0682 - Terror der Ungeborenen
ist das Wort Graunzer. Es klingt so, als sei es der Gattungsbegriff für ein Tier dieses Planeten."
„Auch darüber sollten wir uns an Bord der Jet Gedanken machen. Bei einem guten Essen."
„Los, gehen wir!"
Sie benutzten den Weg, den sie sich gebahnt hatten. Sie betraten den verwüsteten Raum und gingen auf den Ausgang zu, der in Richtung auf das Raumschiff lag. Vor der Öffnung prallte Neryman Tulocky zurück, breitete schnell beide Arme aus und sagte scharf: „Halt!"
Sie prallten gegen seine Schultern und spähten hinaus. Sie zuckten zusammen und wußten, daß sich die Falle geschlossen hatte.
„Diese verdammten Embryos. Sie sind tatsächlich pervertiert.
Sie kauern dort in ihren Köchern und wollen zusehen, wie wir in Fetzen zerrissen werden. Seht euch das an!"
Rund um den Turm hatte sich buchstäblich eine Armee von Tieren zusammengezogen. Langsam wanderten die Blicke der Männer nach rechts und links. Der Sumpf kochte, mindestens einhundert Schlangen von der Größe, die sie bereits kannten, warteten dort auf sie. Ihre Hälse und Köpfe ragten wie seltsame Gewächse aus dem Morast hervor und schwankten hin und her.
Tiere, die etwa das Aussehen gigantischer Frösche hatten, sprangen zwischen den Schlangen hin und her. Die Riesenfrösche hatten Krallen und Mäuler, die Haifischen glichen.
Die Luft war voll von Vögeln und saurierähnlichen Tieren.
Ein Schwarm der Riesengeier umstrich den Turm. Hunderte und aber Hunderte von schwarzen Tieren mit nackten Hälsen und aufgerissenen Hakenschnäbeln flatterten umher wie Fledermäuse.
Neben den Riesengeiern gab es andere Vögel, solche von fahlem Weiß oder schmutzigem Gelb. Sie ähnelten in der Größe terranischen Adlern, flogen aber schneller und wendiger.
Und um den Turm selbst rasten aufgeregt kleinere Vögel.
Sie bewegten sich schneller als irdische Schwalben, aber sie hallen die Größe von Habichten oder Sperbern.
Knurrend vor Wut sagte Tulocky: „Das übersteigt unsere Kräfte und Möglichkeiten. Wir sind nach zwanzig Metern Flug verloren."
Als ob dies ein Stichwort gewesen wäre, flatterten zwei Vögel durch den Eingang und stürzten sich wie besessen auf den Oxtorner. Neryman griff mit beiden Armen in die Luft, fing den Aufprall der kleineren Körper ab und schleuderte die Tiere mit gebrochenen Hälsen hinaus zur Öffnung.
Ortokur murmelte: „Ich habe mich eben umgedreht. Auf der anderen Seite sieht es natürlich ebenso aus."
Sie schwiegen. Die Tiere besaßen den taktischen Vorteil, daß der Sumpf ihre natürliche Heimat war. Sie konnten einander ablösen und die Belagerung tage- und wochenlang fortsetzen.
Dies waren die Partner der Embryos, und die im Kälteschlaf wachenden Wesen mit ihrem krankgewordenen Verstand warteten auf den Kampf.
„Ich hasse diese Frage", murmelte Major Tenhaven, „aber ich frage euch, was wir tun können? Sir, wissen Sie in der Jet, worum es sich handelt?"
Atlans Stimme klang wie die eines Mannes, der mehr eigene Sorgen hatte, als er im Augenblick von sich schieben konnte.
„Nein. Was gibt es bei euch?"
Das letzte Wort wurde sonderbar betont. Stimmengewirr im Hintergrund. Dann eine undeutliche Erschütterung. Ein Krach in den Lautsprechern.
„Wir werden von einer großen Masse von Tieren belagert. Sie haben den Kontrollturm sozusagen hermetisch abgeriegelt."
Atlan schien falschen Optimismus auszustrahlen. Er erwiderte nach einer Weile, die ebenfalls von undeutlichen Geräuschen ausgefüllt wurde: „Die Jet kann euch nicht helfen. Wir stehen hier, und der Schirm ist an zwei Stellen zusammengebrochen. Wir liefern einer kaum kleineren Masse von Tieren mit Narkosegeschützen, Bordwaffen und allem anderen, was wir haben, einen erbitterten Kampf. Helft euch selbst - oder ihr müßt eben warten. Im Augenblick ist jede Hilfe von uns unmöglich."
Die Antwort traf die drei Männer ziemlich hart. Während Neryman und Ortokur ihre Waffen zogen und die Projektoren auf größere Strahlung einstellten, dachte der Raumfahrer nach und sagte schließlich: „Sir!"
„Wir hören!"
„Wir versuchen, uns hier freizukämpfen und zur Jet zurückzukehren. Sollen wir versuchen, Ihnen zu helfen?"
„Nein", sagte Atlan. „Wir sind in der Lage, die Tiere zu vertreiben.
Aber es wird lange dauern. Der Sumpf kocht schon an einigen Stellen, und dort haben wir keine Angriffe zu erwarten.
Was schlimmer ist, daß die Tiere, und die Veränderungen unsere Scholle bewegen und kippen. Aber wir halten es schon noch eine Weile aus.
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