0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck
geschehen.
Plötzlich sah er die schwere Metallfüllung des Innenschotts aufleuchten. Er sah, wie der schmelzende Werkstoff Blasen zu werfen begann. In seinem Helmempfänger schrie es: „Vorsicht! Die Maahks greifen an!"
„Das war Noohams Stimme. Atlan warf einen raschen Blick rückwärts. Das startbereite Beiboot lag unmittelbar vor dem äußeren Schleusenschott. Das Hauptluk stand noch immer offen.
Er konnte es mit knapp einem Dutzend Schritte erreichen. Noch gab es keine ernsthafte Gefahr.
Das Innenschott rutschte prasselnd und zischend in sich zusammen. Aus Lachen geschmolzenen Stahls stiegen glühende Metalldämpfe. Durch den Nebel hindurch erblickte Atlan eine Horde von Maahks, die draußen darauf lauerte, daß die Schottöffnung sich so weit abkühle, daß sie weiter vordringen konnten.
Ein dicker Blasterstrahl fauchte in die Schleuse und zischte wenige Meter an dem Arkoniden vorbei. Er ging in Deckung und erwiderte das Feuer. Die Maahks waren zu störrisch, um zurückzuweichen. Sie bildeten eine solide Mauer. Wen Atlans Salve traf, der sank zu Boden, aber im Nu trat ein anderer an seine Stelle.
„Kommen Sie, Sir!" drängte es in Atlans Helmempfänger. „Sie können nichts mehr retten!"
Das war wiederum Noohams Stimme. Eine zweite Detonation, kräftiger und näher als die erste, erschütterte das Gefüge des mächtigen Raumschiffs. Der Arkonide sah sich um und sicherte.
Der Augenblick war gekommen. Nooham hatte recht. Er konnte hier nichts mehr ausrichten.
Da sah er, wie draußen, jenseits des Innenschotts, die Maahks plötzlich auseinanderstoben. Sie stürzten nach rechts und links.
Das hohe Summen eines terranischen Schockers war über die Außenmikrophone zu hören. Neue Hoffnung strömte auf den Arkoniden ein, und im gleichen Augenblick horte er über Helmfunk Linus Maceys vertraute Stimme: „Ich hoffe, Sie halten die Kutsche da vorne noch ein wenig fest, bis wir an Bord sind!"
Atlan sprang aus seiner Deckung hervor. Die Maahks bedeuteten vorerst keine Gefahr mehr. Die Mehrzahl lag bewußtlos am Boden, der Rest befand sich in wilder Flucht. Aus dem Dunst tauchten Macey und Conschex auf. Zwischen sich schleppten sie ein umfangreiches Gebilde, das sich schließlich als ein in einen Raumanzug gehüllter Maahk entpuppte.
Aber es gab zu Fragen keine Zeit mehr. Der reglose Maahk wurde in das Beiboot geladen. Atlan und die beiden Terraner stiegen ein. Auf diesen Augenblick hatte Elleri Nooham gewartet.
Er füngierte als Pilot. Das Luk schloß sich. Das Außenschott der Schleuse fuhr auf, und ein wilder Sturmstoß fegte durch den Hangar, als sich durch das Loch der zerschmolzenen Innenschleuse die Atmosphäre dieses Sektors des gewaltigen Maahk-Schiffes in das Vakuum des Weltalls hinaus entleerte.
Sorgsam bugsierte Nooham das geräumige Beiboot ins Freie.
Wie eine mächtige Felswand ragte hinter dem Boot die Wandung von Chruq-Khajims Flaggschiff in die Höhe und Tiefe. Nooham begann zu beschleunigen. Chruq-Khajims Schiff war nach wenigen Sekunden nur noch ein winziger, matt glitzernder Punkt, und Augenblicke danach war es völlig verschwunden.
Atlan wandte sich an Linus Macey, der sich auf dem Sitz neben ihm festgeschnallt hatte. Im Innern des Beiboots herrschte die Wasserstoffatmosphäre, die die Maahks zu atmen gewöhnt waren. Man konnte die Schutzanzüge daher nicht ablegen.
„Und jetzt", forderte der Arkonide, „erklären Sie mir den Anlaß für Ihr Extraabenteuer, Macey!"
„Oh, das war ganz einfach", antwortete Kommodore Macey.
„Conschex und ich hatten die Idee, daß uns, wenn Chruq-Khajims Schiff wirklich zum Teufel ging, von den Maahks im Krahmock-Sektor keiner glauben würde, daß wir dabei nicht die Hand im Spiel gehabt hätten. Wir brauchten, entschieden Conschex und ich, einen glaubwürdigen Zeugen, der den Maahks auseinandersetzen konnte, daß nicht wir, sondern die merkwürdige Strahlung des Sonnenfünfecks das Flaggschiff des Außenministers auf dem Gewissen hatten."
Das ist so schlecht nicht gedacht, teilte Atlans Extrahirn seinem Bewußtsein mit. Seine Bedenken haben Hand und Fuß.
Trotzdem erklärte Atlan in tadelndem Tonfall: „Sie hätten mich über Ihr Vorhaben informieren sollen."
Noch immer unbewegt antwortete Macey: „Ganz recht, Sir, das wäre das übliche Verfahren gewesen.
Leider konnten wir nicht auf übliche Weise verfahren. Conschex und ich wurden zeitweise von Ihnen abgedrängt, als wir in den Seitengang einzudringen versuchten. Die Aufmerksamkeit
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