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0671 - Der Zeittaucher

Titel: 0671 - Der Zeittaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dunkelrote Glühen zeichnete sich deutlich gegen die Sterne ab.
    Bis jetzt hatte Funkstille geherrscht.
    Die Space-Jet der eingesetzten Mannschaft, die unmittelbar nach unserem Durchgang sich wieder zurückziehen würde, wartete. Langsam trieben wir der gigantischen Konstruktion näher.
    Der Kommandant sah mich fragend an. Ich wußte, was er meinte. Ich nickte.
    „Danke, Sir!"
    Einige Funksprüche wurden gewechselt. Die Ortungsabteilung arbeitete, aber sie hatte kein einziges Schiff des Überschweren in gefährlicher Nähe. Trotzdem wurden die Funksprüche so kurz und mit so schwacher Energie gesendet wie eben noch möglich.
    „In Ordnung! Die CORSICA wartet. Sie scheint aber eben geortet worden zu sein."
    „Wir können den Vorgang nicht mehr beschleunigen.
    Landestützen ausfahren!"
    Das Schiff trieb immer näher. Zischend fuhren die riesigen Landeteller aus dem Unterschiff, aber sie rasten drei Meter über dem Stahlboden des Schwellentransmitters dahin. Die riesigen Säulen spannten sich und vereinigten sich an den Spitzen. Auf dieses Tor flogen wir zu, und wir würden gewisse Schwierigkeiten mit der Landung haben.
    Die Triebwerke heulten noch einmal auf und neutralisierten bis auf geringe Reste die Fahrt des Schiffes.
    Dann sprangen die Antigravprojektoren an. Das Schiff schwebte einige Meter höher und pendelte sich wieder ein. Wir waren kurz vor Erreichen der Trennlinie.
    „Los!" sagte ich.
    Wir verließen rennend die Zentrale und gingen an Bord der Jet.
    Die Besatzung, das gesamte Einsatzteam, war bereits in dem kleinen Flugkörper untergebracht. Hinter mir schloß sich die Polschleuse.
    Die Schleusentore glitten auseinander.
    Die Jet hob ab, machte einen Satz und verschwand zwischen den beiden Transmittersäulen. Der Schmerz der Umsetzung ergriff uns, aber dort, wo eben noch die Sterne gewesen waren, befanden sich stählerne Wände und gleißende Tiefstrahler.
    Als die Jet vorsichtig aufsetzte, merkten wir, daß die Schiffszelle der CORSICA dröhnte und zitterte.
    Atlan sagte: „Einheiten von Leticron greifen vermutlich an."
    „Es wird nicht lange dauern, dann sind wir im Linearraum."
    „So ist es. Steigen wir aus!"
    Die Mannschaften erwarteten uns bereits. Jetzt würde im Schwellentransmitter das Großgerät ausgeschaltet werden, - dort, irgendwo hinter uns, an der Stelle des unsichtbaren Sonnensystems.
    Wir waren auf dem Weg nach Olymp.
    Als wir aus dem hangarähnlichen Transmitterraum herauskamen - eine lange Karawane mit schwerer Ausrüstung bewegte sich hinter uns, und die kleinen Laderäume der Jet waren ebenfalls vollgepfropft - merkten wir, daß das Schiff beschossen wurde.
    Aber dann, zehn oder zwanzig Schritte weiter, ging die CORSICA in den Linearraum und entzog sich den Schiffen des Überschweren.
     
    8.
     
    Mein Name ist Chris Sadhen. Ich bin fünfunddreißig Jahre alt und Leutnant der Solaren Abwehr. Ich war bei vielen schwierigen Einsätzen dabei und auch bei dem Versuch, den Zeittaucher zu entern. Es klingt überheblich, aber in gewisser Weise stimmt es, wenn ich sage, daß Gefahr mein Beruf ist.
    Ich hatte mich aus zwei Gründen zu diesen beiden Einsätzen freiwillig gemeldet. Erstens langweile ich mich in Imperium-Alpha oder in einem der Patrouillenschiffe maßlos, und zum anderen merkte ich, daß ich Fett ansetzte. Ich habe schon seit vier Monaten nichts Anstrengendes unternommen, sehe ich von gewissen Damen ab und den Besuch von Bars und ähnlichen Zerstreuungsplätzen. Außerdem haßte ich kalkulierten Mißerfolg.
    Da Rhodan und Atlan an der Mission persönlich teilnahmen konnte es so gut wie keinen Mißerfolg geben.
    Deswegen hatte mich auch wohl mein Chef Deighton zu sich gerufen und mich gebeten, etwas auf Rhodan aufzupassen.
    Wörtlich sagte er: „Perry ist geneigt, in Augenblicken wahrer Gefahr über sich hinauszuwachsen. Sehen Sie zu, Sadhen, daß er dabei nicht mit dem Kopf gegen die Decke kracht." Genau das will ich versuchen.
    Bis hierher hatten wir es ganz gut geschafft, und der HÜ-Schirm der CORSICA hatte uns vor dem Tod bewahrt.
    Ich drehte mich um und starrte den Haluter an.
    Er blitzte mich mit seinen roten Augen an und stapfte weiter.
    Ich mußte mir einen Platz suchen, an dem ich mich bis zur Ankunft auf Olymp wohlfühlen konnte. Ich zerrte meine schwere Ausrüstung hinter mir her, und sah endlich jenen Mann aus der Mannschaft, der uns Quartiere zeigte. Ich entschloß mich für eine Einzelkabine. Man konnte nie wissen. Der Anteil raumfahrender Mädchen in

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