisenplatte stehen, die als Viereck im Boden eingelassen worden war. »Das ist der Zugang.«
    Ich runzelte die Stirn und schaute auf den rostigen Ring in der Mitte. »Können Sie mir helfen, falls ich es nicht schaffe?«
    Er nickte. Auf seiner Kleidung lagen ebenso wie auf meiner Lederjacke die Schneeflocken. Zu zweit schafften wir es, die Eisenplatte in die Höhe zu wuchten.
    Vor uns tat sich ein dunkles Loch mit viereckigen Umrissen auf. »Das ist der Weg, Mister.«
    »Okay, danke.«
    »Brauchen Sie mich noch?«
    »Nein, Sie können Ihren verdienten Feierabend

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