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0673 - Raumschiff Erde

Titel: 0673 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich plötzlich verkrampft. Ich ahnte, ich wußte fast, daß das nicht das Ende war. Irgendwo hatten wir uns verrechnet... aber wo nur?! Es war nicht die Art eines Überschweren, sich derart sinnlos zu opfern. Irgendwo erwartete er einen Profit von seinem Vorgehen. Wo hatten wir uns geirrt?
    Welches war der Trick, der Myrianad uns vorgespielt hatte?
    Ich brauchte auf die Antwort nur wenige Sekunden zu warten.
    Einer von Efrem Marabors Offizieren meldete sich mit trockener Stimme und erklärte: „Aus der Gegend des soeben zerstörten Feindschiffs ist ein kräftiger Transmitterimpuls empfangen worden!"
     
    *
     
    Ich bin sonst nicht zum Fluchen aufgelegt, aber in diesem Augenblick drangen mir doch ein paar Worte über die Lippen, die ich nicht wiederholen möchte. Myrianad hatte niemals auf Merkur landen wollen - wenigstens nicht mit seinem Raumschiff. Wir wußten, daß die Laren Transmitter besaßen, die den Fiktivgeräten der alten Lemurer glichen. Es handelte sich um Einpol-Transmitter, solche Maschinen also, die einen Transportvorgang durchführen konnten, ohne daß am Ende der Transportstrecke ein Empfangsgerät vorhanden war. Es schien, daß Myrianad ein solches Einpol-Gerät an Bord gehabt und für seinen Sprung zum Merkur benützt hatte.
    Damit war allerdings noch immer die Frage nicht beantwortet, was er eigentlich auf Merkur wollte. Er konnte sich denken, daß unsere Meßgeräte seinen Sprung anzeigen würden. Damit wurde der sonnennächste Planet für ihn zur tödlichen Falle, der er nicht mehr entrinnen konnte. Meine Befürchtung war nach wie vor, daß er es auf den Gezeitenwandler abgesehen hatte. Der Wandler war durch vielfältige, energiereiche Feldschirme gegen die Umgebung abgesichert. Er konnte nur vernichtet werden, wenn der ganze Planet zerstört wurde. Hatte ich mich trotz allem in Myrianad getäuscht? War er bereit, sein Leben zu opfern, nur um das Versteck der Erde in der variablen Zukunft zu zerstören?
    Ich weigerte mich noch immer, den Überschweren für derart heroisch zu halten. Viel plausibler erschien mir die Annahme, daß es sich bei dem, der den Sprung gewagt hatte, gar nicht um Myrianad handelte, sondern um einen seiner Untergebenen, vielleicht sogar einen Roboter. Für uns spielte das allerdings keine Rolle. Wer auch immer es sein mochte, der dort auf Merkur gelandet war - wir mußten ihn daran hindern, sein Ziel zu erreichen. Ich hängte mich von neuem ans Hyperkom, während auf dem Bugbildschirm die Sichel des Merkur mit beängstigender Geschwindigkeit anschwoll.
    „Servomechanismus Gezeitenwandler - Berechtigungsklasse eins!"
    „Hier Servomechanismus Gezeitenwandler. Ihre Sendung wird empfangen."
    „Ein feindlicher Agent wurde beobachtet, als er sich per Transmitter auf Merkur absetzte. Es ist zu vermuten, daß der Agent beabsichtigt, den Gezeitenwandler zu beschädigen oder zu zerstören. Äußerste Wachsamkeit ist daher erforderlich!"
    „Empfang der Sendung wird bestätigt", antwortete der Servomechanismus, nachdem er meinen Text wiederholt hatte.
    „Alarmstufe eins ist aktiviert."
    „Ende", sagte ich und schaltete aus.
    Efrem Marabor schob mir ein Stück Schreibfolie mit einer hastig angefertigten Skizze zu.
    „Wir bekamen eine ziemlich genaue Peilung", erklärte er. „Der Ort, an dem die Transmitterstrecke endete, liegt auf der nördlichen Merkurhalbkugel, auf etwa vierzig Grad Breite, inmitten der Zwielichtzone." Er deutete auf ein paar undeutliche Krakel. „Das hier sind die Newton-Berge, ein unübersichtliches Gelände. Wenn wir den Kerl dort suchen müssen, dann haben wir was zu tun!"
    Ich starrte vor mich hin. Die Sache wurde immer rätselhafter.
    Merkur war kein großer Planet. Aber jemand, der zum Nordpol wollte und auf dem vierzigsten nördlichen Breitengrad landete, hatte noch ein ganz schönes Stück zu marschieren. Hatte der Pariczaner sein Ziel verfehlt? War der Transmitter ungenau justiert gewesen - oder bestand die Möglichkeit, daß überhaupt alle unsere Überlegungen falsch waren? Daß der Eindringling eine ganz andere Absicht verfolgte, als wir dachten?
    „Übrigens", sagte Marabor, „der Transmitterimpuls war ziemlich kräftig. Da wurde mehr als ein Mann transportiert. Ich schätze die Transportmasse auf rund eine Tonne."
    Das wurde ja immer schöner! Eine Tonne, das war die Masse von etwa drei bis vier Überschweren. Waren mehrere Pariczaner auf Merkur gelandet? Oder bestand die überschüssige Masse aus Gerät, vielleicht aus Bomben?
    „Wir

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