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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinbekommen, aber die hatte jetzt mit der Druidin zu tun.
    Also galt für Duval nur die andere Alternative.
    »Packt sie euch«, befahl er leise. »Und bringt sie um. So schnell und so gründlich wie möglich. Und damit meine ich euch alle!«
    Majtah, Rani und die drei anderen Menschenschlangen setzten sich in Bewegung und verließen das abgeschirmte Versteck, in das sie sich zurückgezogen hatten. Sie benutzten die magischen Einrichtungen dieses Stützpunktes, als hätten sie nie etwas anderes getan.
    Sie hatten sehr schnell gelernt.
    Sie waren überhaupt sehr schnell.
    Schnell, wie Schlangen von Natur aus sind.
    Sie griffen an!
    ***
    Teri sah sich kurz um. Sie befanden sich im Hafen von Pescara; an einem der Piers war die Yacht vertäut, auf der sie sich jetzt befanden. Nun, Yacht war vielleicht übertrieben. Aber immerhin war das Boot nicht gerade eines der sieben kleinsten; die Druidin schätzte die Länge über alles auf rund neun Meter.
    Ringsum gab es ein paar Dutzend weitere Boote, teilweise besegelt, teilweise motorbetrieben. Teri stand direkt neben dem Kajütenaufbau. Sie entdeckte ein Firmenschild. Ein fluoreszierendes 3-D-Bild, in dem der schräggestellte Schriftzug »Hedgeson« funkelte.
    Teri gab einen erstaunten Pfiff von sich. »Das kann doch nicht sein«, entfuhr es ihr. »Seit wann baut die Firma Hedgeson Segler?«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Gianna.
    »Hedgeson baut Motoryachten. Und zwar die modernsten, größten und schnellsten.« Teri entsann sich, dass April Hedgesons Privatyacht, die SEASTAR II, sogar tauchfähig war! Eine Spezialanfertigung als Anschauungsobjekt für superreiche Kunden, die sonst schon alles hatten und denen man vorführen konnte, was technisch möglich war. Eine spezielle Kunststoffbeschichtung des Schiffsrumpfs erhöhte die Gleitfähigkeit und reduzierte den Reibungs- und Gleitwiderstand praktisch auf fast null; damit waren Hedgeson-Boote von Natur aus beinahe dreimal so schnell wie gleichstark motorisierte Boote der Konkurrenz. Und deshalb auch bei Rennen nicht zugelassen, da die Hedgeson-Werft eifersüchtig über ihr Monopol wachte und keine Lizenzen vergab. Es existierte ein Haufen von Patenten, es existierte eine geniale Technologie und ein genial strukturierter Werkschutz, der jede Industriespionage nachhaltig stoppte. Bisher hatte es niemand geschafft, die Hedgeson-Technologie zu kopieren.
    Segler passten nicht zu dieser Technologie. Weil die Bedienung zu kompliziert war. Ein Schiff, das war April Hedgesons Philosophie, die sie von ihrem toten Bruder ebenso wie dessen Para-Können übernommen hatte, sollte so simpel bedienbar sein wie ein Kugelschreiber. Auch Vollblutidioten sollten in der Lage sein, ein Boot fahren zu können, nur hielt sich die Zahl der Vollblutidioten, die das taten, im Nullbereich, weil Vollblutidioten für gewöhnlich nicht in der Lage waren, erst einmal ein Vermögen zu erwirtschaften, das den Kauf einer Hedgeson-Yacht ermöglichte. Und April suchte sich ihre Kunden recht sorgfältig aus…
    »Ich wollte keine Motoryacht«, sagte Gianna, ruhiger und sicherer werdend. »Ich wollte etwas Romantischeres. Aber ich wollte auch nicht mehr Arbeit als nötig. Da kam mir dieses Modell gerade recht. Ich kann die ganze Besegelung per Knopfdruck vom Kommandostand aus steuern. Die Takelage, die Ausrichtung der Segel, alles. Feine Sache.«
    »Teure Sache«, murmelte Teri. »Was hat der Äppelkahn gekostet? Zehn Millionen? Zwanzig? Ich meine Euro, nicht Lire.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Gianna. »Nur, dass die Yacht sehr teuer war.«
    »Verdammt, bei Millionenbeträgen weiß man doch, wie die Zahl auf dem Konto-Auszug ausgesehen hat«, entfuhr es Teri. Es sei denn, man ist deutscher Politiker einer ganz bestimmten Partei und es handelt sich um Parteispenden, die man entgegennimmt… Dann darf man sich Erinnerungslücken leisten… sofern man nicht dabei erwischt wird…
    »Ich weiß es wirklich nicht auf die Lira genau«, sagte Gianna. »Ist das wichtig für dich?«
    Dadurch, dass sie dem »seligen Kraken« gedient hatte, war sie an diesen Super-Segler gekommen. Den Kaufpreis kannte sie wirklich nicht. Das hatten andere für sie geregelt…
    Teri winkte ab. Die Details interessierten sie nicht wirklich. Vielleicht würde sie bei passender Gelegenheit mal mit April Hedgeson darüber reden - oder auch nicht. Nicoles Studienfreundin April hatte demnächst Geburtstag, und mit der Einladung war auch für Nicoles sonstige Freunde und Freundinnen zu rechnen.

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