Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
067 - Monster-Bestie Gorho

067 - Monster-Bestie Gorho

Titel: 067 - Monster-Bestie Gorho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
liegenlassen, er hatte
ihr ein kostbares Geschenk damit gemacht.
    Das aufflammende Licht beruhigte sie im ersten Moment.
    Sie konnte ihre Umgebung sehen. Ein Kellergewölbe, eine
hohe, nackte Decke, rissige Wände, alt und morsch.
    Der Strahl wanderte die Wände entlang, die steilen,
scharfkantigen Stufen empor. Britta Karguson hielt Nicolas de Criolas Lampe in
der Hand, der ebenfalls heute abend hier eingedrungen war, weil er ein Geräusch
hörte und der dem unfaßbarsten aller Lebewesen, der Monster-Bestie Gorho,
begegnet war.
    Nicolas de Criola war gestorben. Gorho hatte seinen
Körper verdaut, die Taschenlampe aber wie einen Fremdkörper wieder ausgespien.
    Nur einen Meter hinter sich sah Britta Karguson im
Schein-werfer den Einbruch zu einer Nische. Wohin ging es dort?
    Sie hoffte in ihrer Verzweiflung noch immer darauf, einen
Ausweg zu finden. Auf dem Boden rutschend näherte sie sich der Nische.
    Das Grauen nahm kein Ende.
    In der Nische aufeinander gestapelt lagen menschliche
Skelette. Die weißen Knochen waren blank, als hätte man sie abgekocht.
    Nur ein Skelett, das vorn wie achtlos gegen den Berg aus
Knochen gelehnt stand, schien ganz frisch zu sein.
    Ein dünner Blutfilm lag noch über den Knochen, wo das
Fleisch wie mit dünnen Rasiermessern abgeschabt worden war.
    Britta Kargusons Augen nahmen einen seltsamen Ausdruck
an.
    Ihr Gesicht wurde schief, ihre Lippen öffneten sich, und
mit einem irren Ausdruck und kindischem Gemurmel wandte sie den Kopf, fing
plötzlich leise an zu singen und lachte dann, daß es schaurig von den Wänden
hallte, und ihr eigenes, irres Lachen in ihren Ohren dröhnte.
    Sie führte verspielt den Lichtstrahl an dem Skelettberg
auf und nieder, machte einen spitzen Mund sagte Laute die nach
    »Oh« und »dada« klangen und lachte noch, als das unheimlichste
aller Lebewesen, das menschliche Augen je gesehen hatten, schabend und
raschelnd auf sie zukroch.
    Gorhos Aussehen erschreckte sie nicht mehr. Sie begriff
und erfaßte es nicht. Ein schwarzer, aufquellender Tentakelarm näherte sich ihr
von links, von rechts quoll ein schwarzer schillernder Gallertberg auf sie zu.
    Gorho, die Monster-Bestie schien überall zu sein und
konnte seinen Körper aufteilen in verschiedenartige Segmente. Aus dem
quellenden und brodelnden Brei schob sich ein langer, schwarzer Muskelstrang,
an dem ein großes grünes Auge baumelte, das er unabhängig von seinem Körper wie
eine Kugel hin und her stoßen konnte. Aus dem Gallertberg tauchte ein zweites,
ein drittes Auge. Sie waren so groß wie aufgeblasene Luftballons.
    Die Augen schwebten durch die Luft, wenn man diese
schrecklichen raubtierähnlichen, bösartigen Pupillen im Dunkeln vor sich sah
und die zuckenden Muskelstränge nicht wahrnehmen konnte.
    Die wahnsinnige Britta Karguson wurde von beiden Seiten
her überflossen. Ihr Körper versank in einer Flut aus schwarzem, ätzendem Brei.
Wellenförmige Bewegungen liefen durch die Gallertmasse, die unverdauliche
Taschenlampe wurde ruckartig herausgepreßt.
    Wenig später folgte das Skelett nach. Mehr als die
Knochen war nicht mehr von der hübschen Dänin übrig.
     
    ●
     
    Die vier Eingeschlossenen berieten, was zu tun sei.
    Iwan Kunaritschew war der Meinung, jede Möglichkeit
auszuschöpfen, die sich nur bot.
    Er wußte, daß James Turnwood alias X-RAY-8 noch auf der
anderen Seite des »Tor zur Hölle« stand und dort die Indios in Schach hielt,
die versucht hatten, den beiden Agenten mit Pfeil und Bogen auf den Pelz zu
rücken.
    Was war aus Turnwood geworden? War auch er überlistet
worden? Der Neger hatte genaue Instruktionen und wußte, daß er alles
daransetzen mußte, wieder ans Tageslicht zurückzukehren, um umgehend Verbindung
mit der PSA-Zentrale aufzunehmen. Ihr Plan war so ausgeklügelt, daß beim
Ausfall eines Agenten der andere die Pflicht hatte, umgehend Kontakt zur PSA
aufzunehmen.
    »Es muß etwas geschehen. So jedenfalls kann es nicht
weitergehen«, meinte der Russe, der voller Tatendrang war und sich nicht
vorstellen konnte, daß man hier unten hilflos auf seinen Tod wartete.
    Sie gingen auf die Stelle zu, wo Iwan Kunaritschews
Rutsch in die Tiefe zu Ende gegangen war.
    Im Schein der Taschenlampe beobachtete Kunaritschew den
Würfel, der kantig und mit Kerben versehen aus dem glatten Felsuntergrund wuchs
und wie ein Fremdkörper in der Umgebung wirkte.
    »Das Steinchen paßt nicht hierher, richtig. Wer ihn wohl
dahingestellt haben mag?« fragte Kunaritschew, während er daran

Weitere Kostenlose Bücher