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068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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restliche Liane fiel ab, und Roxane konnte endlich wieder atmen. Sie faßte sich an die Kehle, atmete mit weit aufgerissenem Mund und entsetztem Blick.
    »Raus aus diesem Wald!« sagte Atax.
    Er war Roxane beim Aufstehen behilflich, legte sich ihren Arm um die Schultern und führte sie zum Waldrand. Die Bewegung brachte Roxane/Armas Lebensgeister wieder in Schwung. Bei den ersten Schritten war sie noch kraftlos und stolperte. Mehrmals knickten ihre Beine ein, und wenn Atax sie nicht festgehalten hätte, wäre sie zu Boden gegangen.
    Doch sie erholte sich wieder.
    Cuca sah nicht gern, daß er sich mit Arma solche Umstände machte.
    Anfangs hatte sie geglaubt, nur Roxane hassen zu müssen, doch inzwischen wußte sie, daß sie auch mit Arma nicht zusammenleben können würde. Einer Trennung würde Atax aber nicht zustimmen…
    Sie traten aus dem Wald. Die Zyklopen waren fort, und kein Feind hinderte den Dämon und die beiden Hexen, die Pferde zu erreichen.
    »Wir reiten weiter und suchen uns einen sicheren Lagerplatz«, entschied Atax.
    Er ließ Roxane los. »Bist du wieder einigermaßen bei Kräften, Arma?«
    Das schwarzhaarige Mädchen nickte.
    »Wir reiten nicht allzu weit«, sagte der Dämon.
    »Ich werde durchhalten«, versicherte ihm Roxane/Arma.
    Sie schaffte es sogar, allein aufs Pferd zu steigen.
    Warum fällt sie nicht endlich einmal um und ist tot? dachte Cuca zornig.
    Sie schwang sich auf ihr Pferd und trieb es an, als Atax losritt, und sie wünschte sich nichts so sehr, als Coor verlassen zu können.
    Am besten allein.
    ***
    Wenn wir Nudwagh nicht gefesselt und geknebelt hätten, hätten wir für den Rest der Nacht kein Auge schließen können. Als wir am nächsten Morgen aufwachten, war der Teufelszwerg immer noch da.
    Cruv, Jubilee und Cosmar teilten dicke, fleischige Blüten aus, die nicht nur genießbar waren, sondern auch saftig und süß schmeckten. Und sie waren sehr sättigend. Wir fütterten den Teufelszwerg und verschlossen ihm hinterher wieder den Mund. Er sollte keine Gelegenheit haben, abzuhauen oder irgendwelche Wachen mit seinem Geschrei auf uns aufmerksam zu machen.
    Wir ritten durch das Tal und erreichten die Grenze, die wir nicht überschreiten sollten. Wir mußten es aber tun.
    Im hellen Sonnenlicht schien der Boden vor uns Blasen zu werfen. Eine reihte sich an die andere. Graue Hügel waren es.
    »Die sind alle hohl?« fragte ich erstaunt.
    Cosmar nickte. »Ausgehöhlt von den Teufelszwergen. Sie leben in ihnen. Die Hügel sind unterirdisch miteinander verbunden. Das ganze Leben spielt sich vorwiegend unter der Erde ab. Es gibt Teufelszwerge, die noch nie die Sonne gesehen haben. Sie wollen sie gar nicht sehen. Sie verbringen ihr ganzes Leben dort unten.«
    »Und hier müssen wir mittendurch?«
    »Wir werden einen Weg einschlagen, der uns am Zentrum vorbeiführt.«
    »Im Zentrum sitzt Grudia«, vermutete ich.
    »Ja. Deshalb wird es scharf bewacht.«
    »Ob die Zwerge bereits wissen, daß wir in ihr Reich eingedrungen sind?«
    »Anzunehmen«, sagte Cosmar. »Verheimlichen läßt es sich nicht. Leider würden sie es nicht gelten lassen, wenn wir ihnen versicherten, daß wir vollkommen friedlich sind. Jeder, der den Fuß in das Land der hohlen Hügel setzt, ist ihr Feind. Außerdem…«
    »Außerdem?« fragte ich und blickte den blonden Hünen neugierig an.
    »Außerdem haben die Teufelszwerge immer Hunger.«
    »Ich verstehe«, sagte ich und schluckte trocken.
    Mr. Silver hatte unsere letzten Worte mitgehört. »Kannibalen«, sagte er. »Kennt ihr deren Gruß? ›Nice to eat you.‹«
    »Verzeih, aber darüber kann ich im Moment nicht lachen«, brummte ich.
    Nudwagh saß bei Boram auf dem Pferd. Er rollte ständig die Augen, schien nach seinesgleichen Ausschau zu halten. Er erhoffte sich Hilfe von anderen Teufelszwergen. Rettung. Aber auch wir hielten die Augen offen, damit uns die kleinen Gegner nicht überrumpeln konnten.
    Jubilee ritt neben Parthos. Der dürre Mann mit dem struppigen Bart und dem dünnen Hals war unsere ganz große Hoffnung. Wenn er nicht wiedererstarkte, konnten wir die ganze gefährliche Expedition abblasen und vergessen.
    Schwache Schultern, auf denen eine große Last liegt, dachte ich.
    Wir würden im Land der Hügel gut auf diesen wichtigen Mann aufpassen müssen, damit ihm die Teufelszwerge kein Leid zufügten.
    Jeder von uns war wichtig, aber Parthos war der Wichtigste von allen… Für Roxane, die Hexe aus dem Jenseits.
    »Wie bist du hier unbeschadet

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