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068 - Schreckensgondel der Schneehexe

068 - Schreckensgondel der Schneehexe

Titel: 068 - Schreckensgondel der Schneehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Reparaturwerkstätte gebracht
hatte. Das hatte sich während des Frühstücks abgespielt. Ein Monteur der
betreffenden Firma hatte den Wagenschlüssel im Astra entgegengenommen
und war dann mit dem Abschleppfahrzeug losgefahren. Der VW befand sich bereits
im Ort. Zum Glück hatte der Schneefall nicht die ganze Nacht gedauert, so daß
die Flexenstraße passierbar geblieben war. Iwan und Larry genossen die rasende
Abfahrt, waren ausgelassen und vergnügt. Das änderte sich blitzartig, und zwar
in dem Moment, als sie auf den einzelnen Skifahrer aufmerksam wurden, der etwa
fünfzig Meter vor ihnen den Hang hinabsauste. Dem Fahrer rutschten die Bretter
plötzlich weg, er kam bei hoher Geschwindigkeit ins Schlingern und konnte den
Sturz nicht mehr abfangen. Er kippte nach vorn, ein Ski sprang ihm vom Fuß, der
Fahrer überschlug sich, drehte sich dann auf dem anderen Ski noch mehrmals auf
dem glatten Untergrund und blieb im aufspritzenden Schnee reglos liegen. Larry
Brent und Iwan Kunaritschew jagten heran. Aus rasender Fahrt kamen sie
augenblicklich zum Stillstand. Der Gestürzte lag ungefähr zehn Meter von der
Piste entfernt. Nur der Kopf und ein Arm ragten seitlich aus dem Schnee, alles
andere lag unter der weißen Pracht verdeckt. Die beiden PSA-Agenten kümmerten
sich sofort um den Verletzten und legten ihn vorsichtig frei. Die Brille auf
dem Gesicht des anderen war verrutscht, ebenso seine dunkle Kappe. Es handelte
sich um einen Mann. Er war bewußtlos und reagierte nicht. Sein Gesicht war
eigenartig blaß. Feucht schimmerte der Schweiß. War es wirklich Schweiß?
    Er
wirkte so seltsam weiß. Wie gefrorener Schnee…. ging es Larry durch den
Sinn. X-RAY-3 zog die Handschuhe aus, um das Gesicht des Bewußtlosen zu
berühren. Es fühlte sich eiskalt an. Und da war noch etwas! Die
feuchtschimmernde Schicht zerfiel flockig und wurde zu Schnee… Doch das war noch nicht alles! Die Berührung durch Larrys Hand bewirkte, daß
sich auch die Wange des anderen veränderte. Sie wurde kreideweiß und zerfiel
ebenfalls… zu lockerem, pulvrigem Schnee. Fahl und glatt zeigte sich der
Knochen unter der zu Schnee gewordenen Haut.
    Im
gleichen Augenblick ertönte aus der Kehle der vor ihnen liegenden Gestalt ein
leises, gefährliches Lachen, das sich anhörte, als wehe es ihnen aus der Hölle
entgegen…
     
    ●
     
    Sie
spürte die Kälte, die ihr in die Glieder kroch. Ich werde sterben… ich liege
im Schnee… und niemand weiß davon, arbeitete es in ihrem Bewußtsein.
    Christel
Burger war benommen und abwesend, wußte aber dennoch, daß ihr eine Gefahr
drohte, wenn sie einfach liegen blieb und ihr Schicksal nicht selbst in die
Hand nahm. Sie schlug die Augen auf und hatte das Gefühl, durch einen Schleier
zu sehen, den jemand über ihre Augen gelegt hatte. Noch blieb sie liegen, und
versuchte, ihrer Gedanken und Gefühle Herr zu werden. Alles, was sich ereignet
hatte, kam ihr wieder in den Sinn: Ganz zum Schluß, die rasende Fahrt auf den
Skiern bergaufwärts. Das Durchbrechen der Schneewand… Alles ein einziges,
ungeheuerliches und unglaubliches Ereignis! Und das Unglaubliche, ging nun weiter.
    Sie
nahm ihre Umgebung wahr. Die Augen der jungen Bedienung aus dem Gasthof Alpblick registrierten eine zwielichtige Atmosphäre, und das Innere eines Hauses.
Wie kam sie hierher? Erschrocken erinnerte sich Christel Burger noch an den
letzten Eindruck.
    Jenseits
der Wand lag eine düstere Schneehöhle. Aber jetzt war sie nicht mehr vorhanden.
Ein Glücksgefühl durchrieselte die junge Österreicherin. Jemand hatte sie
gefunden und an einen sicheren Ort gebracht. Der Kopflose war nicht mehr hinter
ihr her. Zwar war alles noch zu verworren, als daß sie das ganze Geschehen
erfaßte, aber die Tatsache, daß sie sich in einem Haus befand, wirkte
beruhigend auf sie. Die Frau erhob sich und fühlte sich seltsam leicht.
    »Hallo?« rief sie. »Ist da jemand?«
    Ihre
Stimme verhallte in einem schummrigen Raum. Er war einfach eingerichtet. Auf
schmalen, verrußten Regalen in der Nähe der Feuerstelle standen Tontöpfe und
Glasbehälter. Die Feuerstelle war offen und erinnerte an eine Küche, wie man
sie bei einer Burgbesichtigung sehen konnte. Diese Art war im 12. und 13.
Jahrhundert gebräuchlich gewesen, davon wußte Christel Burger. Auf einem alten,
dreibeinigen Schemel stand ein riesiger Topf, in dem Knochen und Fleisch
gekocht worden waren. Zum Abkühlen war er von der Feuerstelle heruntergenommen
worden. Christel Burger durchquerte

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