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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Luft bewegte.
    Es dauerte eine Weile, bis Roctin-Par begriff, daß der blinkende ovale Körper nichts anderes war als der robotische Grundkörper des Kaisers, der nackte Vario-500.
    Und er begriff außerdem, daß mit dem Roboter etwas nicht stimmte, denn er schien Schwierigkeiten bei der Orientierung zu haben, und auch sein Flugaggregat arbeitete nicht mehr einwandfrei.
    Der Lare riß sich zusammen und humpelte so schnell wie möglich zur Grenze des Todeskreises. Dort blieb er stehen und sah hilflos zu, wie sich der Vario-Roboter taumelnd abmühte.
    Also war nur seine Kokonmaske vom Energiesog erfaßt, entstofflicht und mit dem SVE-Raumschiff vernichtet worden! überlegte der Lare. Er fragte sich jedoch vergebens, welche wissenschaftliche Erklärung es dafür geben konnte, daß eine gewöhnliche, aus gezüchteten Körperzellen bestehende Masse einen SVE-Raumer zur Explosion gebracht hatte, denn die Masse konnte sich durch die Umwandlung in Energie nicht grundsätzlich verändert haben.
    Roctin-Par stöhnte unterdrückt auf, als Argyris Grundkörper abstürzte und hart auf den von bleicher Vegetation bedeckten Boden prallte.
    Verzweifelt suchte der Lare nach einer Möglichkeit, dem Freifahrerkaiser zu helfen, ihn in Sicherheit zu bringen. Aber er besaß keinen Traktorstrahler, mit dem er Argyris aus der Todeszone holen konnte, und selbst hineingehen durfte er nicht.
    Noch zu frisch war die Erinnerung an den schnellen Tod von Orge Lattik, als daß er das selbstmörderische Wagnis auf sich genommen hätte.
    Er fühlte sich ein wenig erleichtert, als der Robotkörper sich wieder regte, sich langsam, ruckweise, über den Boden rollte.
    Doch dann sah er, daß Argyris die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Er näherte sich der Pyramide, anstatt sich von ihr zu entfernen.
    „Hierher!" schrie er mit aller Stimmkraft, die er aufzubringen vermochte. „Hier bin ich!"
    Tatsächlich hielt der Grundkörper an, dann bewegte er sich in der richtigen Richtung.
    Aber viel zu langsam!
    Roctin-Par spähte zu den vier SVE-Raumern hinauf und wunderte sich darüber, daß sie noch immer unbeweglich dort oben hingen. Wenn er die Schiffe befehligte, hätte er längst unten nach dem Rechten sehen lassen. Die Besatzungen mußten doch irgendwie auf die Vernichtung eines ihrer Schiffe reagieren. Sie mußten doch sehen, daß die Pyramide beschädigt war und zu dem Schluß gelangen, daß die Explosion des Schiffes das Ergebnis eines Angriffs gewesen war.
    Natürlich war er froh darüber, daß die Schiffsbesatzungen nicht reagierten. Andernfalls wären Argyris und er in ernste Schwierigkeiten geraten, wahrscheinlich sogar eingefangen oder getötet worden.
    Schneller, schneller! dachte er, als er sich wieder dem Kaiser zuwandte.
    Für die Dauer eines Herzschlags stieg irrationale Heiterkeit in ihm auf darüber, daß er den Kaiser aller Freifahrer von Boscyks Stern als ovalen Metallkörper über den Boden rollen sah. Gleich darauf schalt er sich einen Narren, denn für den logisch arbeitenden und wissenschaftlich geschulten Verstand war die äußere Form nebensächlich. Wichtig war nur die Funktion.
    Als Argyris knapp einen halben Meter vor der Grenze der Todeszone zum Stillstand kam, fühlte Roctin-Par wiederum die Versuchung in sich aufsteigen, die Grenze zu überschreiten.
    Nur einen einzigen Schritt! dachte er.
    Aber dieser Schritt würde seinen Tod bedeuten und Anson Argyris in keiner Weise helfen. Deshalb unterließ er ihn.
    „Weiter, Majestät!" flehte er. „Nur noch einen halben Meter, dann kann ich Sie tragen."
    Er zuckte nervös zusammen und blickte an der Pyramide vorbei nach Südwesten, als er ein schwaches Summen hörte. Roctin-Par sah einen Gleiter der Überschweren, der sich der Todeszone näherte, dann jedoch unschlüssig verharrte.
    „Kommen Sie doch endlich, Majestät!" bettelte er. „Ich bringe Sie zum Pavillon."
    Er atmete auf, als sich das Robot-ei weiter auf die Grenze zu bewegte und endlich darüber hinwegrollte. Schnell bückte er sich, packte zu und wollte den Körper anheben.
    Verblüfft stellte er fest, daß ihm das nur mit großer Mühe gelang. Auf keinen Fall würde er den Kaiser weiter als einige Meter schleppen können. Dabei war das Robotei nur fünfzig Zentimeter lang und in der Mitte zwanzig Zentimeter dick.
    „Sie müssen mich rollen!" sagte eine dumpfe Stimme - die Stimme des Grundkörpers.
    Ächzend ließ Roctin-Par das Robotei wieder auf den Boden hinab, dann rollte er es in Richtung Pavillon.
    Als er

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