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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte es sie gegeben. Der Kreis der Alten bestimmte die Geschicke des Stammes, und die jungen Krieger - manche von ihnen waren gefährlich aufbrausend - mußten sich fügen.
    Wer das nicht konnte oder wollte, dem stand es frei, den Stamm zu verlassen und seine eigenen Wege zu gehen. Zu bleiben hieß, das Wort der Alten zu respektieren. Eine einfache Regel, die immer schon angewandt worden war, zum Wohle des Stammes.
    »Nun, was habt ihr mir zu sagen?« fragte Cosmar.
    Vespodd wiegte den Kopf. Er richtete seine wasserhellen Augen auf den jungen Krieger.
    »Wir machen uns große Sorgen, Cosmar.«
    »Weswegen?«
    »Du hast etwas getan, womit wir nicht einverstanden sind«, sagte Vespodd vorwurfsvoll.
    »Wessen befindet ihr mich schuldig? Ich bin in die Wüste geritten. Hätte ich eure Zustimmung dafür einholen sollen? Ich wollte zu Ahoon beten, wollte mit meinem Gott allein sein. Und ich habe nicht nur für mich zu ihm gebetet, sondern auch für meinen Stamm.«
    »Dazu haben wir dich nicht aufgefordert, Cosmar.«
    Der junge Krieger sah Vespodd ungläubig an. »Du wirfst mir vor, zu Ahoon gebetet zu haben? Das kann nicht dein Ernst sein. Was sollte falsch an einem aufrechten, ehrfürchtigen Gebet sein?«
    »Nichts«, sagte Vespodd ernst. »Nichts, mein Sohn. Es ist nicht das Gebet, weswegen wir dich zu uns geholt haben.«
    »Sondern?«
    »Du hast einen Fygun bekämpft.«
    »Er hat mich angegriffen. Hätte ich mich nicht verteidigen sollen?«
    »Nein, Cosmar.«
    Der junge Krieger riß die Augen auf. »Ich bin kein Schaf, Vespodd! Ich bin ein Krieger! Wenn man mich schlägt, schlage ich zurück! Dieses Recht steht mir zu! Auch du hast gekämpft, als du jung warst! Ich weiß von deinen tapferen Taten!«
    »Meine Gegner waren keine schwarzen Wesen, Cosmar. Darin liegt der Unterschied.«
    Der junge Krieger blickte empört in die reglosen alten Gesichter. Alle waren stumm, als konnten sie nicht reden. Jetzt war Vespodd ihr Sprachrohr.
    »Was hätte ich eurer Ansicht nach tun sollen?« fragte Cosmar mit unterdrücktem Zorn. Er konnte sehr temperamentvoll sein.
    »Es war nicht richtig, allein in die Wüste zu reiten«, sagte Vespodd.
    »Na gut, aber ich habe es getan. Den Grund kennt ihr.«
    »Du mußtest damit rechnen, daß du dich damit einer großen Gefahr aussetzt. Ein Mann allein in der Wüste. Das läßt sich ein Fygun nicht entgehen.«
    »Ich war nicht allein. Ahoon war bei mir«, behauptete Cosmar. »Wäre es nicht so, würde ich jetzt nicht mehr leben.«
    »Es war falsch, zum Schwert zu greifen, als der Fygun dich angriff«, sagte Vespodd.
    »Du willst dich wohl über mich lustig machen«, ereiferte sich Cosmar. »Hätte ich mich einfach in mein Schicksal fügen sollen?«
    »Wenn Ahoon wirklich bei dir war, hätte er dich vor Schaden bewahrt.«
    »Ahoon war da. Er führte mein Schwert.«
    »Ahoon ist kein Kriegsgott«, sagte Vespodd ungewöhnlich scharf. »Er ist ein Gott des Friedens.«
    »Manchmal muß man sich den Frieden mit der Waffe in der Hand erkämpfen«, behauptete Cosmar. »Das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Das gilt nicht, wenn der Feind ein Fygun ist. Du hast für uns alle, für den ganzen Stamm, eine große Gefahr heraufbeschworen, Cosmar. Du hast diesen Fygun gereizt, ihn in die Flucht gejagt…«
    »Ja, und darauf bin ich stolz, denn ich bin der erste, dem das gelungen ist«, sagte Cosmar mit kriegerisch funkelnden Augen. »Ich würde es immer wieder tun, Vespodd, denn wenn wir uns ducken und stillhalten, werden uns die Fyguns immer häufiger angreifen.«
    »Das werden sie von nun an auf jeden Fall tun. Du hast den ganzen Stamm in große Gefahr gebracht, Cosmar. Mehr denn je werden uns die Vogelmonster heimsuchen, um uns für das zu bestrafen, was du getan hast.«
    »Ich hätte mich also töten lassen sollen«, sagte Cosmar empört.
    »Du hättest dich für deinen Stamm geopfert.«
    »Ich bin jederzeit bereit, für meinen Stamm mein Leben zu geben, Vespodd, das weißt du. Du kennst mich seit meiner Geburt. Ich bin kein Feigling. Ich bin bereit, für unseren Stamm zu sterben, aber im Kampf! Niemand darf etwas anderes von mir verlangen. Wenn ich in das Reich der Toten eingehe, tue ich es mit der Waffe in der Hand.«
    Vespodd senkte den Blick. »Die Gefahr, die uns durch deine Schuld droht, ist nicht abzuschätzen. Vielleicht wird bald keiner von uns mehr leben.«
    »Wir müssen uns alle wehren, wenn die Fyguns angreifen«, sagte Cosmar leidenschaftlich.
    »Sie sind zu stark für uns.«
    »Sie sind zu

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