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0680 - Todeskuß der Schattenhexe

0680 - Todeskuß der Schattenhexe

Titel: 0680 - Todeskuß der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer alten Mauer endete.
    Und sie hatte etwas ausgeströmt, was dem Prediger Angst eingejagt hatte. Er konnte es nicht erklären, es war einfach nur unheimlich gewesen, und er hatte eine Gänsehaut bekommen, an die er sich nicht gern mehr erinnerte, denn sie hatte wie Eis auf seinem Rücken gelegen. Fluchtartig war er dann verschwunden, ohne je mit den anderen ein Wort darüber gesprochen zu haben.
    Auch als die ersten Morde passierten, hatte der Prediger lieber den Mund gehalten.
    Es war nicht sein Job, darum sollten sich die Polizisten kümmern. Er wollte nur seine Ruhe haben.
    Der Prediger betrat das ehemalige Krankenhaus. Sofort fühlte er sich unwohl.
    Woran dies lag, konnte er nicht sagen. Möglicherweise an seiner Kleidung, die einfach nicht hierher passte. Sie war zu frisch, sie roch noch gut und nicht verschimmelt. Nein, das war nicht seine Welt.
    »Wie ein Fremder kommt man sich vor«, murmelte er ärgerlich. »Wie ein Fremder…«
    Seine Neugierde jedoch war geblieben. Die oberen Etagen interessierten ihn nicht, es reizte ihn einfach, in den Keller hinabzusteigen und sich dort umzuschauen.
    Ja, das genau war es. Da fühlte er sich hingezogen. Der Keller barg ein Geheimnis. Es gab einfach keinen anderen Grund mehr. Er musste dort hin und schauen.
    Früher hatte er sich nicht getraut. Vielleicht gab es auch eine Verbindung zwischen beiden.
    Den Begriff Keller wollte er auch nicht akzeptieren, als er die Stufen hinabstieg. Er wusste schon, was die Räume früher beherbergt hatten. Die Pathologie, da beschäftigte man sich mit Leichen.
    Kein Ort für jemanden, der Furcht vor den Toten hatte.
    Seine Schritte knirschten auf den Stufen. Die Luft wehte ihm noch kälter entgegen. Sie kam ihm vor, als würde sie aus einer finsteren Gruft strömen.
    Bisher hatte er sich im Krankenhaus nicht fremd gefühlt. Das änderte sich mit jeder Stufe, die er hinter sich ließ. Der Keller war ihm mehr als unheimlich.
    Hinzu kamen die glatten Wände, die einen alten Geruch ausströmten. So muffig und anders. Die Düsternis trug auch nicht eben dazu bei, seine Laune zu steigern, und er schalt sich einen Narren, dass er diesen Weg überhaupt eingeschlagen hatte.
    Aber es ging nicht anders. Da hatte eine fremde Kraft Macht über ihn bekommen.
    Der Prediger wunderte sich, dass er so dachte. Die fremde Macht nahm er als völlig normal hin. Sie war die Triebfeder für ihn und hatte sein eigenes Ego ausgelöscht.
    Mehr als ungewöhnlich…
    Und dann war das Fremde da!
    Er sah es nicht, er spürte nur einen Anprall, der eigentlich keiner war. Das Fremde strömte hinein in seine Gedanken, es ergriff von ihm Besitz.
    Noch auf der Treppe blieb der Prediger stehen. Seine Gestalt straffte sich. Er schien zu wachsen, und sein Hirn war erfüllt von flüsternden Stimmen, die ihn lockten.
    Noch konnte er einen gewissen Widerstand leisten, denn da war etwas in ihm, das er als menschlich ansah und das auch unterscheiden konnte, ob etwas gut oder böse war.
    Der Mann wusste, dass es im Prinzip falsch war, wenn er den fremden Befehlen folgte, nur konnte der Prediger nicht mehr anders, er schritt in den Keller hinein.
    Der Mann erreichte einen großen Raum. Er wusste nicht, dass auch ein John Sinclair schon an dieser Stelle gestanden hatte, aber die fremde Kraft hatte sich zwischen diesen Mauern intensiviert. Sie drang immer mehr gegen ihn, sie nahm ihn voll und ganz ein. Er dachte mit fremden Gedanken.
    Plötzlich fühlte er sich in diesem Raum nicht mehr so unwohl. Seine Stimmung besserte sich, und es kam zudem eine gewisse Neugierde hinzu. Der Mann wusste, dass er nicht mehr ganz allein war, etwas Fremdes lauerte hier.
    Er blieb stehen.
    Schwer holte er Luft. Jeder Atemzug schien ihm Qualen zu bereiten. Doch er wartete.
    Er dachte an die fremde Kraft, die ihn gefangen hielt. Sie war überall, sie lauerte, sie beobachtete ihn, sie wartete nur auf den günstigsten Zeitpunkt.
    Zum ersten Mal war es ihm egal, dass diese Kraft von einer Mörderin ausging, und plötzlich bewegte sich vor ihm die Wand. Es war hier unten nicht so dunkel, als dass er die Wände nicht hätte erkennen können. Die Bewegung war gut zu erkennen, und sie löste sich.
    Etwas schwebte auf ihn zu.
    Der Prediger wusste nicht, dass es die Schattenhexe war. Er nahm sie nur zur Kenntnis und wunderte sich selbst darüber, dass er bereit war, ihr die Arme entgegenzustrecken.
    Sie stand vor ihm, bewegte sich geschmeidig, als wollte sie einen Tanz aufführen.
    »Da bist du ja…«
    Der

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