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068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nichts an dir«, antwortete ich.
    »Dann verstehe ich nicht, wie du so verrückt sein kannst, mein Angebot abzulehnen, Tony Ballard. Ich bin eine Königin… Ich kann von dir verlangen, was ich will. Wenn du es mir nicht freiwillig gibst, kann ich dich zwingen.«
    »Ich weiß, daß ich mich in deiner Gewalt befinde, Grudia, aber das, was du verlangst, wirst du von mir niemals bekommen.«
    »Du bist ein Narr«, zischte die Königin der Teufelszwerge.
    Sie rief die Wachen, und die Kerle waren so schnell zur Stelle, als hätten sie hinter den lindgrünen Vorhängen gestanden. Ich hatte die Absicht, zu kämpfen, überlegte mir das aber sehr schnell wieder, denn etwa ein Dutzend Lanzen war auf mich gerichtet. Wenn ich nur einmal zuviel mit den Wimpern gezuckt hätte, hätte mich zumindest eine davon durchbohrt.
    »Abführen!« befahl Grudia.
    Sie sagte nicht, wohin. Die Wachen schienen es zu wissen. Sie stießen mich vorwärts.
    »Wir sehen uns wieder, Tony Ballard!« rief mir Grudia nach.
    Hieß das, daß ich noch nicht zu meiner Hinrichtung unterwegs war? Wie viele Aufschübe würde es für mich noch geben?
    ***
    Ich befand mich in einem großen Raum. Auf Eisenständern lagen mehrere Feuerschalen. In den Boden war ein seltsames Muster eingelegt. Ich war nicht sicher, aber ich glaubte, ein solches Zeichen schon mal gesehen zu haben. Wenn mich nicht alles täuschte, war es ein starkes schwarzmagisches Symbol.
    Die Zwerge stießen mich in dieses Zeichen hinein, und ich spürte sofort die starke Strahlung des Bösen. Hier war die Hölle präsent!
    Ich wollte das Symbol sofort wieder verlassen. Es war mir nicht möglich. Nicht wegen der Lanzen, deren Spitzen mir entgegenragten, sondern weil mich das schwarze Zeichen festhielt.
    Ich vernahm Schritte, und dann sah ich Grudia. Ich hatte nicht erwartet, sie so bald schon wiederzusehen. Sie verhüllte ihren aufregenden Körper jetzt mit einem wallenden, violetten Umhang, der ihren Körper umwehte, als sie näherkam.
    Sie vermied es, das schwarzmagische Symbol zu betreten, blieb in meiner Nähe stehen und schenkte mir ein höhnisches Lächeln.
    »Du hast es nicht anders gewollt, Tony Ballard«, sagte sie. Dann hob sie ihre Stimme und befahl scharf: »Er soll kommen!«
    Und er kam…
    Er war ein massiges, klumpiges Etwas. Ein Golem vielleicht. Ein künstliches Wesen, geschaffen von höllischen Kräften. Er war plump und gedrungen, bewegte sich schwerfällig, glühte.
    Großer Gott, wenn ich mit ihm kämpfen sollte, wußte ich jetzt schon, wie das ausgehen und wie ich nachher aussehen würde.
    Der glühende Golem betrat bedenkenlos das schwarzmagische Symbol. Er schien hierher zu gehören. Die Hitze, die von ihm ausging, nahm mir den Atem. Er blieb stehen, und ich sah, wie sich die Ränder des schwarzen Zeichens an ihm entzündeten.
    Wir waren im Nu eingeschlossen von kleinen, züngelnden Flammen. Der Boden war kahl. Nichts speiste das Feuer. Trotzdem brannte es. Ich machte mich auf einen Angriff des Unförmigen gefaßt.
    Er hatte keine Augen, keine Nase, keinen Mund - nichts. Konnte er mich überhaupt sehen?
    Grudia hob die Arme hoch über ihren Kopf.
    Grudia schien über schwarze Magie Bescheid zu wissen.
    Ihr Umhang klaffte auf, und ich sah wieder ihren wenig bekleideten makellosen Körper.
    Sie rief Asmodis an, sprach schwarze Formeln und Zaubersprüche, während ich dem glühenden Golem gegenüberstand und schwitzte. Aber daran war nicht die Hitze schuld, die von ihm ausging.
    Es war die Aussichtslosigkeit der Lage, in der ich mich befand. Sie trieb mir den Schweiß aus allen Poren. Sollte ein Wunder geschehen und ich mit dem Leben davonkommen, würde mir mein Abenteuer im Land der hohlen Hügel ewig in Erinnerung bleiben.
    Grudia sprach die letzten Worte und ließ die Arme wieder sinken. Mir war klar, daß gleich irgend etwas passieren würde…
    Aber dann…
    Zwischen dem glühenden Golem und mir baute sich ein spiegelndes Kraftfeld auf. Alles, was ich sah, war merkwürdig verzerrt. Die Perspektiven verschoben sich.
    Ich hatte das Gefühl, meine Haut würde sich von mir lösen. Der Golem wollte sie haben, zerrte daran mit einer Kraft, die kein Mensch begreifen kann.
    Der Glutgolem wollte mich, mein Aussehen!
    Und er bekam, was er wollte.
    Hinter dem spiegelnden Kraftfeld entstand ein zweiter Tony Ballard. Noch sah er nicht ganz so aus wie ich, aber die schwarze Kraft arbeitete daran, korrigierte, modellierte.
    Das Glühen meines Gegenübers wurde von einer sonnengebräunten

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