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0669 - Stützpunkt Donnergott

Titel: 0669 - Stützpunkt Donnergott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gar nicht an Bord lassen.
    Wenn der Weiße Zwerg aber in die Sonne stürzte, dann würde früher oder später auch Neptun untergehen. Blieb er also im Stützpunkt zurück, dann war das sein Todesurteil.
    Plötzlich begriff er, was Eymontop gemeint hatte.
    Er war schon so gut wie tot. Damit mußte er sich abfinden.
    Die Degradierung war kein bloßer Akt der Entehrung, sondern der Beginn einer Hinrichtung.
    Mußte er sich wirklich damit abfinden?
    Er hatte das Beiboot nicht absichtlich als erster verlassen, sondern war durch einen Zufall durch den Transmitter geschleudert worden, unmittelbar bevor dieser zerstört wurde.
    Kartop blieb an einem Versorgungsautomaten stehen.
    Er zog sich ein kaltes Stück Synthofleisch und aß es langsam auf.
    Er mußte sich seinen Platz auf der PINOR erkämpfen.
    Er mußte dem Zweiten Vesyr der Pariczanischen Flotte beweisen, daß er kein ehrloser Feigling war, der die ihm anvertrauten Männer verraten hatte.
    Aber - was konnte er tun?
    Kartop ging weiter. Er überlegte. Nach etwa einer Stunde gelangte er an sein Quartier. Die Annehmlichkeiten, die ihm als Offizier zustanden, waren ihm entzogen worden. Die Kabine enthielt nur noch ein Bett. Weiter war nichts mehr in dem vormals großzügig ausgestatteten Raum enthalten.
    Er durchsuchte das Bett und die Kleider, die auf dem Boden lagen. Auch seine Waffe war verschwunden. Damit hatte er rechnen müssen. Bedeutete das aber auch, daß er verzichten mußte?
    Er überlegte.
    Irgendwo mußte es im Stützpunkt ein Waffendepot geben.
    Er mußte es finden.
    Entschlossen brach er auf. Die nächsten Schritte standen ihm ganz klar vor Augen. Jetzt wußte er, was er zu tun hatte. Er mußte sich zunächst eine Waffe besorgen.
    Schon kurz darauf betrat er das zentrale Informationsbüro, das unbesetzt war. Es enthielt außer einem Tisch mit einigen Papieren und Schreibwerkzeug darauf nur eine milchige Scheibe und eine Tastatur.
    Kartop tippte den Kode des Raumschiffhangars ein.
    Die Projektion des Übersichtplanes mit den anliegenden Räumlichkeiten wie Lagerhallen, Werkstätten, Sicherheitsdepots und Versorgungsanlagen erschienen auf der Wand. Einige Räume waren - wie erwartet - unbeschriftet.
    Als ehemaliger Offizier der Paric-zanischen Flotte konnte Kartop so ziemlich alles aus dieser Zeichnung herauslesen, was er wollte. Er ging von der Erfahrung, und der Überlegung aus, daß die Waffen in einem solchen Stützpunkt nicht in den entferntesten und unzugänglichsten Winkeln untergebracht waren, sondern dort lagerten, wo sie schnell greifbar waren.
    Er tippte den Kode des Stützpunkttransmitters zusätzlich ein.
    Die Projektion wechselte, so daß er nunmehr sowohl den Hangar, als auch den Transmitterraum sehen konnte.
    Er lächelte triumphierend.
    Zwischen dem Hangar mit der PINOR und dem Transmitter befand sich ein langgestreckter Raum, dessen schmale Seiten an den Hangar auf der einen und an den Transmitter auf der anderen Seite stießen. Daraus konnte er nur den Schluß ziehen, daß dort das Waffendepot war.
    Selbstverständlich hätte er den Kode des Depots auch direkt eintippen können, aber dann wäre die Wahrscheinlichkeit sehr groß gewesen, daß damit ein Alarm in der Sicherheitszentrale ausgelöst wurde. Gerade das aber mußte er vermeiden.
    Niemand in „Donnergott" durfte wissen, was er plante. Niemand durfte überhaupt auf den Gedanken kommen, daß er sich nicht mit seinem Schicksal abgefunden hatte.
    Er sah sich den Plan noch einmal an.
    Es gab nur die eine Möglichkeit. Jeder andere Stadtpunkt für das Waffendepot wäre vom militärischen Standpunkt aus gesehen unlogisch und unrationell gewesen.
    Er tippte die Daten von Posijur ein, obwohl er keine Aussichten hatte, daß sein Fall überhaupt von ihr behandelt werden würde.
    Er wollte jedoch seine Spur verwischen. Sollte Eymontop ruhig glauben, daß er einen Weg zur Rehabilitation in juristischer Richtung suchte.
     
    4.
     
    Der Zweite Vesyr hielt bereits die Abschlußbesprechung ab.
    Sie fand in seinem Arbeitszimmer statt.
    „Mein Stellvertreter Äsen wird den Angriff führen", erklärte er.
    „Ich werde versuchen, von hier aus alle möglichen Hilfen zu geben und Sie so zu unterstützen. Leider läßt sich von hier aus nicht viel ausrichten. Ich muß mich also weitgehend auf Sie verlassen."
    Er drückte eine Taste auf seinem Arbeitstisch. Die Rißzeichnung eines Ultraschlachtschiffs der Solaren Flotte erschien an einer Projektionswand. Ein rhythmisch aufflammendes Licht zeigte an, wo

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