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067 - Der grausame Götze

067 - Der grausame Götze

Titel: 067 - Der grausame Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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versucht, sich zu den Soldaten durchzuschlagen. An der Stadtgrenze waren sie in eine unsichtbare Sperre geraten. Ihre Körper waren gelähmt und zerfetzt worden.
    „Ja. Wahrscheinlich. Ich nehme an, daß es gleich losgehen wird", sagte Dorian. „Irgendwie verhalten sie sich unnatürlich."
    Coco blickte ihn zweifelnd an und erklärte kopfschüttelnd: „Ich bin sicher, daß sie sich in gewissem Sinn durchaus natürlich verhalten werden. Wie wir es bei den Teufelsanbetern bisher gewohnt waren."
    Und nach einer Pause fügte sie flüsternd hinzu: „Ob wir hier allerdings lebend herauskommen, bezweifle ich."
    Sie hatte recht. Dorian und Coco waren als Parlamentäre gekommen und hatten keinerlei Hilfsmittel, um gegen die Teufelsanbeter und den leblosen Dämon ankämpfen zu können. Noch bestand keine Gefahr, aber das konnte sich binnen Minuten ändern.
    Es würde sich ändern ...

    Hinter der schneebedeckten Landschaft außerhalb von Dormogorsk ging der Mond auf. Kalkweiß lagen die verwüsteten Felder unter seinem bleichen Licht. Schwarze Vögel strichen über die Äcker; und Modergeruch lag über der Siedlung. Hier war es warm und mild, aber die Soldaten an ihren Geschützen und auf den Panzern froren. Sie hören den fernen und fremdartigen Lärm aus dem Ort, der wie eine Insel erschien.
    Eine riesige Trommel begann, dumpf und schauerlich zu dröhnen. Der Klang hallte durch die Siedlung, drang durch die Mauern, die Türen und Fenster. Kein Einwohner konnte schlafen. Fast jede Nacht begann der Terror damit, daß einer der Besessenen die Trommel schlug. Es war das Zeichen für alle.
    „Es fängt an!" flüsterte Dorian. Er schaltete das Licht aus. Coco öffnete das Fenster des Zimmers, das im Erdgeschoß des Hauses lag.
    „Wir werden es miterleben müssen", murmelte Coco.
    Der Trommelschlag wurde lauter und schneller. Der Rhythmus änderte sich. Die Teufelsanbeter mit ihren übermenschlichen Fähigkeiten hatten sich in ihrer Kultstätte versammelt und verließen jetzt das Gebäude durch das schwarze Steintor. Sie trugen dünne Gewänder aus schwarzem Stoff. Alexander Sarchow führte den Zug an. Auch er trug eine blakende, rußende Fackel. Hinter ihm ging der junge Miachail Liadow, der irgendwo eine Violine gefunden hatte. Der Junge tanzte wie ein betrunkener Faun und fiedelte laut und falsch. Spielte er mit Absicht diese schrillen, kreischenden Kadenzen? Er drehte sich hin und her, sprang in die Höhe und ließ den Bogen ununterbrochen tanzen. Das Wimmern und Kreischen des Instruments begleitete das Dröhnen der Trommel.
    Saschko, ein fünfzehnjähriger Junge mit einem zu großen Kopf und dünnen, mageren Beinen, folgte den zwei Besessenen. Er trug ebenfalls eine Fackel und schwang sie im Takt der Trommel. Dann folgte ein Greis mit weißem Bart und gekrümmtem Rücken. Hinter ihm eine rothaarige Schönheit, keine fünfundzwanzig Jahre alt, mit der Figur einer Venus. Alte und junge Männer, eine unförmige Speerwurf-Weltmeisterin, ein Schachweltmeister folgten ... siebenunddreißig Gestalten, fackeltragend, teilweise barfuß, zum Teil halbnackt. Und alle hatten einen entrückten„ besessenen Gesichtsausdruck.
    Als der letzte des Zuges die Kultstätte verließ, erlosch die Straßenbeleuchtung. Sarchow hatte sie mit bloßer Geisteskraft abgeschaltet, Für ihn war das eine Leichtigkeit.
    Jetzt war der Zug der Besessenen deutlich zu erkennen. Knapp drei Dutzend Lichtkreise entfernten sich vom Mittelpunkt der Siedlung. Ununterbrochen kreischte die mißhandelte Violine durch die Nacht. Die schauerlichen Töne drangen bis zu den wartenden Soldaten hinaus.
    Der Zug der Teufelsanbeter stimmte einen Gesang an, als Alexander Sarchow das Zeichen gab, nach links abzubiegen. Zuerst war nur ein tiefes Summen zu hören. Daraus wurde ein Brummen und Krächzen, schließlich ein eintöniges Lied. Es war die passende Untermalung für die Violine und die Trommel.
    Langsam umrundeten die Teufelsanbeter das Kulturhaus. Sie kamen an den schwarzen Steinen vorbei, die wie die Pfähle eines seltsamen Zaunes das Grundstück umgaben. Jeder Stein trug die Züge einer Teufelsfratze. Dimitri, der Künstler, hatte sie herausgemeißelt, ohne seine Finger zu benützen. Die Fratzen schienen zu leben, wenn das zitternde Licht auf die Steine fiel. Riesige Augen starrten die Besessenen an, die kleinere Gruppen bildeten und um die Steinmonumente herumtanzten. Die Musik, das Licht und die höhnisch grinsenden Fratzen trieben die Tänzer in eine mörderische

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