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067 - Das Maedchen in der Pestgrube

067 - Das Maedchen in der Pestgrube

Titel: 067 - Das Maedchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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vernichten, und Asmodi I. zur Macht zu verhelfen. Sie versprachen sich dadurch einen Aufstieg innerhalb der Dynastie der Schwarzen Familie. Doch sie begingen einen gewaltigen Fehler.“
    „Und der war?“ fragte ich.
    Olivaro lächelte. „Das erzähle ich Ihnen später. Jetzt sehen wir uns einmal den Reliquienschrein an.“ Er stand auf, und ich erhob mich müde und folgte ihm. Wir betraten den dunklen Raum, und Olivaro zog den Vorhang zur Seite. Der Schrein war verschwunden.
    „Das Mädchen, oder besser gesagt, Asmodi I., hat ihn bei sich gehabt“, sagte ich und deutete auf die leere Stelle.
    „Sie erzählten es mir“, sagte Olivaro. „Aber wir werden nicht lange warten müssen, und Asmodi I. wird auftauchen.“
    „Und was tun wir dann?“ fragte ich.
    Olivaro lächelte. „Das brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Sie werden das Richtige tun.“
    „Wenn Sie nur nicht immer in Rätseln sprechen würden!“ seufzte ich verzweifelt.
    Olivaro holte ein Stück Kreide aus der Tasche, kniete nieder und schloß die Augen. Er konzentrierte sich. Nach mehr als einer Minute fing er an, magische Zeichen auf den Boden zu malen.
    Ich trat zurück, lehnte mich an die Wand, schloß die Augen und zitterte am ganzen Leib. Ich war krank. Nur mit Mühe konnte ich die Augen offenhalten.
    Olivaro zog einen magischen Kreis, der vielleicht einen Meter Durchmesser hatte. Dann steckte er die Kreide ein und blieb neben mir stehen.
    „Es wird nicht mehr lange dauern“, sagte er.
    Nach einigen Minuten tauchte plötzlich der Reliquienschrein wieder auf. Er stand wie vorher auf dem Sockel.
    Olivaro grinste zufrieden.
    Einige Minuten später flimmerte die Luft. Ich schloß geblendet die Augen. Als ich sie öffnete, stand Steffi, oder besser gesagt Asmodi I. im magischen Kreis. Das Mädchen war nackt. Ihre Augen standen weit offen. Sie starrte mich an, und ich wandte mich schaudernd ab.
    In der Vergangenheit hatte ich dieses Mädchen geliebt, und in der Gegenwart war ich seltsam von ihr angezogen worden, hatte aber gleichzeitig ein Ekelgefühl verspürt.
    Es war nicht die Steffi, die ich einmal geliebt hatte. Es war ein Dämon im Körper eines schönen Mädchens.
    „Das ist dein endgültiges Ende, Asmodi I.“ Sagte Olivaro. „Du bist zu schwach, um aus dem Kreis auszubrechen, und Dorian Hunter wird dich töten.“
    Das Mädchen öffnete den Mund und sagte etwas, doch nichts war zu hören. Ihre Augen weiteten sich. Sie vollführte mit den Händen seltsame Bewegungen, und die Lippen formten Zauberformeln. Doch das alles half nichts. Sie konnte den magischen Kreis nicht durchbrechen.
    „Jetzt sind Sie an der Reihe, Dorian“, sagte Olivaro.
    Ich wußte nicht, was er meinte. Ich fühlte mich zu schwach, um auch nur einen einzigen Schritt zu tun, und stierte nur den Schrein an.
    Der Schrein kam mir unglaublich groß vor, dabei war er nicht größer als meine Faust. Ich taumelte, als hätte eine unsichtbare Kraft von meinen Gliedern Besitz ergriffen, packte den Schrein und hob ihn hoch.
    Da hörte ich den verzweifelten Schrei.
    Ich wandte den Kopf und starrte das nackte Mädchen an. Sie schlug verzweifelt mit den Fäusten gegen die magische Wand, die sie gefangenhielt.
    Ohne zu denken, warf ich den Schrein zu Boden. Eine der Glasscheiben bekam einen Riß. Ich hob den rechten Fuß und zertrat den Schrein. Das Splittern des Glases klang überlaut in meinen Ohren. Halb besinnungslos fiel ich auf die Knie, holte mein Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an. Die Flamme züngelte hoch und erreichte die Haarlocke.
    Wieder war ein Schrei zu hören, doch ich achtete nicht darauf. Ich versengte die Fingernagelstücke. Das Schreien wurde lauter. Schließlich ließ ich das Feuerzeug fallen und hob den Kopf.
    Das Mädchen im magischen Kreis krümmte sich. Sie hockte auf dem Bo den und wimmerte, dann brach sie zusammen. Sekunden später lag ein kleiner Haufen Asche im magischen Kreis. Das war alles, was von Asmodi I. übriggeblieben war.
    „Gut gemacht“, lobte Olivaro. „Jetzt ist Asmodi I. endgültig vernichtet.“
    Ich stand schwankend auf und steckte das Feuerzeug ein. Nur mit äußerster Anstrengung konnte ich mich auf den Beinen halten.
    „Die Haarlocken und Fingernägel stammten von Asmodi I.“ Sagte Olivaro. „Die Schwestern Reichnitz hoben sie auf. Sie hofften bis zu ihrem Ende, daß Asmodi I. irgendwann einmal wieder erwachen und die Gewalt an sich reißen würde. Aber sie irrten sich. Asmodi II. ist an der Macht – er wird es noch

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