Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
genommen.
    Bill hämmerte bewußt laut die Tür zu. Damit wollte er sich selbst beweisen, daß er keinen Traum erlebte. Gleichzeitig brauchte er Zeit, um sich umzuschauen, aber von den geheimnisvollen Geistwesen entdeckte er nichts.
    »Du kannst ruhig näher kommen, Conolly…«
    »Ich heiße Bill.« Er sagte es automatisch, und der Satz klang trotzig.
    »Auch gut.«
    Sie schaute ihm entgegen. Bill konzentrierte sich auf die Augen der Person. Seiner Ansicht nach hatten sie sich verändert und einen mehr raubtierhaften Ausdruck bekommen. Sie waren so kalt und grausam geworden wie das Licht.
    Zwischen ihm und ihr stand ein Vorhang. Unsichtbar, aber Bill bemerkte ihn trotzdem. Es konnte auch die rein psychische Wand sein, denn tief in seinem Innern fürchtete er sich vor dieser geheimnisvollen Person. Noch hatte sie nicht bewiesen, daß sie mit anderen Mächten im Bund stand. Wenn Bill ehrlich gegen sich selbst war, konnte er auf diesen Beweis gut und gerne verzichten. Er glaubte auch den Worten seiner Freunde.
    Francine wartete ab. Sehr locker und trotzdem gespannt. Ganz Herrin der Lage. Daß sie etwas vorhatte, war ihm klar. Nur wollte er nicht so gegen den Mittelpunkt spielen.
    »Weshalb bist du mir gefolgt?« erkundigte sie sich.
    Bill blieb stehen und hob die Schultern. »Das hatte ich nicht vor. Ich konnte nur nicht schlafen, ging noch einmal in die Gaststätte und sah, daß Sie verschwunden waren. Da der Mantel auch verschwunden war, nahm ich an, daß Sie das Haus verlassen haben. Das ist ja auch wohl so gewesen.«
    »Sicher, ich bin hier. Nur glaube ich dir nicht, Bill.«
    »Warum sollte ich lügen? Was habe ich dir getan? Ich bin wirklich…«
    »Hör auf mit der Lügerei! Ich glaube dir nicht, weil ich es weiß. Ich habe dich beobachten lassen.«
    »Tatsächlich?« Bill wollte noch lachen. Das allerdings verging ihm, als er die Bewegung der Finger sah. Sie hatte die rechte Hand ausgestreckt, schnippte mit den Fingern, wo plötzlich Funken zwischen ihnen aufsprühten.
    Einen Moment später - Bill war zurückgewichen - stand die kleine Flamme auf ihrer Handfläche, die sie dem Reporter entgegengestreckt hielt. »Was sagst du nun?«
    »Ein… ein Trick.«
    »Ich bin keine Zauberin, das weißt du.«
    »Verdammt, das ist…«
    »Mein Zeuge, Bill Conolly. Diese kleine Flamme ist mein Zeuge. Erinnerst du dich nicht an sie?«
    Der Reporter wischte über sein Gesicht, als könnte er so die Kälte von der Haut vertreiben. »Weshalb sollte ich mich an eine Flamme erinnern?«
    »Sie stand vor deinem Fenster.«
    »Außen oder innen?«
    Francine lächelte mokant. »Von außen natürlich. Sie sollte in den Raum hineinschauen.«
    »Das hat sie geschafft.«
    »So sieht es aus, denn sie konnte mir einiges über dich berichten. Sie hat gesehen, wie du dich bewegt hast. Wie du keinen Schlaf finden konntest. Das alles hat sie mir erzählt. Sie ist eine kleine Wunderflamme, eine Freundin, ich liebe sie.«
    »Lösch sie aus.«
    Francine tat das Gegenteil. Sie lachte, legte den Kopf zurück, streckte den Arm aber vor. »Nein, nicht löschen, Bill. Sie ist zu wertvoll. Ich kann dir die Flamme geben.«
    »Was,…? Du…«
    »Gib acht.«
    Einen Augenblick später zuckte die ausgestreckte Hand nach vorn. Die Flamme bewegte sich zwar mit. Sie glitt gleichzeitig in die Höhe und von Francine weg. Bevor sich Bill Conolly versah, tanzte sie auf seiner Handfläche. Sie berührte ihn, aber sie sandte keine Hitze ab und verbrannte seine Haut nicht.
    »Rühr dich nicht! Sei gut zu ihr, sonst ist deine Hand schnell ab, Bill!«
    Er hatte die Warnung verstanden, und er dachte auch an das verbrannte Gesicht des Fotografen. Mit seiner Hand sollte dergleichen nicht passieren.
    »Jetzt kommen wir zur Sache, Bill. Ich möchte von dir wissen, wer du wirklich bist.«
    »Das habe ich Ihnen gesagt!«
    Francine Joy nickte. »Schön, aber du hast auch gelogen. Ich spüre so etwas, da ich sehr sensibel bin. Du hast mich angelogen, das steht fest.«
    »Nein, ich…« Das nächste Wort verlor sich in einem Schmerzensschrei. Bill ging in die Knie, als die Hitze seine rechte Hand malträtierte. Die Flamme mußte ein Loch hineingebrannt haben, aber er zog die Hand nicht zurück, so schwer ihm dies auch fiel.
    Das Fernlicht der beiden Scheinwerfer strahlte gegen seinen Rücken und umgab ihn gleichzeitig wie eine helle, durchsichtige Decke. Seine Bewegungen wirkten wie die eines Pantomimen auf offener Bühne, nur geschahen sie bei ihm nicht freiwillig.
    Um eine

Weitere Kostenlose Bücher