0671 - Killer-Kobolde
Ursache in der Existenz der Spriggans«, fuhr ich ihm ins Wort.
Er blieb stehen. Anhand der schattenhaften Bewegungen bekamen wir mit, daß er mehrmals gegen seine Stirn schlug. Wir hörten auch das dabei entstehende Klatschen. »Machen Sie mich bitte nicht wahnsinnig. Das hier ist eine vertrackte…«
»Es waren die Spriggans«, sagte auch Suko. »Ich würde Ihnen vorschlagen, daß wir gemeinsam hinausgehen.«
»Und dann?«
»Sehen wir weiter.«
»So etwas hätte mir auch meine Großmutter sagen können.«
»Hören Sie zu«, sagte Suko leise, aber sehr scharf. »Das hier ist kein Spiel mehr. Hier geht es um mehr, und wahrscheinlich sogar um unser Leben.«
»Und weiter?«
»Reicht Ihnen das nicht?«
»Nein, verflucht!«
»Es ist der Beginn, Mr. Eperon. Der Anfang, wenn Sie verstehen. Es ist eben…«
»Hören Sie doch mit dem Mist auf. Solange ich diese Kobolde nicht mit eigenen Augen gesehen habe, glaube ich nicht an sie. Ist das klar und verständlich?«
»Sie haben laut genug gesprochen.« Suko zog vor ihm die Tür auf und verließ die Bude als erster.
Ich machte den Schluß, trat nach draußen, wo der Boß bereits von seinen Leuten erwartet und mit zahlreichen Fragen bestürmt wurde. Wir hörten auch, daß der Fehler gefunden worden war.
»Dann behebt ihn, verdammt.«
»Das geht nicht«, sagte der Mann mit dem gelben Helm, der wohl ein Vorarbeiter war.
»Und warum nicht, Francis?«
Er schob den Helm nach hinten. »Da ist alles zerstört, das müssen Sie sich anschauen, alles durchgeschmort.«
»Noch mal, Francis.«
Der Mann wiederholte seine Worte. Diesmal stotternder, weil er annahm, daß sein Boß die Hand zur Faust geballt hatte und er plötzlich vor dieser Geste Furcht bekam.
Eperons Arm sank nach unten. Seine Mundwinkel bewegten sich zuckend. Er fluchte leise und intensiv, bevor er sich wieder aufraffte und seine Männer anfuhr.
»Was ist denn mit euch los? Kann mir keiner von euch sagen, wo der Fehler zu finden ist? Wie es dazu kam? Es muß doch einen Grund gehabt haben, zum Henker.«
»Nichts, Chef! Nichts, gar nichts. Vor einer Viertelstunde war noch alles normal. Jetzt ist es aus, vorbei. Wir stehen hier herum und starren in die Dunkelheit.«
»Wer hat etwas gesehen?«
Einige meldeten sich, und ihre Aussagen stimmten überein, denn sie sprachen von plötzlich auftretenden Blitzen, die nicht aus dem Himmel gekommen waren.
Dr. Arthur Eperon nickte. Er sah so aus wie ein Mann, der sich keinen Rat mehr wußte. Sehr langsam und zögernd, als würde es ihn eine ungeheure Überwindung kosten, drehte er sich zu uns um.
Er schaute uns an, Ratlosigkeit im Blick, dann hob er die Schultern. »Ich nehme nicht alles zurück, aber ich kann mir vorstellen, daß Sie jetzt an der Reihe sind. Ich bin mit meiner Schulweisheit am Ende.«
»Eine gute Einsicht, Mister«, sagte ich. »Und erklären Sie Ihren Männern auch unsere Funktion.«
»Werde ich machen.«
Wir waren froh darüber, daß er das Kommando abgegeben hatte, obwohl wir auch noch nicht wußten, wo wir genau den Hebel ansetzen sollten. Suko ging davon aus, daß wir eine Warnung erhalten hatten. Der Meinung war auch ich.
»Was bedeutet das?«
»Ganz einfach. Sie werden sich irgendwann einmal zeigen und erneut zuschlagen.«
»Du erwartest es härter.«
»Ja.«
»Ich auch.« Auf meinen Wink kam Art Eperon dicht an mich heran. »Hören Sie zu, Mister. Wir müssen verdammt die Augen offenhalten, auch wenn es in der Dunkelheit schwerfällt. Aber es ist zu packen, wenn alle die Ruhe bewahren.«
»Was meinen Sie mit packen?«
»Wir werden versuchen, die Magie der Kobolde zu stoppen. Nicht mehr und nicht weniger.«
»Das schaffen Sie?«
»Ich hoffe es. Jedenfalls sind wir keine heurigen Hasen, was dieses Gebiet angeht. Daß wir hier überhaupt erschienen sind, hat seinen Grund, glauben Sie mir.«
»Die Kobolde, nehme ich an.«
»Richtig getippt.«
Er wühlte Haare und Bart durcheinander. »Was soll ich denn meinen Leuten sagen?«
»Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. Sagen Sie ihnen, daß sie sich zurückhalten sollen. Sich meinetwegen in ihren Behausungen verkriechen. Dort müssen sie bleiben, egal, was geschieht.«
»Gefällt mir nicht.«
»Warum nicht?«
»Ganz einfach. Wer sagt mir denn, daß sie in den Baracken vor Angriffen sicher sind?«.
»Stimmt. Aber, Mr. Eperon, wenn Sie nachdenken, dann müssen Sie darauf kommen, daß Ihre Leute in den Baracken geschützter sind als außerhalb der Behausungen.«
»Das
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