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0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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setzen. Es gibt zwei Möglichkeiten. Du kannst bei mir schlafen oder dir ein Taxi nehmen.«
    »Das ist mir egal«, erwiderte ich müde.
    »Reiß dich doch mal zusammen, John. Ich plädiere dafür, daß du hier bei mir übernachtest.«
    »Warum?« Ich lächelte nicht einmal.
    »Ganz einfach. Weil ich noch immer damit rechne, daß Bill Conolly anruft.«
    »Das ist möglich, wenn auch unwahrscheinlich um diese Zeit.«
    Sie glitt von mir weg. »Ich werde dir die Couch zurechtmachen. Wer weiß, was noch alles auf uns zukommt. Da ist es besser, wenn wir uns hinlegen.«
    Jane erntete von mir keinen Widerspruch. Ich wußte schließlich wie recht sie hatte. Sie schaltete zwei Stehlampen an, deren weiße Lichtpilze ihre Helligkeit verstreuten. Ich sah es kaum und beschäftigte mich mit meinem Glas, das ich zwischen den Händen drehte. Irgendwo litt ich wie ein Hund, wenn mir dieser Vergleich gestattet ist. Die Sorge um meinen Freund nagte in mir wie die Zähne von Ratten. Ich konnte mich mit den Tatsachen einfach nicht abfinden.
    Jane kehrte aus dem Nebenzimmer zurück. Sie trug eine leichte Schlafdecke, die sie auf die Couch legte. »Das wird reichen, John. Willst du zuerst ins Bad?«
    »Mir egal.«
    Sie lächelte. »Dann gehe ich.«
    »Tu das.«
    Jetzt, wo ich allein war, widmete ich mich wieder dem Wein. Ich schüttete den Rest der Flasche ins Glas und trank ihn in sehr kleinen Schlucken.
    Zwar saß ich in London, doch meine Gedanken befanden sich in Indien. Ich schaute kaum auf, als Jane Collins an mir vorbeihuschte, um ins Bad zu gehen. Sie trug dabei ein Nichts von Negligé und lächelte mich kurz an.
    »Es dauert nicht lang.«
    »Gut.«
    Jane Collins war kaum im Bad verschwunden, da summte es neben mir. Es war das tragbare Telefon, das wie ein geknickter Arm auf dem Ladegerät lag.
    Sofort dachte ich an Bill Conolly, hob ab und hatte mich noch nicht gemeldet, als ich die Stimme des Reporters hörte.
    »Jane, paß auf…«
    »Ich bin es.«
    »Du, John?«
    »Ja, wir haben gewartet.«
    »Dann hör zu. Du wirst es kaum glauben, wen ich hier in Filman getroffen habe. Es ist Francine Joy.«
    »Was?«
    Bill redete in der folgenden Minute sehr leise. Er hatte Angst, daß die Frau etwas von seinem Telefonat mitbekam. In Stichworten erfuhr ich von einem Abenteuer, das mir die Haare zu Berge stehen ließ. Daß Bill auf diese Person treffen würde, damit hatte ich im Leben nicht gerechnet. Es bewies mir aber, wie weit verzweigt sie ihre Fallen und Köder ausgelegt hatte.
    »Kennt sie dich, Bill?«
    »Anscheinend nicht.«
    »Okay, was willst du jetzt tun?«
    »Einen Mörder suchen.«
    »Oder eine Mörderin.«
    »Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß die Flamme die Aufnahme verlassen und Orson Milton getötet hat. Es gibt keine andere Erklärung für sein verbranntes Gesicht. Und ich bin drauf und dran, dieser verfluchten Frau einige Fragen zu stellen.«
    »Laß es sein, Bill.«
    »Weshalb?«
    »Wirklich, es ist besser. Gib dich so normal wie möglich. Es wird sowieso noch Ärger geben…«
    »Gut, aber was macht ihr?«
    »Wir kommen heute noch.«
    »Fahrt ihr jetzt…?«
    »Nein, ich muß einige Stunden schlafen.« Jetzt ärgerte ich mich, daß ich zuviel Wein getrunken hatte. »Weißt du, ich bin nicht mehr fähig, mich hinter ein Lenkrad zu setzen und zu fahren.«
    »Verstehe.«
    »Tu dir und uns den Gefallen und halte dich zurück.«
    »All right, Partner. Ich muß jetzt Schluß machen. Hast du irgend etwas von Suko erfahren?«
    »Nein.«
    Bill räusperte sich. Er ließ das Thema ruhen, weil er wußte, wie sensibel ich darauf reagierte. »Ich erwarte euch dann morgen. Versucht es im Holy Swamp.«
    »Wie bitte? Heiliger Sumpf?«
    »So nennt sich das Gasthaus. See you…« Er legte auf, und ich starrte noch eine Weile auf das tragbare Telefon in meiner Hand, als wäre es ein Fremdkörper.
    Bisher hatte ich mich noch mit der Vergangenheit beschäftigen können, das allerdings konnte ich abhaken. Die Gegenwart, die Realität hatte mich wieder. Ich brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, daß da etwas Neues auf uns zurollte.
    Jane kehrte zurück. Sie hatte ein Badetuch um ihren Körper gewickelt, nahm die Duschhaube ab und schüttelte ihr Haar durch. »Hast du eben gesprochen?«
    »Bill rief an.«
    Ihre Augen nahmen an Größe zu. »Und was gibt es Neues?«
    Ich schaute auf mein Weinglas und sagte: »Er befindet sich in Filman, das weißt du. Und weißt du auch, wen er dort getroffen hat?«
    »Nein.«
    »Francine

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