Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
können, die aber war ihm längst genommen worden. Francine hatte vorgesorgt.
    Bisher hatte Bill die geisterhaften Gestalten nur aus der Ferne gesehen.
    Jetzt war es umgekehrt.
    Wie aus dem Nichts waren sie erschienen und hatten um ihn und Francine einen Kreis gebildet.
    »Nun?« fragte die Frau. »Hast du noch irgendwelche Fragen, die ich dir beantworten soll?«
    Er räusperte sich. »Ich… glaube nicht.«
    »Wie schön, dann laß uns gehen.«
    Bill senkte den Kopf und fügte sich…
    ***
    Es war ein gottverlassener Ort, der schon in Wales lag, und wir waren lange gefahren, um ihn endlich zu erreichen. Beide fühlten wir uns erschöpft, gleichzeitig aufgeputscht und aggressiv. Jane Collins hatte viel über Francine Joy gesprochen, und ich merkte, wie wenig sie diese Person mochte.
    Auch ich kannte sie, mußte Jane recht geben, obwohl ich diese Person nicht mit einem derart großen Zorn betrachtete, aber Jane war da anderer Meinung.
    Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint. Kaum Schnee, keine Meldungen über Glatteis, nur hin und wieder Warnungen, die den allgemeinen Verkehr betrafen. In der Nacht würde das wohl anders aussehen, aber die lag noch vor uns und war nicht einmal so weit entfernt, denn wir hatten hohen Nachmittag.
    Von der Joy sahen wir nichts, dafür aber die Bewohner. Sie hatten sich an einer Stelle versammelt, bildeten kleine Gruppen, die unschlüssig herumstanden. Die Männer und Frauen diskutierten miteinander, sie waren ziemlich aufgeregt, und Jane brauchte mir nur einen kurzen Blick zuzuwerfen.
    Ich hielt dort an.
    Wir blieben noch im Fahrzeug sitzen. Die Menschen hatten sich vor einem Geschäft zusammengefunden. Als es mir gelang, einen Blick auf den Laden zu werfen, konnte ich ihn identifizieren.
    Es war ein Fotogeschäft.
    Jane pfiff durch die Zähne. »Das ist der Laden ja, von dem Bill erzählte.«
    »Ja, der mit dem Toten.«
    »Und wo ist Bill?« Jane sprach gegen die Scheibe, die durch den Atem beschlug.
    »Ich sehe ihn nicht.«
    »Dann sollten wir fragen. Ich schätze, daß er sich im Geschäft aufhält.«
    Ich wollte es nicht unterstreichen und winkte ab. »Erst mal nachschauen, meine Liebe.«
    Die Kälte umklammerte uns wie ein Vorhang. Wir hatten den Wagen schräg gegenüber der Menschengruppe abgestellt und waren natürlich gesehen worden.
    Als wir über die Straße schlenderten, wurden die Leute aufmerksam. Wie auf einen Befehl hin drehten sie sich um, und sie taten es mit langsamen Bewegungen. Ihre Gesichter hatten sich der Witterung angepaßt. Sie sahen starr aus.
    Jane gefiel das nicht. »Willkommen scheinen wir hier nicht zu sein, John.«
    »Stimmt.«
    »Und weiter?«
    Ich hob die Schultern. »Weißt du, mit welch einem Fahrzeug Bill unterwegs ist?«
    »Ja, mit einem Leihwagen. Es ist ein Nissan Terrano, ein Geländefahrzeug.«
    »Das ich hier nicht sehe.«
    »Genau.«
    Der Ort lag für eine Durchsicht ziemlich günstig. Wir konnten praktisch die gesamte Straße hochschauen, ohne allerdings den Wagen unseres Freundes zu sehen. Wahrscheinlich befand sich Bill woanders. Vielleicht im Sumpf, um dort nachzuforschen.
    »Also unter den Bewohnern da vorn hält sich die Joy nicht auf«, flüsterte Jane.
    »Das habe ich auch gesehen.«
    Wir hatten die Fahrbahn überquert und waren ziemlich dicht an die Menschenmenge herangekommen.
    Sie standen da, schauten uns an. Ihre Blicke waren lauernd, wenn nicht feindlich.
    »Das kann Ärger geben«, murmelte Jane.
    »Was wollt ihr denn?«
    Es war der Ton, der die Musik macht, und diese Musik hörte sich sehr aggressiv an. Wir waren wenig begeistert, auch nicht von dem Frager, einem kräftigen Mann, der aussah wie ein menschlicher Felsen und uns den Weg versperrte.
    »Wir suchen jemand.«
    »Ach ja?« Er schaute einmal mich, dann Jane an. »Suchen Sie vielleicht einen Toten?«
    »Den auch.«
    Nach dieser Antwort sahen sich einige Männer gezwungen, näher an mich heranzurücken. Es waren sicherlich keine Schläger, aber Männer, die verunsichert waren und auch Angst hatten. In ihrem Dorf war ein Mord geschehen, so etwas hatte es zuvor sicherlich noch nie gegeben. Niemand wußte, wie er sich verhalten mußte.
    In der grauen Luft wirkten alle Bewegungen ungewöhnlich steif und bleiern. Aus den Schornsteinen quoll der Rauch, der kaum vom Wind vertrieben wurde und sich praktisch flach über die Dächer legte. Es roch nicht gut.
    An manchen Stellen schimmerte dickes Eis. Es bildete gefährliche Buckel.
    »Wer seid ihr?« Der Frager ballte seine Hände.

Weitere Kostenlose Bücher