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067 - Das Maedchen in der Pestgrube

067 - Das Maedchen in der Pestgrube

Titel: 067 - Das Maedchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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klapprigen VW und startete.
    Das Mädchen war fünfzig Meter vor mir. Sie ging recht rasch, und ich hatte Mühe, sie einzuholen. Dann verlangsamte ich meine Schritte und hielt einen kleinen Abstand.
    Sie wandte sich kein einziges Mal um, ging immer rascher und bog schließlich nach links in die Lainzer Straße ein.
     

     
    Helnwein folgte uns langsam. Einige entgegenkommende Passanten warfen dem Mädchen verwunderte Blicke zu. Ich ging einfach kurze Zeit neben ihr. Sie hatte die Augen geöffnet und atmete rascher.
    Es war ein ziemlich weiter Weg, bis wir endlich die Hietzinger Hauptstraße erreichten. Auf der Kennedy-Brücke blieb sie stehen, sah sich um, betrat dann die Stadtbahnhaltestelle und ging durch die Sperre zu den Zügen in Richtung Meidling. Natürlich löste sie keine Karte.
    Ich rannte zum Schalter, kaufte zwei Karten und raste die Stufen zum Bahnsteig hinunter. Ein Zug rollte ein. In diesem Augenblick tauchte Helnwein auf.
    „Was soll ich tun?“ fragte er.
    „Ich bin sicher, daß sie zum Stephansplatz fahren wird“, sagte ich. „Fahren Sie mit dem Wagen hin! Ich folge ihr weiter.“
    Steffi stieg in einen Waggon. Sie schenkte mir keine Beachtung und blieb auf der Plattform stehen. Der Zug fuhr das Wiental entlang. Die Fahrt dauerte etwa zwanzig Minuten. An der Haltestelle Landstraße stieg sie aus. Sie benützte nicht die Rolltreppe, sondern ging die Stufen hoch. Unbekümmert überquerte sie die Straße, ohne auf die Autos zu achten, die abbremsten und wütend hupten. Sie ging an der Großmarkthalle vorbei und am Stadtpark und blieb schließlich neben dem Kiosk am Parkring einige Minuten lang unbeweglich stehen, ehe sie die breite Straße überquerte und die Wollzeile entlangschlenderte. Dann bog sie in die Stobelgasse ein, und ihre Schritte wurden rascher. Sie erreichte den Stephansplatz und blieb vor der Auslage eines Buchgeschäftes stehen.
    Ich ließ sie nicht aus den Augen und trotzdem war sie plötzlich von einer Sekunde zur anderen verschwunden. Sie hatte sich einfach in Luft aufgelöst.
    Ich unterdrückte einen Fluch und lief einmal rund um den Dom herum, aber sie blieb verschwunden. Fünf Minuten später kam mir Helnwein entgegen.
    „Wo ist das Mädchen?“ fragte er. Als er meinen Gesichtsausdruck sah, verzog er den Mund. „Sie ist verschwunden, hm?“
    Ich nickte. „Sie stand vor diesem Buchladen und plötzlich war sie weg. Einfach nicht mehr da.“ „Was nun?“
    „Ihre Fragen gehen mir langsam auf die Nerven“, sagte ich unbeherrscht und lächelte dann schwach. „Entschuldigung.“
    Er klopfte mir auf die Schulter. „Ist schon gut. Ich kann Ihren Ärger verstehen.“
    Ich sah auf die Uhr. Es war noch nicht einmal zehn.
    „Gehen wir ein Bier trinken“, sagte Helnwein. „Dabei können wir überlegen, was wir weiter tun sollen.“
    „Manchmal haben Sie recht brauchbare Ideen“, gestand ich.
    „Gehen wir gleich ins Deutsche Haus“, sagte Helnwein. „Dort gibt es gutes Bier.“
    Wir setzten uns in den kleinen Garten und bestellten zwei große Bier. Ich trank mein Glas auf einen Zug leer und berichtete Helnwein dann von meiner Verfolgungsjagd.
    „Das Mädchen kann durch Türen gehen“, sagte ich leise. „Sicherlich stellen auch Wände für sie kein Hindernis dar.“
    „Das wäre denkbar“, stimmte Helnwein zu.
    Ich bestellte noch ein Glas Bier.
    „Ich möchte gern in den Dom“, sagte ich nach einer Weile. „Aber wir müssen noch warten. Es sind noch zu viele Leute auf den Straßen. Und ich will nicht, daß die Polizei verständigt wird. Aber ich könnte inzwischen der Wohnung der Schwestern noch einen Besuch abstatten. Warten Sie hier auf mich! Wie lange ist das Lokal offen?“
    „Nur bis halb zwölf“, sagte Helnwein. „Sollten Sie bis dahin nicht auftauchen, warte ich bis zwölf Uhr vor dem Lokal. Dann gehe ich in das Café Ecke Wollzeile.“
    Ich nickte. „Und sollte ich bis ein Uhr nicht kommen, dann fahren Sie nach Hause.“
    „Und was ist, wenn …“
    „Das wollen wir doch nicht hoffen“, sagte ich. „Sollte ich aber überhaupt nicht mehr auftauchen, dann warten Sie erst mal ruhig. Olivaro wird sich bei Ihnen melden. Erzählen Sie ihm alles! Er wird die Sache in die Hand nehmen.“
    „Hoffen wir, daß alles gutgeht“, sagte Helnwein.
    Ich holte den Plan der Katakomben hervor und legte ihn auf den Tisch.
    „Hier im Deutschen Haus gab es früher einmal einen Zugang zu den Katakomben“, sagte Helnwein. „Der ist jetzt jedoch zugemauert.“
    Ich

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