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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts«, sagte der Drache. »Ich kann mich daran nicht erinnern. Ich weiß nur, daß ich plötzlich im Château erwachte, in meiner Kemenate.«
    »Wo hat er den fossilen Ausdruck denn schon wieder her?« seufzte Nicole. »Zamorra, das ist es doch! Sogar Foolys Erinnerung wurde manipuliert. Er weiß nicht einmal mehr, daß er angegriffen und verletzt wurde! Der Gegner ist selbst für Fooly zu gefährlich!«
    »Meine Erinnerung manipuliert?« stöhnte Fooly auf. »Ja… das kann sein. Das würde alles erklären. Aber dann bin ich erst recht dabei. So etwas macht keiner ungestraft mit mir! Wenn ich den zwischen die Zähne kriege…«
    Zamorra runzelte die Stirn.
    So hatte er Fooly bisher kaum einmal erlebt. Es erinnerte an seinen kreatürlichen Haß auf die Unsichtbaren, die die Schuld am Tod seines Elters trugen und daran, daß ihm somit bis zum Moment des Erwachsenseins die Rückkehr ins Drachenland verwehrt war. [3]
    Aber diesen Haß hatte Fooly weitgehend überwunden.
    Jetzt aber lebte ein anderer Haß in ihm auf!
    »Ich werde diese Hütte niederbrennen!« versicherte er.
    »Nichts dergleichen«, mahnte Zamorra. »Du sollst nur ausbrennen, was magisch ist oder magisch erscheint.«
    »Ach so«, brummte Fooly. »Das ist aber langweilig, Chef.«
    »Es wird reichen, dem Gegner einen Denkzettel zu verpassen.«
    Der Drache löste sich aus den stützenden Griffen seiner Freunde und erreichte das Haus. Auch jetzt wankte er ein wenig, war noch längst nicht wieder richtig auf dem Damm.
    Er trat leicht gegen die Haustür, die aufsprang und aufschwang.
    Dann hustete er einmal kräftig.
    Eine Feuerlohe zuckte aus seinem geöffneten Rachen. Schlug weit ins Innere des Korridors und erhellte ihn. Die Flammen erfaßten Spinnweben und Tapeten. Plötzlich brannte der Korridor, stand in hellen Flammen.
    »Das geht doch nicht gut, Chef!« murmelte Nicole. »Das ganze Haus wird abbrennen!«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Zamorra.
    Fooly kam jetzt zurück. Er watschelte noch unsicherer und drohte einige Male zu stürzen.
    »Ab ins Auto und zum Château hinauf!« ordnete Zamorra an. »Er braucht sofort den Zaubertrank. Du kennst das Rezept, Nici. Hilfst du unserem kleinen Freund?«
    »Ihm immer! Auch wenn du seine Fähigkeiten mißbrauchst!«
    Die Flammen breiteten sich im Haus inzwischen aus. Zamorra beobachtete diese Ausbreitung aufmerksam und mißtrauisch. Er war sich nicht hundertprozentig sicher, ob seine Vermutung stimmte, aber er vertraute seinem Instinkt und der Magie des Drachen.
    Und er hoffte, daß er Fooly nicht überfordert hatte.
    Eine Viertelstunde nachdem Lafitte mit Nicole, dem Drachen und William als zusätzlichem Helfer zum Château hinaufgefahren war, hatte das Feuer das gesamte Haus erfaßt.
    Aber keine Fensterscheiben platzten unter der Hitze.
    Und Zamorra betrat das Haus.
    Er ging mitten in das Feuer hinein.
    ***
    »Oh, nein«, murmelte Luc Avenge. »Du willst schlauer sein als ich, wie?«
    Er stand nur wenige Dutzend Meter entfernt vom Geschehen in der Dunkelheit. Zamorra bemerkte ihn nicht.
    »So nicht, mein Alter«, sagte Avenge leise. »Das ist mein Spiel, nicht deins. Also gut, diese Runde geht an dich. Aber es war erst der Anfang.«
    Das Feuer erlosch.
    Und als Zamorra das Haus verließ, war Avenge längst wieder fort.
    ***
    Rings um Zamorra war nur noch Dunkelheit. Das von Fooly entfachte Drachenfeuer erlosch von einem Moment zum anderen, überall zugleich.
    Er aktivierte das Amulett und ließ es aufleuchten.
    Das magische Licht zeigte ihm, daß sich trotz der tobenden Flammen praktisch nichts verändert hatte. Es gab immer noch Spinnweben und Staub, und alles wirkte immer noch verfallen und vergammelt, aber - nahezu unberührt.
    Langsam ging Zamorra nach draußen.
    Er fuhr zum Château hinauf.
    »Und?« fragte Nicole gespannt.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Das Haus steht noch, falls du das meinst«, sagte er. »Alles weitere werden wir wohl morgen bei Tageslicht sehen. Wie geht's Fooly?«
    »Der ist zum Schluckspecht geworden und wollte noch viel mehr von dem Zaubertrank, als überhaupt da war. Okay, er hat eine enorme Körpermasse, aber das könnte zu einer Überdosis werden…«
    »Schon gut«, sagte Zamorra. »Auch eine normale Dosis müßte für ihn rei… moment mal! Er hat schon getrunken?«
    Sie nickte.
    »Bevor du fragst, wie ich das Zeugs so schnell zusammenbrauen konnte: ich war's nicht! Das Gebräu war bereits fertig und stand bereit, als wir hier ankamen!«
    Zamorra

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