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067 - Das Maedchen in der Pestgrube

067 - Das Maedchen in der Pestgrube

Titel: 067 - Das Maedchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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lange bleiben. Für immer.“
    Ich kniff die Augen zusammen. Was war in Olivaro gefahren? Soviel ich wußte, war er dem derzeitigen Herrscher der Finsternis nicht gerade sehr freundlich gesinnt. Oder hatte er mit mir ein doppeltes Spiel getrieben? Aber das konnte ich mir kaum vorstellen. In Hongkong hatte er Coco und mich vor dem sicheren Tod gerettet.
    „Jetzt besuchen wir die Familie Zamis“, sagte Olivaro. Mein Kopf dröhnte, und ich hatte Halsschmerzen.
    „Sie sehen ziemlich mitgenommen aus, Dorian“, sagte Olivaro, und es kam mir so vor, als läge ein spöttischer Unterton in seiner Stimme.
    Der Weg zum Taxistand am Graben kam mir unendlich lang vor. Olivaro riß die Wagentür auf, und ich ließ mich einfach auf den Sitz fallen. Undeutlich hörte ich die Adresse, die er dem Fahrer gab. Ich nickte ein und schreckte erst hoch, als mir Olivaro einen leichten Stoß versetzte. Der Wagen bog eben in die Ratmannsdorfgasse ein, und das Haus der Zamis’ tauchte auf. Links und rechts säumten Kastanienbäume die Straße. Das Haus stand auf einem Eckgrundstück und war von einer zwei Meter hohen Steinmauer umgeben.
    Olivaro zahlte und half mir beim Aussteigen.
    „Es gibt unzählige magische Fallen im Garten und im Haus“, sagte ich.
    Ich fühlte mich wieder etwas besser, doch jede Bewegung verursachte mir Schmerzen.
    „Keine Sorge“, sagte Olivaro.
    Er öffnete das Gartentor, das zu meiner Überraschung nicht abgesperrt war und wir betraten den Garten. Seit meinem letzten Besuch war nichts verändert worden. Die Auffahrt führte schnurgerade zum Haus. Links und rechts standen blühende Sträucher und hohe Tannen. Das Haus war ein gewaltiger Bau mit einer Glasveranda. Links vor dem Haus befand sich ein Swimmingpool.
    Olivaro ging vor.
    „Kommen Sie schon, Dorian!“ drängte Olivaro.
    Ich fühlte mich alles andere als wohl in meiner Haut. Bei meinem letzten Besuch war ich nur knapp mit dem Leben davongekommen.
    Olivaro machte indessen einen fröhlichen Eindruck. Der Bankier wurde mir immer unheimlicher. War er nun auf meiner Seite oder …
    Vor der Glasveranda blieben wir stehen. Olivaro öffnete die Tür, und ich folgte ihm die vier Stufen hoch, die zur Eingangstür führten. Zielstrebig schritt Olivaro weiter.
    „In der Diele steht eine unheimliche Gestalt“, sagte ich.
    „Ich weiß“, sagte Olivaro knapp.
    Die Diele war in mattes Licht gehüllt. Uns gegenüber lag eine weiße Glastür, neben der die Statur stand. Sie war kaum einen Meter hoch. Der Körper war schwarz, und das Gesicht war hinter einer buntbemalten Holzmaske verborgen.
    Ich erinnerte mich nur allzu deutlich an den unheimlichen Kampf, den ich gegen diese Figur geführt hatte, als sie zum Leben erwacht war, doch jetzt rührte sie sich nicht.
    Im Haus war es verdächtig still.
    Olivaro blieb vor der Figur stehen und riß die Maske herunter. Ich hielt den Atem an. Das Gesicht war eine blutige Masse, in der sich dicke Würmer wie Blutegel festgesaugt hatten. Olivaro strich mit der flachen Hand darüber. Die Würmer zerfielen zu Staub. Er berührte kurz den schwarzen Körper. Es war ein lautes Krachen zu hören, und die Statue zerfiel in tausend Stücke.
    Vergnügt lächelte Olivaro mir zu.
    „Jetzt werden wir mal nachsehen, wo sich die Familie Zamis versammelt hat“, sagte er. „Ich wette, sie sind alle im großen Wohnzimmer.“
    Wir durchquerten einen großen Wintergarten und blieben vor einer Schiebetür stehen. Olivaro bewegte die rechte Hand leicht, und die Tür glitt auf. Der dahinterliegende Raum war dunkel. Olivaro steckte den Kopf hinein.
    „Ich habe mich nicht getäuscht“, sagte er. „Die ganze Familie ist versammelt.“
    Olivaro klatschte in die Hände, und die Deckenbeleuchtung flammte auf.
    „Kommen Sie ruhig herein, Dorian!“
    Zögernd sah ich ihm nach, wie er im Raum verschwand.
    „So kommen Sie doch schon, Dorian!“
    Der Raum war unglaublich groß und geschmackvoll eingerichtet. Ein dicker Spannteppich dämpfte meine Schritte. Ich überwand meine Scheu und ging weiter, blieb aber stehen, als mein Blick auf einen Mann fiel, der leblos auf dem Boden lag. Seine Hände hatten sich im Teppich verkrallt.
    „Hier ist die ganze Familie Zamis versammelt“, sagte Olivaro laut. „Sehen Sie sich um, Dorian!“ „Das – ist – Georg Zamis“, stammelte ich. „Einer von Cocos Brüdern.“
    „Richtig“, sagte Olivaro.
    Ich folgte seiner ausgestreckten Hand.
    In einem bequemen Stuhl saß Michael Zamis, Cocos Vater. Er war das

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