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0671 - Der Zeittaucher

Titel: 0671 - Der Zeittaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Laren.
    Wider Willen mußte ich diese Technik bewundern und noch mehr jene unbekannten larischen Techniker, die sie hervorgebracht hatten.
    Dieses Mal ging die Erweiterung der Strukturöffnung in weitaus schnellerem Tempo vor sich als vorher. Die Ränder leuchteten und zerbrachen dann. Mindestens eine Million Kilometer betrug der Durchmesser des ungeheuren Loches schon jetzt in der Anfangsphase. Sie hatten offensichtlich schnell gelernt, ihre Energien und Schaltungen zu beherrschen.
    Auf dem Normalschirm konnten wir den Zeittaucher nicht erkennen, dafür war er zu klein.
    Dann aber geschah etwas Erstaunliches.
    Ohne jede spiralige Bewegung formte sich der Rand um.
    Die einzelnen Zungen schmolzen zusammen und bildeten eine gleichmäßig gelbgrau leuchtende Fläche, die sich aufwickelte und wieder den langen, dünnen Trichterhals ergab. Direkt ins Bild hinein, also den wartenden und beobachtenden Schiffen entgegen, drehte und tastete sich der Rüssel vorwärts. Sowohl die eigentliche Öffnung im Gezeitenfeld als auch die „untere" Trichteröffnung wurden rasend schnell größer.
    Kosmische Energiemassen, die ihre Existenz durch Farbwechsel und durch gewisse Strömungsturbulenzen offenbarten, wurden vom Gezeitenfeld, von dieser gigantischen Kugel, nach innen gesogen.
    Wir hörten den Kommentar der Ortungsabteilungen mit.
    „ ...riesige Lücke. Wir messen-verschiedene Festkörper an, die mitgerissen werden ...kleine Meteore offensichtlich. Und hier die Trümmer eines zerschossenen Schiffes und jede Menge Schrott.
    Auf den Ortungsschirmen können wir deutlich die Wirbel und die Strömungen erkennen ...materiell stabile Körper treiben auf uns zu. Es besteht keine Kollisionsgefahr im Augenblick ...und wieder Raumschifftrümmer.
    Deutlich können wir den Mittelpunkt dieser riesenhaften Öffnung erkennen. Es ist... hier die Vergrößerung!
    Ein Metallgegenstand, offensichtlich also doch ein Raumschiff!"
    Niemand arbeitete mehr in diesem Raum. Das Geräusch der Rechenmaschinen und der Pultkalkulatoren hatte aufgehört.
    Jeder starrte auf den Schirm und hörte den Begleittext.
    In einer langgezogen gleitenden Bewegung richtete sich das Objektiv auf den Kern des Störfelds und erfaßte einen winzigen Lichtpunkt, machte ihn deutlicher und größer und zeigte ihn schließlich mit verschwimmenden Grenzen. Die Vergrößerung ging wieder auf einen Wert zurück, der die Form gut erkennen ließ.
    Ich sah scharf hin und konnte nur bestätigen, was die Männer in den Raumschiffen sagten.
    Es war ein Zylinder, dessen beide Enden halbkugelig gerundet waren. Es waren keinerlei Triebwerke oder entsprechende Öffnungen zu erkennen.
    Einmal zog ein Schatten rasend schnell über das Bild.
    Es war ein Trümmerstück, das sich drehte und ins irdische System hineingezogen wurde.
    Plötzlich war alles verschwunden.
    Das Bild auf dem Schirm flirrte eine halbe Sekunde, dann zeigte es wieder die schwarze Fläche. Die dritte Störung, der dritte Angriff war vorbei.
    Der Sprecher sagte: „Dies war der größte Effekt. Das Loch hatte einen Durchmesser von etwas weniger als drei Millionen Kilometern ..."
    Jetzt konnte es auch dem Dümmsten nicht mehr zweifelhaft erscheinen. Die Laren würden das Gezeitenfeld durchbrechen, wenn nicht ein Wunder geschah. Und Wunder in dieser Zeit zu erwarten, das hieß, geradezu vermessen zu sein.
    Das, was dann folgte, ließ sich nur noch in meiner Erinnerung rekonstruieren. Die Ereignisse überstürzten sich abermals, als gegen Mittag des sechsten Dezembers der vierte Versuch unternommen wurde.
    Aber inzwischen wußten selbst wir hier unten tief im Gestein unter Terrania-City, was Rhodan und Atlan angeordnet hatten.
    Besonders die Planung des Arkoniden wurde zu einem vollen Erfolg.
    Gegen Mittag des Tages riß das Feld zum viertenmal auf.
    Mit überlichtschnell arbeitenden Geräten hatten die Ortungsfachleute den Zeittaucher binnen kürzester Zeit geortet.
    Flottenverbände konzentrierten sich im nördlichen Pol über der Ekliptik, aber die Laren wählten einen Punkt, der mehrere zehn Millionen Kilometer von der Stelle des letzten Angriffs entfernt lag.
    Die sechsundzwanzig Schiffe, die Atlan angefordert hatte, näherten sich aus verschiedenen Winkeln dem Standort des Zeittauchers. Sie rasten mit voller Triebwerksleistung heran und schalteten die steuerbaren Traktorstrahlen ein. Sechsundzwanzig mächtige Balken, aus den schweren Schiffsmeilern versorgt, schossen wie Strahlenbündel einer Sonne auf das Objekt

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