Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0669 - Stützpunkt Donnergott

Titel: 0669 - Stützpunkt Donnergott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gesicht war fahlgrün vor Zorn. Mit vorgestreckten Fäusten ging er auf den Ingenieur zu, nachdem er seine Waffe in die Halfter gesteckt hatte.
    Der Terraner versuchte, in den Antigravschacht zu entkommen, als Kartop angriff. Er deutete einen Schlag zum Kopf an, und als der Gefangene auswich, traf er ihn am Körper. Der Ingenieur flog im hohen Bogen in den Antigravschacht, wo er sich überschlug und kopfüber nach oben schwebte.
    Kartop blieb stehen. Er schloß die Augen und konzentrierte sich. Er rekonstruierte den Weg und versuchte, sich den Plan terranischer Ultraschlachtschiffe ins Gedächtnis zu rufen.
    Nach kurzer Zeit wußte er, wohin er sich zu wenden hatte, wenn er zur Peripherie des Schiffes kommen wollte.
    Er passierte einige Sicherheitsschotte und hatte dann einen langen Gang vor sich. An einer Beschriftung erkannte er, daß er auf dem richtigen Weg war. Er jagte in weiten Sätzen weiter.
    Kein Terraner hätte ihm folgen können. Wie ein Rammbock fegte er durch den Gang. Er hätte alles zerschmettert, was ihm in den Weg gekommen wäre.
    Vor einem Schott machte er halt. Er öffnete es und blickte in einen leeren Hangar. Es überraschte ihn nicht, daß kein Beiboot vorhanden war. Da es den Terranern darauf ankam, möglichst mühelos in der Nähe der Sonne und des Weißen Zwerges manövrieren zu können, hatten sie das Schiff von allen nicht benötigten Lasten befreit. Dennoch rechnete Kartop damit, daß sich wenigstens ein kleineres Schiff an Bord befand. Er glaubte nicht daran, daß die Terraner auf eine derartige Sicherheitsreserve verzichtet hatten.
    Für Notfälle mußte es eine Fluchtmöglichkeit geben.
    Die Besatzung konnte durch den Transmitter fliehen, aber dieser war von den Energievorräten des Schiffes abhängig.
    Sollten die großen Konverter ausfallen, dann mußte es Rettungsmöglichkeiten geben, die schiffsunabhängig waren. Und dafür kam nur ein Beiboot in Frage.
    Dieses wiederum mußte in günstiger Lage zur Hauptleitzentrale und den anderen am stärksten besetzten Punkten des Schiffes zu finden sein. Die Terraner mußten es schnell erreichen können.
    Kartop eilte durch den Hangar auf das Verbindungsschott zum Nebenhangar zu. Er konnte es mühelos öffnen. Auch der nächste Hangar war leer. Der Überschwere war keineswegs überrascht.
    Es wäre ein gar zu großer Zufall gewesen, wenn er das Beiboot schon jetzt gefunden hätte.
    Er lief weiter, immer der Peripherie des Schiffes folgend. Dabei war er sich dessen bewußt, daß er eine Chance von kaum mehr als l: 100 hatte. Dennoch gab er nicht auf. Hier hatte er zumindest eine Chance. Im Stützpunkt „Donnergott" hatte er keine.
    Immer wieder heulten die Alarmsirenen auf, und immer wieder wurden sie abgeschaltet. Sie gaben deutliche Hinweise darauf, wie die Kämpfe an Bord verliefen. Sie zeigten an, daß Äsen das Schiff nach und nach von Terranern säuberte, und daß die Angegriffenen dabei immer wieder Alarm schlugen.
    Zugleich aber waren sie auch ein Gradmesser für die sinkenden Chancen des Entehrten. Je länger der Kampf an Bord dauerte, desto schlechter für ihn. Falls es einigen Terranern gelungen sein sollte, sich zum Beiboot durchzuschlagen, dann mußten sie bald starten, wenn sie überhaupt noch eine Gelegenheit haben wollten, über Hyperfunk Alarm zu schlagen und die Solare Flotte zu verständigen.
    Achtundzwanzig Hangars hatte Kartop bereits durchrast, als er plötzlich verräterische Geräusche hörte.
    Er stockte.
    Sein Atem ging schnell und keuchend. Auch ein Überschwerer kennt so etwas wie Erschöpfung, selbst unter so günstigen Bedingungen wie an Bord des Ultraschlachtschiff es, wo immerhin nur lg herrschten. Kartop griff zu seiner Waffe und justierte sie auf Energiestrahlung. Jetzt blieb ihm nichts anderes mehr übrig. Er mußte hart zuschlagen, wenn er seinen Erfolg nicht in Frage stellen wollte.
    Langsam trat er an ein Zwischenschott heran und legte die Hand an den Öffnungskontakt. Zischend glitt eine Wand zur Seite.
    Kartop blieb in dem offenen Durchgang stehen, die angeschlagene Waffe in der Armbeuge. Vor ihm stand eine sechzig Meter durchmessende Korvette. Die Bodenschleusen waren offen. Drei Terraner hasteten darauf zu. Sie waren mit Energiestrahlern bewaffnet. Als sie den Überschweren bemerkten, fuhren sie herum und schossen. Der Entehrte drehte sich schnell zur Seite und feuerte ebenfalls. Seine Waffe hatte eine dreimal so große Energieausschüttung wie die der Terraner, die gar nicht in der Lage gewesen

Weitere Kostenlose Bücher