0677 - Das Erbe der Glovaaren
sich. „Das Ding reagiert nicht.
Vielleicht hat es einen Knacks."
„Wenn, dann haben sie alle einen Knacks", knurrte Fellmer Lloyd enttäuscht. „Sollten wir nicht lieber zurück zu Bully?"
Gucky sah zur Decke empor.
„Hier können wir nicht mehr viel ausrichten." Er stutzte und kniff die Augen zusammen, während er in sich hineinlauschte. „Da sind neue, starke Impulse, Fellmer! Die Muster gleichen jenen des Kleinen Kondors, als er noch im Howalgonium steckte und seine Hilferufe ausschickte. Ja, die gleichen Muster - und eine ganze Menge."
„Ich empfange sie jetzt auch .."
Aber von Bully keine Spur. Wenn er wirklich ausnahmsweise mal denkt, werden seine Impulse von den anderen überlagert.
Du, Fellmer, mir kömmt da ein verrückter Gedanke. Los!"
Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er an Fellmer Lloyd vorbei, in den Korridor hinein, der zu dem großen Raum mit den Glovaaren führte. Kurz bevor sie den Saal erreichten, in dem fast hundert Glovaaren auf ihren Podesten ruhten, verlangsamte er seine Schritte und blieb schließlich stehen. Genau wie Fellmer Lloyd hatte er schon längst den Schutzhelm geöffnet, um besser hören und sehen zu können.
„Die Impulse!" flüsterte er. „Das ist doch unmöglich!"
„Sie kommen von den Vögeln", gab Fellmer Lloyd ebenso leise zurück. „Sie denken wieder - wie dein Kleiner Kondor."
Aber anders! Sie unterhalten sich, und zwar telepathisch.
Zu hören ist nichts. Das müssen wir uns ansehen .."
Sie betraten den Raum und erlebten eine ähnliche Überraschung wie nahezu gleichzeitig Bully in der Kommandozentrale. Überall auf den Podesten hatten sich die scheinbar toten Glovaaren aufgerichtet, streckten sich und stelzten dann unbeholfen hin und her, als wollten sie das gestockte Blut wieder in Fluß bringen. Dabei tauschten sie stumme Informationen aus, was einwandfrei auf eine rein telepathische Kommunikation hindeutete.
Einige von ihnen bemerkten die Eindringlinge.
Da sie sich durchaus friedlich benahmen und keine Anstalten machten, eine feindselige Stellung einzunehmen, verzichtete Gucky darauf, sich und Fellmer Lloyd in Sicherheit zu teleportieren.
Er versuchte vielmehr, Kontakt aufzunehmen, und da es sich bei seinen „Gesprächspartnern" ebenfalls um Telepathen handelte, war die Verständigung kein Problem.
„Wir kamen, um euch zu helfen", teilte er den Glovaaren mit, und er benutzte dabei fast die gleichen Worte wie auch Bully. „Euer Zustand war besorgniserregend, und wir glaubten schon, nicht mehr helfen zu können."
Einer der Glovaaren, gelb gekleidet wie der Kleine Kondor, erwiderte nach einigem Zögern: „Nur Telepathen konnten uns aus dem ewigwährenden Schlaf erwecken. „Es ist gut, daß ihr gekommen seid. Ihr habt die Katastrophe überlebt?"
Es wurde Gucky bewußt, daß noch viele Fragen geklärt werden mußten, ehe sie wirklich begriffen, was geschehen war. Wichtig war im Augenblick, daß man sich mit den Glovaaren verständigen konnte.
„Bis jetzt ja", wich er einer direkten Frage aus. „Wir fanden den Saal mit den denkenden Platten, und als wir Kontakt mit ihnen aufnehmen wollten..."
„Es sind Imphts, Speicher für telepathische Information.
Sie sind nun überflüssig geworden, denn ihr habt uns geweckt. Ihr werdet alles durch uns erfahren, was ihr wissen müßt. Uns aber könnt ihr nicht mehr helfen, denn unser Leben ist nur von kurzer Dauer. Aber die Zeitspanne muß zur Information genügen, denn ihr müßt jenen helfen, die von uns übrigblieben..."
Er kam nicht weiter, denn unter den anderen Glovaaren entbrannte eine heftige und in ihrer Lautlosigkeit gespenstisch anmutende Diskussion, die bald in Handgreiflichkeiten ausartete.
Um Gucky und Lloyd kümmerte sich niemand mehr, aber die beiden Mutanten bemerkten, daß ihnen - unbewußt oder gewollt - der Rückzug abgeschnitten wurde.
Ein dichter Kordon der Vogelwesen besetzte den Ausgang.
Das störte Gucky wenig, denn er konnte ja noch immer teleportieren und Fellmer Loyd mitnehmen. Ein Sprung zu Bully, dann in die BOX-7149 - und man war in Sicherheit.
Es bildeten sich offensichtlich zwei Gruppen, von denen jede eine andere Meinung vertrat.
Soviel Gucky herausfinden konnte, wollte die eine die Verständigung mit den fremden Telepathen, um eine Pflicht zu erfüllen und dann endgültig zu sterben, während die andere Gruppe keine friedlichen Kontakte wünschte, sondern das fremde Schiff kapern und damit fliehen wollte.
Es blieb unklar, was sie sich davon versprach.
„Da
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