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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß er unbedingt noch mehr aus der Zeitschau herausholen wollte?
    Yves Cascal schüttelte sich heftig. Er streifte die Benommenheit ab, die ihn während des magischen Verbundes umfangen hatte, und griff zur Pistole. »Pyro-Geschosse«, erklärte er. »Damit kann ich ihnen einheizen.«
    »Nicht gut«, murmelte Zamorra. »Besser ist es, wenn wir verschwinden. Ombre, du darfst sie nicht abschießen sonst veränderst du den Zeitablauf«
    Wieder kam die Verlockung, tatsächlich schon jetzt aufzuräumen; der Dhyarra-Kristall würde nicht mit der Eismagie infiziert, Raffael Bois müßte nicht sterben aber die Folgen waren einfach unabsehbar. Nein, sie durften in der Vergangenheit nichts verändern.
    Umgekehrt sah die Sache einfacher aus - wenn die Eiszombies sie hier und jetzt umbrachten, wäre das einzige, was passierte, daß sie drei nicht zurück in die Gegenwart kämen. Sie würden niemals wieder auftauchen. Es war, als würden sie in der Gegenwart in dieser Sekunde sterben.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Amos starrte immer noch blicklos in die Ferne.
    »Komm, verdammt noch mal!« schrie Zamorra ihn an. »Bring uns hier weg, sofort! Wenn sie uns berühren, sind wir erledigt!«
    Er wußte, wovon er redete! Er hatte es erlebt, damals, als sie sich mit dem Hubschrauber das Camp ansahen und keine Gelegenheit mehr fanden, die Zeitschau einzusetzen, weil der Angriff der Eiszombies zu rasch kam. Ein von einem der Zombies mit der Frostmagie infizierter Schneeball hatte schon ausgereicht, die vernichtende Magie auf den getroffenen Mann aus der Hubschrauberbesatzung zu übertragen - mit dem Resultat, daß sie in der Folge die komplette Maschine verloren hatten und noch weit vor Feuerland aus dem Wasser gefischt werden mußten.
    »Die Amulette werden uns schützen«, hoffte Cascal.
    »Sie schützen uns nicht«, widersprach Zamorra. »Und das Kraftfeld, das Sid um uns gezogen hat, hilft garantiert auch nicht«
    Die Gegner waren schon ganz nahe heran. Und Sid Amos reagierte immer noch nicht!
    Jeden Moment konnten die Eisgestalten angreifen!
    Einer der Zombies trat noch näher heran, streckte seine Hände aus. Hände aus Schnee und Eiskristallen, völlig umgewandelt, nichts Menschliches befand sich mehr daran. Er griff nach Amos! Griff einfach durch dessen magisches Schutzfeld hindurch!
    Zamorra war schneller. Er bekam seinerseits den Ex-Teufel zu fassen, riß ihn zurück. Nur eine Sekunde später hätte der Eiszombie ihn berührt!
    Urwelthaftes Brüllen drang aus Asmodis' Kehle. Flammen schlugen aus Augen und Rachen, er wirbelte herum, schien seine Gestalt zu verändern, schien Zamorra angreifen zu wollen. Dann aber packte er auch nach Cascal, riß ihn und Zamorra mit sich in einen rasenden Wirbel und die Umgebung veränderte sich abermals…
    ***
    Yves Cascal atmete tief durch und steckte die Waffe wieder ein. Ringsum roch es nach Wald. Sie standen vor den Regenbogenblumen von Paramaribo. Sid Amos zitterte sichtlich. Er hatte Mühe, die Kontrolle über seinen Körper zurückzugewinnen.
    »Ich hätte dich töten können, Zamorra«, flüsterte er schließlich heiser. »Tu das nie wieder - faß mich nie wieder an, wenn ich mich in einem solchen Zustand befinde!«
    »Vielen Dank, daß ich dir das Leben gerettet habe«, konterte Zamorra sarkastisch. »Ach, keine Ursache. Habe ich doch gern getan.«
    Yves tippte sich an die Stirn.
    Sid Amos ließ sein Amulett wieder unter seiner Kleidung verschwinden.
    »Ich konnte ihn nicht mehr finden«, murmelte er.
    »Da war ein Körper, der sich auflöste«, erinnerte Zamorra. »Ist das nicht typisch für Rob, wenn er nach Avalon wechselt?«
    »Avalon!« Amos lachte bitter auf. »Natürlich ist es typisch. Er muß seinen Körper mitnehmen, damit er regeneriert werden kann. Aber«
    »Aber was?«
    Der Ex-Teufel schüttelte den Kopf.
    »Ich habe versucht, das Tor zu finden«, sagte er langsam. »Das Tor, durch das Roberto hätte gehen müssen. Aber ich konnte es einfach nicht finden. Keine Spur davon. Wenn es sich geöffnet hätte, hätte ich die Spur finden müssen!«
    »Wie kannst du so sicher sein? Hast du ihn schon einmal auf diese Weise verfolgt?«
    Amos schüttelte den Kopf. »Nein. Noch nie. Trotzdem hätte ich das Tor finden müssen, wäre es benutzt worden. Vergiß niemals, daß«
    Zamorra sah ihn fragend an.
    Amos winkte ab und sah an Cascal vorbei. Der Parapsychologe begriff: Ombre sollte nicht erfahren, was dem Ex-Teufel gerade beinahe herausgerutscht wäre. Und Zamorra tat etwas, das er

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