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0670 - Der Sarg-Designer

0670 - Der Sarg-Designer

Titel: 0670 - Der Sarg-Designer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Fußabdrücke auf dem weichen Zeug entdeckte. Leider konnte er nicht erkennen, ob sie zu Männer- oder Frauenfüßen gehörten.
    Egal, er mußte weiter.
    Vor der Bohlentür blieb er stehen. Sie war verschlossen. Das Schloß allerdings sah primitiv aus. Er hätte es öffnen können, was er aber auch nicht wollte, denn da gab es noch eine andere Möglichkeit, um die Tür aufzubekommen.
    Als er mit den Fingern der rechten Hand den Messergriff umfaßte, glitt ein kaltes Lächeln über seine Lippen. Plötzlich verwandelten sich seine Augen wieder in Eis, er spürte sein Blut, es schien aufgeheizt worden zu sein.
    Das Messer besaß eine breite und unverschämt lange Klinge. Ein teuflisches Mordinstrument, das er jetzt allerdings für eine andere Sache einsetzte.
    Er wollte die Tür damit öffnen und schob die Klinge in den Spalt.
    Es kostete ihn einige Mühe, bis er es geschafft hatte, dann aber konnte er das Messer als Hebel benutzen.
    Das Holz bewegte sich, es knirschte; er hörte das Knacken, dann war es geschafft.
    Die Tür sprang nicht auf, er mußte sie vorsichtig aufdrücken und half mit dem rechten Fuß nach.
    Dann konnte er in den Raum hineinschleichen. Sehr leise und auch sehr vorsichtig drückte er sich nach innen.
    Augenblicklich fiel ihm der ungewöhnliche Geruch auf. Was es genau war, wußte er nicht, dieser Geruch jedenfalls war ihm sehr fremd. Es roch nach Wachs, nach alten Kerzen, nach irgendwelchen Gewürzen, die verbrannt worden waren.
    Monty war nur für einen Moment irritiert. Dann dachte er an die Hintergründe des Falls und nickte, als wollte er seine eigenen Gedanken selbst bestätigen.
    Die Tür schloß er so weit wie möglich wieder. Nur mehr ein schmaler Lichtspalt drang in den düsteren Kellerraum. Der besaß zwar ein Fenster, aber es war nicht mehr als ein Schlitz dicht unter der schmutzigen Decke.
    Als Lagerraum diente dieses düstere Verlies nicht. Eher als alte Waschküche, denn die entsprechenden Bottiche waren vorhanden.
    An ihnen klebten die Spinnweben.
    Den Keller eines Designers hatte er sich auch anders vorgestellt, aber dieser Raum war sicherlich nicht alles, davon ging Monty aus.
    Er huschte weiter.
    Die Tür konnte er einfach nicht übersehen. Sie sah ziemlich neu aus. Er hoffte, sie nicht verschlossen zu finden, drückte die Klinke, hatte Glück und zog die Tür auf.
    Da hörte er die Geräusche.
    Monty Dobson gehörte zu den abgebrühten Typen. Was er hier aber zu hören bekam, ließ selbst ihm eine Gänsehaut über den Rücken fließen…
    ***
    Es war schade, Leo hatte es auch bedauert, aber es hatte kein Weg daran vorbeigeführt.
    Er hatte sein Opfer aus dem Sarg nehmen und auf die Erde legen müssen, die speziell präpariert worden war.
    Mit heller Kreide war der Kreis auf den Boden gemalt worden. Ein ziemlich großer Kreis, in dessen Mitte ein Mensch mit ausgestreckten Armen und Beinen liegen konnte, ohne jeweils die aufgezeichneten Stelle zu berühren. Um die richtige Atmosphäre zu schaffen, waren Fackeln aufgestellt worden. Sie standen auf dem Rand des Kreises und gaben ihr flackerndes Licht ab. Gespenstisch wirkte es.
    Eigentlich waren es mehr Kerzen mit besonders langen und breiten Dochten, die ihr Licht in verschiedene Richtungen schickten und die auch den nackten Körper des Reporters nicht verfehlten. Dadurch sah der reglose Mensch aus, als würde sich manchmal nur seine Haut bewegen. Er hielt die Augen geschlossen, sah aus wie tot, war es aber nicht, denn mit Leichen konnten die Hexen nichts anfangen.
    Sie brauchten lebendes Fleisch, wie sie es nannten. Sie wollten ihre Ziele ohne Leichen erreichen, nur mit den alten Ritualen, den Sprüchen und dem Blut.
    Die drei Frauen hatten sich zurückgezogen und Leo allein im Keller gelassen. Später würden sie kommen, denn sie mußten sich innerlich auf die Beschwörung vorbereiten.
    Sie hatten Leo nicht genau erklärt, was sie vorhatten. Er wußte nur, daß sich die Kräfte der Natur öffnen sollten, um über die Menschen zu kommen, die es gut mit ihnen meinten.
    Für Leo war das noch alles sehr fremd. Er hatte sich bisher nicht mit diesem Komplex beschäftigt, er war nur von ihnen eingeladen worden und wurde auch nicht direkt als Mann angesehen, sondern mehr als ein Neutrum, was Leo nichts ausmachte.
    Allerdings störte ihn die Umgebung etwas. Es mochte am Licht liegen, das nicht nur den Kreis ausfüllte, es zuckte auch in die jenseitige Richtung und damit natürlich über die Särge, deren Farben eigentlich unter dem

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