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0682 - Terror der Ungeborenen

Titel: 0682 - Terror der Ungeborenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergrößerte sehr schnell ihr Volumen und füllte die kleine Kammer aus. Dann hörte das Zischen auf, unverrückbar wie eine Art Korken saß die Füllung in der würfelförmigen Kammer. Der Luftdruck stieg schlagartig in dem darunterliegenden Raum. Die Strömungsgeschwindigkeit der zähen braunen Masse nahm schnell ab, und die drei Männer erreichten den Ausgang.
    „Scheinwerfer an!" sagte Ortokur.
    Es klickte dreimal, dann warfen die Scheinwerfer ihr Licht auf die Pflanzenteile, die winzigen Organismen und das gurgelnde, blasige und schaumige Wasser. Weiter, geradeaus, gegen den Druck des Morastes.
    „Aggregate halbe Last, Stoßwirkung nach hinten!" murmelte Neryman.
    Die Flugaggregate brummten los. Stöße in den Rücken trafen die Männer und schoben sie nach vorn. Jetzt umspülte das Moor bereits ihre Gürtel, jetzt stieg es hoch bis zur Brust, und Tenhaven mußte mit dem Rest seiner Beherrschung seinen Ekel unterdrücken. Dann versanken sie in der undurchdringlichen Masse. Dunkelheit war um sie herum, nur die Scheinwerfer bildeten in der zähen Masse undeutliche Zonen der Helligkeit.
    „Nur kein Panik!" murmelte der Major. Er sprach mehr zu sich selbst. Die Aggregate drückten sie durch die Öffnung und geradeaus. Die Männer bewegten sich geringfügig in verschiedene Richtungen, und die Verbindungstrossen strafften sich.
    „Es geht solange geradeaus, bis wir irgendwo anstoßen. Ich bin sicher, daß wir hier einen klassischen Eingang vor uns haben."
    Tulocky sprach leise und beruhigend, während die Maschinen die Männer langsam, aber unaufhaltsam durch den Schlamm drückten. Die drei Terraner fühlten verschiedene Bewegungen, der Turm schwankte, der Morast schwappte hin und her. Es herrschte ein fast unerträglicher psychologischer Druck, denn sie waren ohne jede Orientierung. Nach einer kleinen Ewigkeit sagte Ortokur plötzlich: „Halt! Geräte auf höchste Leistung schalten. Ich bin gegen eine Wand geprallt! Aufwärts!"
    Gleichzeitig mit dieser Warnung berührten auch der Major und der andere Oxtorner die Wand. Sie hatten nicht die geringste Vorstellung, ob sie sich einen Meter oder fünfzig Meter weit in den Sumpf hineingebohrt hatten.
    Sie schalteten die Aggregate um.
    Jetzt rissen die Maschinen, eingebaut im Rückenteil des Anzugs, sie leicht schräg aufwärts.
    „Ortokur, Neryman! Wir kommen mitten unter den Tieren aus dem Sumpf!"
    „Verstanden. Regelt die Maschinen neu ein. Wir müssen einen ganz flachen Winkel haben!"
    Ihre Finger schienen automatisch die richtige Einstellung zu finden. Die Aggregate arbeiteten nun mit voller Kraft. Die Männer „steuerten" mit Beinen und mit den angewinkelten Armen. Sie begannen zu merken, daß sie tatsächlich fast waagrecht durch den Sumpf geschoben wurden. Hin und wieder prallte einer von ihnen gegen ein untergegangenes Stück Holz, das aber unter dem harten Schlag augenblicklich zerbrach. Die Bewegung wurde schneller. Sie sahen noch immer nichts. Sie waren vollständig eingekapselt in die winzige Welt innerhalb ihrer sicheren Anzüge. Sie sahen nichts, rochen nichts, aber die bloße Vorstellung, in welchem Medium sie sich bewegten, erforderte alle ihre Beherrschung.
    Endlose Zeit schien zu vergehen.
    Schließlich knurrte Brester Tenhaven: „In Ordnung! Ich glaube, wir sollten es riskieren. Volle Kraft nach oben, und wenn wir plötzlich mit hoher Beschleunigung aus dem Sumpf hervorbrechen wie Raketen, werden uns die Vögel auch vergeblich verfolgen."
    Neryman fragte: „Einverstanden, Powler?"
    „Meinetwegen. Ans Licht, Brüder!"
    „Los!"
    Sie schalteten fast gleichzeitig die Aggregate auf Höchstleistung, bogen ihre Körper durch und bewegten sich durch den Schlamm aufwärts. Ihre Geschwindigkeit wuchs. Jetzt fürchteten sie, mit aller Wucht gegen den Leib einer Schlange zu prallen, aber die Sekunden verstrichen, und nichts geschah.
    Noch immer war die Disorientierung vollkommen. Bis plötzlich Brester sagte: „Schaltet die Scheinwerfer aus. Die Dunkelheit schützt uns recht gut. Außerdem werden wir eine Weile lang blind sein, bis wir unsere Helmscheiben gereinigt haben."
    „Gute Idee!" brummte Ortokur.
    Völlig unvermittelt gab es einen heftigen Ruck. Die bremsende Wirkung des zähen Sumpfes verschwand. Die Männer wurden von einer unsichtbaren Faust gepackt und aufwärts gerissen.
    Noch immer herrschte Dunkelheit. Mit Mühe lösten sie die Hände von den Schaltern und versuchten, den hartnäckig haftenden Brei von den Helmscheiben zu wischen. Er

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