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068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gewesen wie in diesem Augenblick, denn ihnen war klar, daß sich Atax und die Mädchen gleich wieder gegen sie wenden würden, wenn die Zyklopen verschwanden.
    Die einäugigen Riesen knurrten, waren unschlüssig. Sie schienen nicht zu wissen, ob sie bleiben oder sich zurückziehen sollten.
    Um ihnen die Entscheidung leichter zu machen, ging Atax mit den Hexen tiefer in den Wald hinein.
    »Versteckt euch hinter Bäumen«, sagte Atax. »Vielleicht ziehen die Zyklopen dann ab.«
    Roxane/Arma und Cuca befolgten seinen Rat. Auch der Dämon verschwand hinter einem Baum.
    Xercand und seine Komplizen hatten sich nicht nur von den Zyklopen, sondern auch von Atax und den Hexen abgesetzt.
    »Vergeßt die schönen schwarzen Rappen«, sagte er. »Wir verschwinden lieber zu Fuß. Es lassen sich anderswo Pferde auftreiben. Wir müssen froh sein, daß wir so glimpflich davongekommen sind.«
    Die Gefahr hatte sie wieder enger zusammenrücken lassen. Im Augenblick waren sie bessere Freunde als je zuvor.
    Während der Dämon und die Hexen hinter den Bäumen stehenblieben, zogen sich die Coor-Banditen immer weiter zurück.
    Plötzlich stieß Lobbon einen heiseren Schrei aus. Und dann schrie Wakalla… Und Xercand… Und Arma…
    Ihre Schreie ließen die Zyklopen zusammenzucken. Die einäugigen Riesen wichen zurück und hoben abwehrend die Keulen, als hätten sie große Angst vor einer mörderischen Gefahr.
    Atax fuhr herum.
    Der Wald gab sein Geheimnis preis.
    Ein tödliches Geheimnis…
    ***
    Es hatte den Anschein, als hätten die Zyklopen auf die Schreie gewartet, denn nun wandten sie sich um und entfernten sich. Sie begaben sich zum Fluß, durchwateten ihn, schritten durch hohe Farne, erreichten eine Tropfsteinhöhle und zogen sich in diese zurück. Tief unter der Erde brannte ein helles Feuer. Ringsherum tropfte kalkhaltiges Wasser von langen Stalaktiten, unter denen ihnen stumpfe Stalagmiten entgegenwuchsen.
    Die Zyklopen setzten sich um das Feuer.
    Um jene, die sie überfallen hatten, brauchten sie sich nicht mehr zu kümmern.
    Der Wald würde ihnen die Arbeit abnehmen.
    Der Wald der würgenden Lianen!
    ***
    Einer Schlange gleich bewegte sich die Liane auf Roxane/Armas Hals zu. Lautlos tastete sich das Gewächs heran und dann schlang es sich blitzschnell um den Hals des schwarzhaarigen Mädchens.
    Aber auch Cuca blieb davon nicht verschont. Es gab genug Lianen, und alle wollten sich ein Opfer holen.
    Die Coor-Banditen brüllten wie auf der Folter. Jedem der Männer hatte sich eine Liane um den Hals gewunden. Die Todespflanze zog sich zusammen. Die Schreie der Männer wurden dadurch immer heiserer, immer leiser. Schließlich verstummten sie ganz.
    Die Lianen zogen sich nicht nur um den Hals ihrer Opfer zusammen, sondern verringerten auch ihre Länge.
    Vor wenigen Augenblicken hatten sie sich ausgedehnt, um die Opfer zu erreichen. Jetzt hatten sie sie und zogen sie hoch.
    Jene Liane, die Cuca erwischt hatte, bekam deren Hexenkräfte zu spüren. Ein Zischen war zu hören. Rauch stieg hoch, und die Liane schnellte wie der Arm eines Kraken, der sich verletzt hatte, nach oben.
    Sofort war eine andere Liane da, die die Hexe packen wollte, aber Cucas Kräfte reichten aus, um jeden Angriff abzuwehren.
    Auch Atax wollten sich die Lianen holen, doch der Dämon zerstörte mit seiner starken Magie jede, die mit ihm in Berührung kam, und dann eilte er zu Roxane/Arma, die ebenso hochgezogen wurde wie die Coor-Banditen.
    Der schlanke Mädchenkörper pendelte hin und her, während er ständig weiter nach oben wanderte.
    Atax mußte Roxane schnellstens helfen, denn wenn die Liane sie erst einmal aus seiner Reichweite gebracht hatte, konnte er nichts mehr für sie tun. Wütend riß die Seele des Teufels das Schwert hoch und schlug damit nach der Pflanze.
    Er mußte sich strecken und den Schlag so führen, daß er Roxane/Arma nicht verletzte. Knapp über dem Mädchenkopf traf er die Liane. Er sandte magische Kräfte in seinen Arm. Sie schossen von dort weiter in die Schwertklinge und durchtrennten die Mörderpflanze.
    Wie es den Coor-Banditen erging, interessierte Atax nicht. Er hätte sie retten können, sah jedoch keine Veranlassung dazu. Sie hatten ihr Leben schon verwirkt, bevor sie den Wald der Lianen betraten.
    Roxane sackte zusammen. Cuca nahm sich ihrer nicht an. Es hätte sie gefreut, zu sehen, wie Arma starb, doch Atax ließ es nicht zu. Er beugte sich mit dem Dolch in der Hand über das schwarzhaarige Mädchen. Ein schneller Schnitt, die

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