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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in einer Zeit hier, von der ich leider nicht ganz genau weiß, ob Amun-Re noch anwesend oder schon verschwunden ist. Und ich möchte nicht das Risiko eingehen, ihm in die Klauen zu fallen. Immerhin hatten er und ich, als er noch lebte, noch eine ziemlich große Rechnung offen die ich schließlich hätte begleichen müssen.«
    Es klang einigermaßen logisch.
    »Ich kann Amun-Re jetzt nicht spüren«, sagte Amos leise und betrachtete nachdenklich Seine rechte Hand, die er erhoben hatte. Zamorra wußte, daß diese Hand ein künstliches Erzeugnis war, hergestellt von Amun-Re. Der Schwarzzauberer hatte Asmodis damit unter seine Kontrolle bringen wollen, vor langer, langer Zeit. Deshalb hatte er eigens für den damaligen Fürsten der Finsternis diese künstliche Hand geschaffen. Aber er hatte sich verrechnet; Asmodis konnte sehr wohl die besondere Fähigkeit dieser Hand nutzen, aber das mit der Kontrolle funktionierte nicht Asmodis' ursprüngliche, echte Hand hatte Nicole Duval dem Fürsten der Finsternis einst mit dem Zauberschwert Gwaiyur abgeschlagen.
    Alles längst Vergangenheit auch Gwaiyur, das nun für alle Zeiten in den Resten eines zerstörten und im Sand versunkenen libyschen Tempels zusammen mit den beiden anderen Zauberschwertern Gorgran und Salonar die »Brücke« versiegelte, über welche Amun-Re's Blutgötzen die Erde hatten erreichen und erobern wollen [6]
    »Wir gehen jetzt«, beschloß Sid Amos und zog seine beiden Begleiter in den nächsten Teleport, noch ehe sie protestieren konnten.
    Die Abschirmung gegen die mörderische Kälte funktionierte weiter.
    »Wenn meine Berechnung stimmt«, sagte Amos, »müßte Amun-Re diesen Ort erst vor sehr kurzer Zeit verlassen haben.«
    »Eben sagtest du, du seiest nicht ganz sicher, ob er schon weg sei oder noch nicht«, wandte Zamorra ein.
    Amos nickte. »Ich liebe es, wenn andere mitdenken«, sagte er sarkastisch. »Ich habe sehr knapp kalkuliert, um nicht mehr Zeit als nötig zu verschenken. Aber es gab keine Sicherheit - bis jetzt.«
    Er wies auf das direkt vor ihnen liegende Gelände.
    »Amun-Re ist fort - und hier ist das Camp mit den Toten«
    ***
    Sie schritten mitten hinein, und das Schutzfeld gegen die Kälte wanderte mit ihnen. Das schwach sichtbare Kraftfeld nahm nur wenig von der Sicht auf das Camp. Es sah jetzt, zu diesem Zeitpunkt, genau so aus, wie Zamorra es damals vom Hubschrauber aus gesehen hatte, und anschließend nach dem Aussteigen direkt vor Ort. Nur einen Unterschied gab es, der anzeigte, daß zwischen jetzt und Zamorras damaliger Besichtigung einige Zeit verstrichen war: Noch brannte die Beleuchtung, noch arbeiteten die Stromaggregate.
    Zamorra sah die vereisten Körper von Amun-Re's Opfern. Etwas in ihm verkrampfte sich bei diesem Anblick. Damals hatten die Toten sich erhoben, hatten als Eis-Zombies versucht, die gelandeten Menschen zu töten. Es blieb nichts anderes übrig, als das gesamte Camp mit der Energie eines Dhyarra-Kristalls zu vernichten, komplett auszulöschen. Und doch war etwas von Amun-Re's bösartiger Magie an Bord des Hubschraubers gelangt. Die Maschine mußte aufgegeben werden, es war eine dramatische Aktion geworden, das rettende Festland noch zu erreichen.
    Und zu spät hatte sich dann gezeigt, daß selbst der Dhyarra-Kristall von der Eismagie infiziert worden war.
    Es gab ihn nicht mehr.
    Aber es gab auch Raffael Bois nicht mehr, den alten Diener. Er war im Château Montagne das letzte Opfer dieser Frostmagie geworden Zamorra verspürte Angst, während er sich neben Amos und Ombre durch das Camp bewegte. Angst davor, abermals mit dieser in der Gegenwart endgültig vernichteten Frostmagie konfrontiert zu werden - aber auch davor, jetzt ein Zeitparadoxon auszulösen. Was, wenn die Zombies bereits jetzt aufstanden? Vielleicht würde sich der Zeitablauf ändern. Vielleicht würde Raffael Bois weiterleben können. Aber welche Folgen zog das nach sich?
    Zamorra wollte darüber lieber nicht nachdenken.
    »Du hast das stärkste Amulett«, sprach Amos ihn an. »Vorschlag: Du beginnst mit der Zeitschau, und wir stellen unsere Amulette so ein, daß sie deines mit zusätzlicher Energie versorgen.«
    Zamorra nickte.
    »Scheint mir der beste Weg zu sein. Aber - schaut euch die Umgebung an. Die Körper, die hier liegen, die toten ehemaligen Wissenschaftler: sie sind eine Gefahr. Damals reagierten sie auf uns, vielleicht auf unsere Wärme, vielleicht auf unsere Gedanken - ich weiß es nicht. Aber es könnte sein, daß sie auch jetzt

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