0672 - Schwingen des Todes
reagieren.«
»Liegen sie in den gleichen Positionen wie bei deinem ersten Besuch?« fragte Amos.
Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Warum?«
»Dein erster Besuch findet zeitlich nach unserem jetzigen Aufenthalt statt. Wenn sie sich zwischendurch erhoben haben, um uns jetzt zu attackieren, liegen sie in der Zukunft vermutlich nicht an den gleichen Stellen und in den gleichen Positionen wie jetzt. Was sagt deine Erinnerung?«
»Sie sagt nichts«, erwiderte Zamorra. »Ich bin mir nicht mehr sicher. Ich hatte andere Probleme, als darauf zu achten.«
Yves stieß Amos an. »Dieses Schutzfeld, das die Kälte von uns fernhält -kann es uns auch davor schützen, von den Zombies bemerkt zu werden?«
Der Ex-Teufel runzelte die Stirn. »Ich hoffe es«, sagte er. »Warum fragst du?«
»Weil sich einer der Eiskörper gerade bewegt.«
***
Auch Zamorra sah es.
Sein Amulett warnte nicht - aber das war er in diesem Zusammenhang schon gewohnt.
»Wir sollten den Standort verändern«, sagte er, »oder unsere Zeit. Und dann sehr schnell aktiv werden. Wenn wir jetzt angegriffen werden, verändern wir dadurch vielleicht den Zeitstrom und geschichtliche Fakten.«
»Wäre nicht schlecht - dann hätten wir vielleicht noch einen lebenden Lucifuge Rofocale«, brummte Amos.
»Den ich umbringen könnte«, kam es von Ombre.
»Und einen lebenden Amun-Re«, wandte Zamorra ein. »Kein Risiko eingehen! Es mag uns nicht gefallen, was wir in unserer Zeit haben - aber es ist besser als alles, was wir haben könnten !«
»Wir werden uns beeilen«, sagte Amos. »Zamorra, leite die Zeitschau ein - bitte! Wir werden dich mit unseren Amuletten stärken - oder auch schützen.«
Zamorra runzelte die Stirn. Es war das zweite Mal, daß Asmodis sich herabließ, ihn zu bitten. Er nickte. »Wir haben's dummerweise noch nie ausprobiert und müßten eigentlich erst in unserer Zeit testen, ob es wirklich funktioniert«, begann er, aber Amos unterbrach ihn. »Mach hin, Mann! Da steht schon der zweite Zombie auf! Ich koordiniere die Sache«
»Du?« protestierte Yves. »Der Teufel«
»Sid Amos wird es koordinieren«, bestimmte Zamorra. »Kein Streß, ja? Tu bitte, was er vorschlägt. Wir haben nicht mehr viel Zeit - und bei jedem nächsteh Mal hätten wir auch nicht viel Zeit.«
Amos grunzte zustimmend.
Es war Cascal anzusehen, daß er damit gar nicht einverstanden war. Aber er fügte sich.
Zamorra löste sein Amulett von der Silberkette. Mit einem geistigen Befehl aktivierte er die Zeitschau, dann versetzte er sich mit einem posthypnotischen Schaltwort in die erforderliche Halbtrance. Es war eines der wenigen Male, daß er diese Möglichkeit nicht nur als »verfahrenstechnische Vereinfachung«, sondern als Erleichterung überhaupt ansah; er war nicht sicher, ob er die Ruhe dazu gefunden hätte, sich auf normalem Wege in Trance zu versetzen.
Dann begann er mit der Zeitschau und führte das Amulett in die Vergangenheit zurück. Dabei hoffte er, daß Amos den richtigen Zeitpunkt erwischte, wenn es darum ging, Zamorras Kräfte oder die seines Amuletts zu verstärken.
Zamorra vertraute dem Ex-Teufel. Er mußte ihm einfach vertrauen
***
Der Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe verwandelte sich in eine Art Mini-Fernsehschirm, auf dem die Geschehnisse der nächsten Umgebung rückwärts abliefen. Zugleich aber sah Zamorra die Bilder vor seinem geistigen Auge wesentlich größer.
Er sah eine tote Kristallandschaft… jagte die Zeitschau in hohem Tempo rückwärts, weiter in die Vergangenheit und dabei spürte er deutlich, wie das Amulett begann, nach seiner eigenen Kraft zu greifen. Aber plötzlich war da etwas anderes, war da zusätzliche Energie und der Hauch eines anderen, unglaublich starken Bewußtseins, das sich einschaltete und
Es funktioniert! begriff Zamorra auf einem anderen Gleis seiner Gedankenbahn. Ein zweites Amulett griff ein, erleichterte alles.
Und weiter ging die Reise in die Vergangenheit.
Vorbei an der Katastrophe weiter zurück um dann zu stoppen und alles in einigermaßen normalem Tempo vorwärts wieder aufzurollen.
Zamorra wußte nicht, wie weit er in die Vergangenheit zurückgegangen war. Auf jeden Fall weit über die für den Benutzer der Zeitschau tödliche Maximalgrenze von 24 Stunden hinaus. Wieviel Energie das zweite Amulett lieferte, wagte er nicht abzuschätzen. Aber mit etwas Glück würden die Kräfte nicht nur addiert, sondern wie es in der Magie bei anderen Dingen geschah,
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