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0670 - Der Sarg-Designer

0670 - Der Sarg-Designer

Titel: 0670 - Der Sarg-Designer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen Licht zusammenschrumpften, verblaßten und beinahe verschwanden.
    Durch das unruhige Flackern sahen die Särge aus, als würden sie in Bewegung geraten und würden irgendwann damit beginnen, einfach wegzuhuschen.
    Aber sie blieben stehen und gaben diesem unheimlichen Kellerraum eine Atmosphäre, die aus einer fremden Welt stammte. Das Licht war gelöscht worden, so daß die Treppe im Dunkeln verschwand.
    Von der Treppe her meldete sich eine Stimme. Dort stand Francine Joy, die den Zurückgebliebenen ansprach. Als Leo die ersten Worte hörte, schrak er zusammen.
    Die Joy lachte. »Was hast du, mein Junge?«
    »Ich… ich hatte dich nicht gesehen – sorry.«
    »Du wirst mich auch nicht sehen. Es dauert noch etwas, da wir meditieren müssen, aber ich möchte dich bitten, uns zu helfen. Du sollst so etwas wie ein Diener sein.«
    »Sicher, sicher. Was soll ich tun?« Er nickte, schaute gegen die Treppe, ohne allerdings die Frau erkennen zu können. Selbst ihren Schatten sah er nicht, dazu war es einfach zu dunkel.
    »Ich möchte, daß du einen Recorder anstellst. Du findest ihn neben der Tür. Er ist angeschlossen, und wir haben ihn dort hingestellt, denn wir brauchen eine bestimmte Musik.«
    »Welche denn?« fragte er flüsternd.
    »Das wirst du schon hören.«
    Leo nickte. »Also gut, ja, ich werde es tun. Ich werde die Musik anstellen.« Er sprach mit sich selbst, als würde er zu einem Fremden reden.
    »Danke.« Die Joy verschwand. Leo lauschte ihren Tritten nach und hatte das Gefühl, als würden diese allmählich in der Unendlichkeit verklingen oder so, als hätte sie eine andere Welt betreten, deren Grenze für normale, menschliche Augen unsichtbar war.
    Seltsam war dies, sehr seltsam…
    Jetzt aber zählte zunächst einmal der Recorder. Wo er stand, das wußte Leo genau. Er sah den eckigen Gegenstand neben der Tür, bückte sich und fand mit zielsicherem Griff die Taste, um ihn einzustellen. Als er sich in die Höhe drückte, hörte er noch nichts. Sekunden später aber klangen ihm die ersten Töne entgegen.
    Töne?
    Leo Liberance gehörte zu den Menschen, die einer modernen Musik Verständnis entgegenbrachten. Was er jetzt allerdings vernahm, hatte damit nichts zu tun.
    Das war einfach furchtbar, grauenhaft, denn Musik, auch wenn es eine moderne war, hörte sich einfach anders an. Hier erlebte er den nackten Terror, er hörte eine Botschaft aus den schrillen, von Schreien untermalten Klängen hervor, die nichts mit der zu tun hatte, die es auf der normalen Welt war.
    Das hier war einfach schlimm!
    Seine Augen hatten sich geweitet, in den Ohren hinterließ die Musik einen kaum nachvollziehbaren Schmerz. Das war ein Kreischen und Schreien. Die Echos durchhämmerten seinen Kopf, als wollten sie die Schädeldecke sprengen.
    Er spürte in seinen Augen die Tränen und wußte nicht, weshalb er plötzlich weinen mußte.
    Die Musik kreischte, sie heulte, sie erfüllte den Kellerraum, als würde er nur ihr gehören.
    Das war keine Musik, die ein normaler Mensch komponierte. Das war ein Gekreische aus der tiefsten Hölle oder aus anderen schrecklichen Reichen, in die er keinen Einblick hatte.
    Leo hielt sich beide Ohren zu. Er sah den Recorder plötzlich als ein Ding der Hölle an, er wollte weg von ihm und schritt mit kleinen Schritten zurück, noch immer beide Hände auf die Ohren gepreßt.
    Sein Gesicht hatte sich verzerrt. Am liebsten hätte er das Gerät wieder abgestellt, das traute er sich nicht, denn ihm war klargeworden, daß er sich als Gefangener in seinem eigenen Haus ansehen mußte.
    Ja, so und nicht anders war es.
    Er hatte die Kontrolle darüber verloren, und andere hatten sie verdammt noch mal bekommen.
    Lintock rührte sich nicht. Nackt lag er im vom Flackerschein erfüllten Innenraum des Kreises. Die Hypnose hielt an, und es lag in den Kräften der Hexen, wann sie ihn wieder zum Leben erwecken würden.
    Leo blieb neben einem seiner Särge stehen. Auch sie – seine »Kinder« widerten ihn plötzlich an. Er mochte sie nicht mehr, er wollte nichts mehr mit dem zu tun haben, was sich mit Tod und Leichen beschäftigte. Er haßte einfach alles.
    Aber er schaute auf die Tür.
    Und plötzlich spürte er auf seinem Gesicht das Brennen. Ihm war, als hätte jemand Säure gegen die Haut geträufelt, denn an der verdammten Tür tat sich etwas.
    Sie wurde geöffnet.
    Eine der Hexen war es sicherlich nicht. Er glaubte auch nicht an eine Freundin dieser ungewöhnlichen Frauen. Wer auf diese Art und Weise ein

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