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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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öffnete.
    Die Bestie richtete sich auf. Die breiten Nasenlöcher bewegten sich zitternd, als sie witterte und nach einer Gefahr suchte. Wenig später war sie beruhigt. Das Wesen hatte den Eindruck, eine Heimat gefunden zu haben, und ging mit normalen Bewegungen auf die Tür zu.
    Dahinter hatte jemand gewartet und den fremden Gast genau unter Kontrolle gehalten.
    Ein Arm erschien, eine winkende Hand. Einen Moment später war die Bestie verschwunden.
    Krachend fiel die Tür zu!
    ***
    Der Krake hielt das Schiff umklammert!
    Ich stand auf dem Deck, rührte mich nicht, da ich fürchtete, dass jede Bewegung, die ich tat, falsch verstanden werden könnte.
    Es war verrückt, aber mir schossen zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die sich mit Seeungeheuern, gewaltigen Schlangen und Riesenfischen beschäftigten.
    In letzter Zeit war wieder viel darüber geschrieben worden. Was daran stimmte, konnte ich nicht sagen, jedenfalls fühlte ich mich verdammt unwohl.
    Der Krake kannte kein Pardon. Der Körper bestand aus einer gewaltigen, glibberigen, geleeartigen Masse, in die große, starre Glotzaugen hineingedrückt worden waren.
    Wie der Körper, so die Tentakel.
    Man konnte sie nur als Greifer eines Riesen bezeichnen, die mit einer unwahrscheinlichen Kraft gefüllt waren. Da hielten selbst Mauern nicht stand.
    Er musste das Schiff in seiner gesamten Breite und Tiefe erfasst haben, und als er seinen mächtigen Körper anhob, da vibrierte das gesamte Schiff. Es segelte auch nicht mehr, obwohl der Wind in die Tücher hineinfuhr und sie weit blähte.
    Ich konnte hier nicht ewig stehen bleiben und darauf warten, dass es der Krake schaffte, das Schiff zu zerquetschen. Er musste bekämpft werden, und er wäre nicht der erste Krake gewesen, dem ich mich gestellt hätte. Vor Jahren hatte ich in Rio gegen einen höllischen Kraken gefightet, und auch einmal gegen den siebenarmigen Tod.
    Seine Tentakel bewegten sich an den Spitzen. Sie hingen so weit über die Bordwand hinweg, dass sie wie nasse Lappen auf die Planken schlugen und an den getroffenen Stellen einen hellen Schleim hinterließen. Dabei bewegte sich nicht nur ein Tentakel, sie alle rückten langsam vor und hatten sich mich als Opfer ausgesucht.
    Ich konnte mir ausrechnen, wann mich der Erste erreicht hatte und packen würde.
    Das Krachen der Knochen empfand ich als eine Musik, auf die ich gern verzichten wollte. Diese schleimigen Tentakel waren voll und ganz auf mich fixiert. Sie tasteten sich heran, sie schmatzten leise, wenn sie sich bewegten. Zwei Glotzaugen oberhalb der Bugspitze schienen alles mit einem sadistischen Vergnügen zu beobachten.
    Das wiederum brachte mich auf eine Idee. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte ich den Kranken damals in Rio mit dem geweihten Silberdolch angegriffen und ihm die Klinge in die Augen gerammt. Wahrscheinlich war es die einzige Möglichkeit überhaupt, eine derartige Bestie zu stoppen.
    Oder man musste ihr geweihte Silberkugeln in die Augen schießen.
    Es würde für mich nicht einfach werden, die Augen zu treffen, da sich das Schiff bewegte. Es zitterte leicht, es schwankte, die Bohlen kamen mir plötzlich weich wie Butter vor.
    Bevor ich recht darüber nachdenken konnte, hielt ich die Beretta bereits in der Hand. Mit ihr ging ich vor, weil es einfach sicherer war, wenn ich die Distanz verkürzte.
    Der Kopf sah aus wie ein Gebilde, das noch um seine Festigkeit kämpfte. Die Masse bewegte sich in ihrem Innern. Sie zitterte, sie rollte, sie warf sogar Schlieren, jedenfalls hatte ich den Eindruck.
    Und in all diesem Zeug standen die Augen wie zwei ruhende Pole. Auf mich wirkten sie wie mit Eiskörnern gefüllt.
    Plötzlich zuckte von der rechten Seite her ein Tentakel vor. Ich bemerkte es im letzten Augenblick und konnte noch hochspringen, sonst hätte sich das Ding um meinen Knöchel gedreht.
    Dieser Angriff bewies mir gleichzeitig, dass es verdammt Zeit wurde, etwas zu unternehmen.
    Die mächtige Segelstange im Rücken, blieb ich stehen und visierte das linke Auge an.
    Kimme, Korn - schoss es mir durch den Kopf. Die Schusshand ruhig halten, um Himmels willen, nichts verreißen, dann wäre alles vorbei gewesen. Keinen Fehlschuss!
    Ich war plötzlich eiskalt wie immer in derartigen Momenten, wenn es wirklich darauf ankam.
    Da hörte ich die Schritte.
    Die Geräusche passten mir nicht, ich wollte sie aus meinem Kopf vertreiben, was ich aber nicht schaffte. Sie waren einfach da, hinter mir kamen sie näher, und sie bewegten sich mit einer

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