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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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potenziert.
    Und Zamorra sah.
    Er befand sich als unsichtbarer Zuschauer mitten im Geschehen
    Die Archäologen Chang, Centavo und Corniche standen am Flaschenzug. Tendyke trat ein paar Meter von ihnen entfernt an den Rand des Loches und sah nach unten auf die im Licht der Scheinwerfer kristallisch flirrende und spiegelnde Fläche.
    Sie spiegelte nicht mehr!
    Das Eis war hier so klar und durchsichtig wie eine Glasscheibe geworden. Ungläubig starrte Robert Tendyke von oben herab auf die in ihrem frostigen Gefängnis eingeschlossene Gestalt des Amun-Re.
    Jetzt fiel auch den drei anderen auf, was sich in 15 Metern Tiefe verändert hatte. »Was zum Teufel«, stieß Ray Corniche überrascht hervor.
    »Träume ich?« fragte Dr. Rita Chang. Sie näherte sich Tendyke. »Was ist das für ein Mann? Wo kommt der so plötzlich her? Und wieso ist das Eis hier plötzlich transparent geworden?«
    »Das ist doch völlig unmöglich!« rief Dr. Rolando Centavo herüber. »Es sei denn, die Schicht ist in den letzten Minuten erheblich dünner geworden! Aber wir haben doch nichts daran getan, und von allein geschieht so etwas nicht!«
    »Das«, sagte Tendyke gedehnt, »ist wohl der wahre Grund für unsere Expedition. Es geht nicht um die Stadt, es geht um diesen Mann im Eis.«
    »Unsinn«, murrte Corniche. »Wer sollte so verrückt sein, nur nach einer Person suchen zu lassen, wenn er weiß, wo er eine ganze Stadt findet? Es ist einfach unglaublich! Wir haben hier einen gigantischen, sensationellen Fund, einen unglaublichen Fund, und dazu nun auch noch einen Bewohner dieser Stadt«
    Zamorra beschleunigte den Vorwärts-Zeitverlauf etwas. Der Dialog war unergiebig, brachte nichts, was er nicht irgendwie kannte.
    Aber nach nur kurzer Zeit klinkte er sich wieder ein:
    »Wir sollten keine Zeit verlieren«, drängte Corniche. »Je eher wir ihn hier oben haben, desto besser ist es. Dann braucht der Hubschrauber nicht zu warten, wenn er landet, um den Eisblock mit dem Eingeborenen und Mister Tendyke abzuholen. Könnte sein, daß die Bergung länger dauert als der Hubschrauber benötigt, von Feuerland hierher zu kommen.«
    »Nein«, sagte Tendyke. »Ich verbiete es.«
    »Sie haben uns nichts zu verbieten. Geben Sie mir Ihre Waffe.«
    Die Hand des Abenteurers näherte sich der Pistole.
    Ein paar Sekunden lang hatte er nicht auf Dr. Centavo geachtet. Da flog ein Eisball heran, zielsicher geworfen. Tendyke sah ihn zu spät, um noch ausweichen zu können. Das kalte, kantige Wurfgeschoß traf ihn am Kopf. Die Kapuze schützte ihn nur teilweise vor der enormen Wucht, die der Archäologe in seinen Wurf gelegt hatte. Tendyke taumelte. Blitzschnell griff Rita Chang zu und entriß Tendyke die Pistole, richtete sie auf ihn.
    »Mach keinen Unsinn, Robert«, warnte sie.
    »Du«, begann er halb benommen.
    »Ich werde genauso auf dich schießen, wie du es mir angedroht hast«, sagte sie. »Du wirst jetzt in deinen Iglu gehen und darin verbleiben, bis der Hubschrauber kommt. Doc Centavo wird ihn herbeifunken. Einer von uns wird dich ständig bewachen. Die anderen bergen den Eisblock mit dem Toten.«
    »Mit dem Toten«, murmelte Tendyke höhnisch. »Ihr verdammten ahnungslosen Engel, ihr ahnt ja gar nicht, was ihr da anrichtet!«
    Er warf einen weiteren Blick in die Tiefe. Wich unwillkürlich vom Rand der Grube zurück. Und jetzt sahen es auch die anderen.
    »Das Eis ist ja nur noch ein paar Zentimeter dick!« stieß Ray Corniche hervor.
    »Ihr Narren«, sagte Tendyke. »Begreift ihr immer noch nicht? Amun-Re lebt. Er ist nicht tot. Er erwacht! Er steigt empor aus dem Meer des Vergessens«
    »Das ist unmöglich«, murmelte Rita Chang. »Er kann einfach nicht leben! Nicht in dieser Kältefalle!«
    »So was gibt's nur in obskuren Gruselmärchen, nicht wahr?« spottete Tendyke. »Mumien und Eistote verdammt«, er wurde laut, »das hier ist nicht der Ötzi! Das hier ist ein Monster, das aufgehalten werden muß um jeden Preis! Sprengt das Loch zu, solange es noch geht!«
    Aber die anderen wichen nur immer weiter zurück.
    Die transparente Eisschicht durchmaß gerade noch ein paar Millimeter. Jeden Moment konnte der Körper des Schwarzzauberers sie durchstoßen.
    Er kehrte wieder, er war da, gleich jetzt Tendyke begann zu laufen.
    Er rutschte auf Eis und Schnee, niemand hinderte ihn daran, zu den Dynamitvorräten zu laufen. Er wollte alles, was an Sprengstoff vorrätig war, in der Öffnung zur Explosion bringen. Er zerrte die Dynamitstangen aus der Holzkiste, sah sich

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