0669 - Stützpunkt Donnergott
sofort auf Kartop richtete.
„Kartop", rief er. „Lassen Sie die Waffe fallen."
Der degradierte Offizier lachte brüllend auf. Er warf sich zurück und floh durch ein sich öffnendes Schott aus dem Transmitterraum. Er wollte die Chance nutzen, die er sich erkämpft hatte, und er würde sich von niemanden mehr aufhalten lassen.
Äsen rannte durch ein entgegengesetztes Schott hinter dem Sturmkommando her, das auf die Hauptleitzentrale angesetzt worden war. Auf dem Gang lagen drei verkohlte Leichen.
Und noch immer war kein Alarm ausgelöst worden.
Mit weiten Sätzen jagte der Offizier voran. Er wollte einer der ersten sein, der die Zentrale erreichte.
Als er an eine Gangkreuzung kam, sah er, daß drei Terraner aus einem Seitenraum hervorgekommen waren und zurückflohen.
Das Vorauskommando hatte sie übersehen. Er begriff sofort.
Die Terraner verzichteten auf einen Kampf, weil sie erkannt hatten, daß es wichtiger für das Schiff war, daß sie Alarm schlugen.
Äsen warf sich herum, eilte auf das Türschott zu und warf sich mit voller Wucht dagegen. Die Tür brach unter dem Aufprall seines beachtlichen Körpergewichts zusammen. Die drei Terraner schienen mit einem Angriff nicht gerechnet zu haben.
Sie fuhren erschreckt herum. Keiner von ihnen hielt die Waffe in der Hand.
Äsen schoß mit seinem Thermo-strahler. Der Glutstrahl erfaßte zwei Männer und tötete sie auf der Stelle. Der dritte schnellte sich aus dem Stand heraus auf ihn und versuchte, ihm die Waffe aus der Hand zu winden. Der Überschwere schleuderte ihn mit einer einzigen Armbewegung zurück. Als der Terraner auf dem Boden landete, schoß Äsen.
Dann kehrte er auf den Gang zurück und setzte seinen Weg zur Hauptleitzentrale fort.
Gewissensbisse hatte er nicht. Die Terraner standen mit Leticron, dem Ersten Hetran der Milchstraße, im Krieg.
Sie waren es, die sich gegen ihn aufgelehnt hatten. Dabei hatten sie damit rechnen müssen, daß ihr sinnloser Kampf nicht ohne Opfer abgehen würde.
Die Hauptleitzentrale befand sich noch nicht in der Hand der Überschweren, als Äsen sie erreichte. Zwei Epsaler kämpften mit Geschick und verbissener Wut gegen die Offiziere Eymontops.
Sie wurden von etwa zwanzig terranischen Offizieren unterstützt, die nicht weniger erfolgreich vorgingen. Jetzt aber stürmten aus mehreren Zugängen weitere Überschwere in die Hauptleitzentrale.
Äsen atmete auf, als er sah, daß in der Funkzentrale niemand mehr lebte. Glücklicherweise hatte das Sturmkommando dort mit Energiestrahlern einen durchschlagenden Erfolg erziehlt.
Alarmsirenen heulten auf.
Äsen lächelte abfällig. Zu spät. Die Funkleitzentrale war zerstört. Von wo aus sollte jetzt noch eine Nachricht an die anderen Raumschiffe der Solaren Flotte weitergegeben werden?
Natürlich konnten die Besatzungsmitglieder auch die Normalfunkgeräte einsetzen, aber damit würden sie nichts erreichen.
In der unmittelbaren Nähe der Sonne waren die Störungen zu groß.
Für Äsen stand fest, daß sie gewonnen hatten. Ein ungeheures Triumpfgefühl durchflutete ihn.
Er schaltete seinen Kombistrahler auf Paralysewirkung um und erledigte einen Terraner nach dem anderen. Niemand wagte, auf so kleinem Raum Energiestrahler einzusetzen, weil das für beide Seiten tödlich gewesen wäre. Immer mehr Überschwere drängten in die Zentrale. Damit war auch hier der Kampf entschieden.
„Ketter", rief Äsen, als er den ehemaligen SolAb-Agenten aus der ZGU sah. „Kommen Sie zu mir."
Ketter gehorchte.
„Zeigen Sie mir, wo die Antennenkabel verlaufen."
Die beiden Männer verließen die Zentrale. Der ehemalige SolAb-Agent führte Äsen über einige Gänge zu einem Raum, der sich an die zerstörte Funkleitzentrale anschloß.
„Die Hyperkomgeräte sind zwar zerstört", sagte der Offizier, „Aber sicher ist sicher."
Er löste seinen Thermostrahler aus, zerstörte die Wandverkleidung und verbrannte die Kabelstränge, die dahinter lagen. Damit war das Schiff endgültig in der Hand der Überschweren. Davon war Äsen überzeugt, obwohl er noch nichts von jenen Einheiten gehört hatte, die in die verschiedenen Forschungsstationen vorgedrungen waren. Der Zweite Vesyr rechnete damit, daß dort möglicherweise eigenständige Hyperkomgeräte vorhanden waren, mit denen die Wissenschaftler die Solare Flotte verständigen konnten.
Allein die Tatsache störte Äsen, daß es auch Kartop gelungen war, an Bord zu kommen. Ihm kam zwar nicht der Gedanke, daß dieser noch einmal Gelegenheit
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