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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwartete.
    „Fangen wir an?" fragte Anto. „Bereit?"
    „Wir haben nur auf dich gewartet, Anto!" War die Antwort. Anto setzte sich an seinen Schreibtisch, wählte die Robotanlage an, schaltete dann auf Alarm und aktivierte sämtliche Systeme.
    Jetzt kam für ihn die zweite Gruppe von Terranern in Frage.
    Es waren die Milliarden Flüchtlinge, die integriert werden mußten. Teilweise hatten sie bereits Stellen gefunden, an denen sie sinnvoll arbeiten konnten, zum größten Teil aber warteten sie noch darauf.
    Als der Alarm, der in jedem Raum und in jedem Winkel aller Inseln zu hören war, auslief, sagte Anto ins Mikrophon: „Hier spricht der stellvertretende Gebietsleiter der Inselgruppe.
    Wie Sie alle vielleicht schon wissen, haben wir in sechs Stunden eine gewaltige Flutwelle zu erwarten. Es ist eine Tsunami, die von einem unterirdischen Großbeben ausgelöst wurde.
    Im Interesse aller habe ich folgendes anzuordnen: Die Unterwassersiedlungen werden sofort geräumt. Bitte achten Sie darauf, daß sämtliche Energiesysteme abgeschaltet und alle Schotte dichtgemacht worden sind. Vergessen Sie nichts!
    Nehmen Sie das Notwendigste mit. Ich wiederhole: Schalten Sie alles ab und kommen Sie, sämtliche Dichtungen hinter sich schließend, auf die Inseln. Die Insel Zwei, Sieben und Elf sind nicht betretbar. Boote stehen bereit, um Sie an die Hauptstrände der großen Inseln zu bringen. Das war die Durchsage an alle Bewohner der Unterwasserstädte.
    Ach ja, noch etwas! Vergewissern Sie sich, daß auch Ihr schlafender Nachbar aufgeweckt und mitgenommen wird! Wir dürfen keine Menschenleben verlieren. Es wird riesige Schäden geben."
    Unablässig gab er seine Warnungen durch. Sofort setzte die Massenflucht ein, die die größeren Inseln zum Ziel hatte.
    Roboterkommandos begannen, die Boote aus dem Wasser zu holen und auf hochgelegenen Plätzen abzustellen. Die Strände wurden verlassen. Türen und Fenster, soweit sie dazu geeignet waren, wurden abgedichtet oder mit Läden versehen. Die Häuser an den Stegen wurden geleert und evakuiert. Stundenlang arbeiteten Menschen und Maschinen zusammen.
    Die ankommenden Boote, die große Menschenmengen absetzten, starteten sofort wieder und begaben sich im Osten in den Schutz kleiner Buchten.
    Dann, gegen elf Uhr nachts, warteten die Inseln ...
    Anto Ssalcea ließ sich erschöpft zurücksinken. Er hatte sämtliche Arbeiten geleitet und wußte, daß er nichts mehr tun konnte.
    Jetzt war er zu einem Angehörigen der dritten Gruppe von Terranern geworden: Er hatte versucht, das Chaos aufzuhalten oder ein wenig zu mindern.
    „Wann, genau, wird die Welle erwartet?" fragte einer seiner Mitarbeiter. Sie standen mit Satelliten und den Seefunkstationen der Umgebung in enger Verbindung. Die Küstenstellen hatten zu tun, um die Besatzungen der wenigen „klassischen" Schiffe abzuholen.
    „In siebzig Minuten!" erwiderte Anto. „Haben wir nichts vergessen?"
    Er kontrollierte seinen privaten Katastrophenplan, aber er fand nichts. Das Schweigen im Kontrollraum nahm zu, je mehr Zeit verging. Und schließlich war es sieben Minuten nach Mitternacht.
    Über ihnen glühte der Himmel. Ein verrücktes Leuchten lag über dem Wasser, das regungslos wie ein Spiegel und schwarz wie Tusche war.
    Und dann kam die Welle.
    Sie trieb einen Sturm vor sich her, der mit urhaftiger Plötzlichkeit die Inseln ansprang, den Boden erschütterte und die Riesenwelle an ihrem Kamm zerfetzte. Eine zehn Meter hohe Wasserfront in Form einer schäumenden, weißen Rolle, die von Schiffsteilen, Holz und allem nur denkbaren Abfall durchsetzt war, traf die Insel an ihrem äußersten Punkt und überflutete sie.
    Das Wasser türmte sich in Ufernähe höher auf und erhielt eine ungeheure Wucht.
    Die Palmen bogen sich knirschend und splitternd. Viele brachen ab und die Luft war einen Augenblick voll von nassem Sand und abgefetzten Blättern.
    Die Stege und ein verspäteter Robotbootswagen, den Anto jetzt sah, wurden senkrecht in die Luft gewirbelt und auseinandergebrochen. Die Hauptinsel erbebte unter einem harten, kurzen Stoß. Das Licht flackerte, sämtliche losen Teile überall auf der Insel klirrten und klingelten. Sand und Kies prasselten wie Hagel gegen die Panoramascheibe.
    Unwillkürlich duckte sich die Mannschaft hinter die Büromöbel.
    Dann war die Luft voll Gischt, voll Schaum und Wasser. Teile der Stege, ein Hausdach und einige Hundert Tonnen Sand wurden hochgehoben und wie Geschosse ins Innere der Insel geworfen. Wieder

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