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0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster war vorhanden. Nicht sehr groß und quadratisch. Wenn Bill hinausschaute, fiel sein Blick in Richtung Sumpf. Er sah gegen das tintenschwarze Meer. Die Kälte schien es eingefroren zu haben.
    Bill öffnete den rechten Flügel. Der Wind hatte gedreht und wehte eisig herein, als würde ihm der Tod einen Gruß zukommen lassen.
    Bill sah keine Bewegung draußen. Die Stille wurde nicht einmal durch das Miauen einer Katze unterbrochen. Er schloß den Flügel wieder und dachte darüber nach, ob er sich tatsächlich hinlegen sollte. Um Schlaf zu finden, war er einfach zu unruhig, denn immer wieder lauschte er in Richtung Tür, weil er von dort die Schritte der Francine Joy vernehmen mußte, wenn sie durch den Gang ging.
    Sie kam nicht.
    Das wiederum wunderte Bill, wo sie ihm doch erklärt hatte, sich ebenfalls hinlegen zu wollen.
    Bill zog die Jacke aus und stellte auch seine Schuhe neben das Bett. Ansonsten ließ er seine Kleidung an, denn diese Nacht konnte noch voller Überraschungen werden.
    Das Deckenlicht hatte er nicht eingeschaltet. Ebenso war die kleine Lampe am Bett dunkel geblieben. Er lag in der nächtlichen Finsternis und schaute gegen die Decke, die er nur wie eine grau gestrichene Fläche sah.
    Durch seinen Kopf rasten viele Gedanken. Er kam überhaupt nicht zurecht, denn diese geheimnisvolle Francine Joy paßte nicht in sein Bild, das er sich gemacht hatte.
    Das Bett stand so, daß der Liegende zum Fenster schauen konnte. Um mehr sehen zu können, mußte er schon näher herantreten, was er nicht wollte, denn noch immer galt sein Interesse mehr dem schmalen Flur, der in einer tiefen Stille lag.
    Sie kam nicht…
    Irgendwo schalt sich Bill einen Narren, daß er sich darüber Gedanken machte, nur hatte ihn die jüngste Vergangenheit gelehrt, sehr vorsichtig zu sein. Irgend etwas stimmte hier nicht. Er kam zurück und sah die Frau. Sie hockte allein in der Gaststube, gab sich locker und lässig, trank noch einen Schluck…
    Aber wo steckten die anderen?
    Bill dachte nicht an die Bewohner. Ihm fielen die Wirtsleute ein. Er hatte sie ja kurz kennengelernt und auch die Kellnerin. Weder die eine noch die andere rührten sich.
    Da lief einiges quer, und er spürte auf seinem Rücken wieder dieses verdammte Rieseln, das sogar seine Finger nicht ausließ und deren Spitzen erreichte.
    War das Gasthaus eine Falle? Hatte es vielleicht Francine Joy unter ihre Kontrolle gebracht?
    Der Gedanke daran trieb das Blut noch schneller in den Kreislauf. Bill begann zu schwitzen. Hinter seiner Stirn spürte er das harte Tuckern. Auf einmal brannten die Augen, als wäre in der Luft eine dünne Säure verteilt worden.
    Nein, die TV-Tante würde nicht in ihr Zimmer gehen. Dann hätte er sie schon längst hören müssen.
    Die hatte etwas anderes vor, etwas völlig anderes!
    Aber was?
    Bill konnte nicht mehr länger liegen bleiben. Diese Rückenhaltung erinnerte ihn an einen Sarg, wo nur mehr der Deckel fehlte, um zugeschlagen zu werden.
    Ruckartig setzte er sich auf. In seinem Kopf brauste es. Das Blut stieg hinein, und er drehte sich zur Seite, weil er einen klaren Gedanken fassen wollte. Aus ihm sollte ein Plan entstehen, auch wenn er noch nicht wußte, wie der aussehen würde.
    Er gegen Francine Joy!
    Keine normale Auseinandersetzung zwischen Mann und Frau. Bill gab es nicht gern zu, er wußte trotzdem, daß diese Person, wenn es hart auf hart kam, ihm überlegen war.
    Und sie würde lauern.
    Ja, sie würde darauf warten, bis er einen Fehler beging und sich verriet.
    Bill stand auf. Als er die ersten Schritte ging, fing er wieder an, sich zu ärgern, denn unter ihm bewegten sich die Bohlen. In der nächtlichen Stille des Zimmers kam sie ihm doppelt so laut vor, und wieder rann eine Gänsehaut über seinen Rücken.
    Er blieb an der Tür stehen, zog sie behutsam auf und lauschte durch den Spalt.
    Nichts zu hören.
    Der Gang kam ihm auch nicht unheimlich vor, denn er hatte das Licht brennen lassen.
    Was also war los? Warum diese Unruhe? Lag es nur allein daran, daß die Frau nicht nach oben gekommen war?
    Bill schloß die Tür. Er drehte sich um und schaute zum Fenster. Es lag der Tür genau gegenüber.
    Dahinter breitete sich die Dunkelheit aus. So jedenfalls wäre es normal gewesen.
    Er hatte es vorhin so erlebt, in diesem Augenblick allerdings nicht mehr.
    Zwar füllte die Finsternis den Großteil des Fensters aus, aber in der Mitte und fast hinter dem senkrechten Balken versteckt, leuchtete ein Licht.
    Es war die

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