Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
068 - Haus des Schreckens

068 - Haus des Schreckens

Titel: 068 - Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
soll ich wissen, wo Nora ist?"
    „Halten wir uns an die Tatsachen, Mr. Lelouch", sagte Archer grimmig. „Sie hatten eine Verabredung mit Nora. Und seither ist das Mädchen verschwunden."
    Felix knabberte an seinen Lippen.
    „Wollen Sie mir nicht die Wahrheit sagen? Ich vermute, daß Sie sich..."
    Archer hob den Kopf. Aus dem College trat ein hünenhafter Mann. Ihm folgte Madame Lelouch, der sich ein verwachsener, kleiner Mann anschloß.
    „Sie?" fragte Madame Lelouch überrascht. „Was haben Sie mit meinem Sohn zu besprechen?"
    „Er behauptet, daß Nora meine Freundin war, Mutter", sagte Felix mit zittriger Stimme. „Er hat einen Brief, den ich angeblich geschrieben haben soll."
    „Zeigen Sie mir den Brief, Mr. Archer!" sagte Madame Lelouch und kam zwei Schritte näher. Archer hielt ihr den Brief hin, und sie las ihn rasch.
    „Das ist nicht die Handschrift meines Sohnes", sagte sie.
    „Das wird sich herausstellen", entgegnete Archer grimmig. „Ich kann auch anders, Madame. Wenn Sie mir nicht augenblicklich die Wahrheit sagen, dann werde ich..."
    „Sie wollen mir drohen?" unterbrach ihn Madame Lelouch. Sie baute sich vor dem Detektiv auf. „Das finde ich unerhört. Lassen Sie meinen Sohn in Ruhe! Er hat nichts mit Nora zu tun. Verschwinden Sie endlich! Und lassen Sie sich bei mir niemals mehr blicken!"
    Archer musterte die weißhaarige Frau, dann blickte er Felix an. Die beiden hatten Angst.
    „Soll ich mir den Burschen vorknöpfen, Madame?" fragte der breitschultrige Mann.
    „Das ist nicht notwendig, Bernie."
    Archer wußte, daß er im Augenblick nichts erreichen konnte. Ihm blieb nur der Rückzug. Er deutete eine Verbeugung an, drehte sich um und überquerte die Straße. Aus den Augenwinkeln sah er, daß Madame Lelouch erregt auf ihren Sohn einsprach, der beide Hände abwehrend hob. Dann senkte er den Kopf und verschwand im College. Der Hüne trat zu einem schwarzen Mercedes, sperrte auf und klemmte sich hinters Lenkrad. Der kleine Mann hielt Madame die Tür auf, die in den Wagen einstieg, während er sich neben den Hünen setzte.
    Archer blieb vor einer Auslage stehen. Er wartete, bis der Mercedes anfuhr, dann lief er zu seinem Wagen, sprang hinein, startete und fuhr los. Er hatte Glück, der Mercedes mußte vor einer roten Ampel halten. Archer ließ ein halbes Dutzend Wagen zwischen sich und den Mercedes.
    Die Fahrt ging die Canadian Avenue in Richtung Süden, entlang. Nach einigen Minuten bog der Mercedes in die Whitefoot Lane ein. Kurz nach dem Forster Memorial Park hielt der Wagen an. Archer fuhr vorbei und bog nach rechts in die Downberry Road ein. Er sprang aus dem Wagen und rannte zur Whitefoot Lane zurück. An der Ecke blieb er stehen.
    Madame Lelouch und die beiden Männer stiegen eben aus dem Wagen und gingen auf ein schmalbrüstiges, zweistöckiges Backsteinhaus zu. Archer wartete, bis die drei im Haus verschwunden waren.
    Er steckte sich eine Zigarette an. Das Haus, in dem Madame Lelouch verschwunden war, kannte er. Vor einigen Wochen hatte er es drei Tage hintereinander beobachtet. Es gehörte einer reichen Witwe, Lynn Thomas, die es der Bruderschaft der Ziege, einer Satanssekte, zur Verfügung gestellt hatte.
    Archer ging zu seinem Wagen zurück. Er mußte Dorian Hunter verständigen. Er hatte vom Dämonenkiller den ausdrücklichen Auftrag erhalten, ihm sofort bekanntzugeben, wenn er bei irgendwelchen Ermittlungen auf eine der unzähligen Satanssekten stoßen sollte. Und das war der Fall. Er startete den Wagen und fuhr zur Jugendstilvilla in der Baring Road.

    Dorian Hunter und Coco Zamis waren vor drei Tagen aus Rußland zurückgekehrt. Das Abenteuer mit den Übermenschen, die aus dem Kältetiefschlaf erwacht waren, steckte dem Dämonenkiller noch immer schwer in den Knochen. Oft dachte er noch an Tamara, und er war froh, daß Coco dieses Thema nicht zur Sprache brachte; aber dazu war die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie zu zartfühlend. Sie konnte sich gut vorstellen, was in Dorian vorging.
    Dorian, Coco und Trevor Sullivan saßen im großen Wohnzimmer und hörten Fred Archer aufmerksam zu.
    „Wenn ich ehrlich sein soll, dann glaube ich nicht, daß dieser Fall etwas mit Dämonen zu tun hat, Dorian", schloß Fred Archer seinen Bericht. „Aber Sie sagten mir ausdrücklich, daß ich Ihnen sofort Bescheid geben sollte, wenn ich auch nur am Rande auf eine der Teufelssekten stoße."
    Dorian nickte, griff nach seinem Glas und trank einen Schluck. Er war ein sportlich wirkender Mann.

Weitere Kostenlose Bücher