0677 - Das Erbe der Glovaaren
funktionsfähig waren und keine Informationen mehr übermitteln konnten, blieben nur die Glovaaren selbst.
Jetzt war der Augenblick gekommen, die Informationen weiterzuleiten, um dann in Frieden sterben zu können.
Aber die Gruppe der Opposition wollte nicht sterben, obwohl ihr Schicksal unabänderlich festgelegt war. Auch die Medizin hatte ihre Grenzen. Der Tod würde früher oder später eintreten.
Auf Guckys Frage, welche Rolle die BOX-7149 dabei spielen sollte, erhielt er zur Antwort: „Die Unwilligen wollen damit zu einem bewohnbaren Planeten fliegen, weil die Station manövrierunfähig ist. Sie wollen wieder eine Welt sehen, festen Boden unter den Füßen haben.
Sie wollen einfach nicht im Raum sterben."
Als der Glovaare seinen Bericht beendet hatte, blieb keine Zeit zu weiteren Fragen. Drei andere der Vogelwesen erschienen in der Türöffnung und jagten ihren Gefährten mit drohenden Gebärden davon. Dann hoben sie die Gefangenen auf und trugen sie in den Korridor, wo sie auf drei bahrenähnliche Gestelle gelegt wurden.
Gucky sagte in seinen Telekom: „Goshy, es scheint loszugehen! Sie nehmen uns als Geiseln mit! Hoffentlich verstehst du uns!
Eröffnet nicht das Feuer, wenn sie euch angreifen. Und nehmt euch vor ihren Lähmstrahlern in acht!"
Er konnte nur hoffen, daß die Sendung auf dem Schiff empfangen wurde.
Goshmo-Khan wurde alarmiert, als Guckys erste Meldungen hereinkamen. Sie waren nicht klar und deutlich, manchmal sogar ein wenig verstümmelt, aber man begriff ziemlich schnell, was drüben in der Station geschah.
Der Empfang wurde besser, als der Streit entschieden war. So geschah es, daß der Bericht des Glovaaren deutlich und klar aufgezeichnet wurde. Eine Kopie ging sofort in die wissenschaftliche Auswertung, wo sie bearbeitet wurde.
Inzwischen versetzte Goshmo-Khan die BOX-7149 in den Alarmzustand. Die biopositrpnischen Leitanlagen meldeten bereits nach wenigen Sekunden volle Einsatzbereitschaft. Nun konnte an sich nichts Unvorhergesehenes mehr passieren.
Goshmo-Khan saß vor dem Panoramaschirm, neben sich Pos-1 und einige der Wissenschaftler. Es war noch immer nicht gelungen, einen Funkkontakt zur Erde herzustellen.
Zwischen dem Schiff und der Erde lag die Zone der stärksten kosmischen Stürme, die nicht überbrückt werden konnte.
Die Prisma-Station der Glovaaren trieb mit der gleichen Geschwindigkeit wie die BOX-7149 dahin. Die Entfernung betrug nicht mehr als zwanzig Kilometer. Das war der äußerste Sicherheitsabstand.
Es war Goshmo-Khan völlig klar, daß er in der Zwickmühle saß. Ein Enterkommando der Glovaaren würde die Station verlassen und versuchen, in die BOX einzudringen. Eine Gegenwehr war unmöglich, solange die anderen die Geiseln hatten. Eine uralte und gemeine Methode, die Schule gemacht hatte, selbst bei Intelligenzen, die niemals Kontakt zu den Menschen gehabt hatten.
Drüben in der Station entstand eine dreieckige Öffnung, die Seitenlange betrug mindestens zwanzig Meter.
Goshmo-Khan sah das ausdruckslose Gesicht von Pos-1. Obwohl es menschliche Züge trug, verriet es den seelenlosen Mechanismus des Roboters. Aber es war Verlaß auf ihn, mehr als auf jeden Menschen, der in erster Linie von Emotionen geleitet wurde.
Trotzdem...
Goshmo-Khan war entschlossen, Bully und seine beiden Begleiter keiner Gefahr auszusetzen. Selbst dann nicht, wenn die Glovaaren verlangen sollten, ins Schiff eingelassen zu werden. Früher oder später würde sich noch immer Gelegenheit bieten, sie in ihre Schranken zurückzuweisen - so oder so.
Eine Art Beiboot kam aus der Öffnung, langsam und vorsichtig. Es sah ebenfalls wie ein Prisma aus, war aber nur knapp fünfzig Meter lang. Der Bug war so stumpf wie das Heck, das nur durch die Antriebsdüsen von ihm zu unterscheiden war. Mit geringer Geschwindigkeit näherte es sich dem gigantischen Würfel, der es mit einem einzigen Energiefeuerschlag hätte vernichten können -wenn die Geiseln nicht gewesen wären!
Goshmo-Khan war klug genug, sich keine Gedanken darüber zu machen, warum die Angreifer so zuversichtlich über seine eigene Einstellung unterrichtet waren. Er wußte, daß sie Telepathen waren. Mit Sicherheit waren sie darüber orientiert, daß Gucky, ihre Geisel, ihn informiert hatte.
Nur die Gedanken der Posbis würden sie nicht lesen können. Das konnte niemand, nicht einmal Gucky oder Fellmer Lloyd.
Er dachte an die Warnung des Mausbibers hinsichtlich der Lähmstrahler.
Sie bedeuteten natürlich eine unbekannte
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