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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinter sich.
    Sie lehnte sich an die Kajütenwand, schlug mit den Handflächen dagegen.
    » Porcheria!«, flüsterte sie wütend.
    Ausgerechnet jetzt musste Nero mit Verstärkung kommen! Dabei war sie doch noch gar nicht fertig mit ihrer Aktion! Sie musste diese Frau zur Schlange machen!
    Aber das konnte sie jetzt nicht. Sie musste erst einmal Nero und die Polizei ablenken. Musste also mit ihnen zu ihrer Wohnung, eine Menge schauspielerisches Talent beweisen und sie alle beruhigen. Um diese Teri Rheken konnte sie sich dann erst später kümmern.
    Das hatte ihr alles gerade noch gefehlt!
    Hastig schlüpfte sie in Top und Boxershorts. Sie hatte immer ein paar Sachen an Bord, zum Wechseln. Das kam ihr jetzt zugute. Ein Paar Leinenschuhe war auch noch da. Rasch kontrollierte sie die Fesseln der Goldhaarigen und überprüfte, ob die Frau noch bewusstlos war. Dann eilte sie wieder nach oben.
    Der Kommissar nahm sie und Nero in seinem Dienstwagen mit. »Warum bist du eigentlich zur Yacht gefahren?«, fragte Nero leise. »Du wußtest doch, dass ich komme.«
    »Ich wollte noch etwas erledigen und dachte, ich schaffe es noch vorher. Hat aber nicht geklappt.«
    »Warum bist du nicht mit dem Ferrari gefahren wie sonst auch immer? Wie bist du zum Hafen gekommen?«
    »Taxi«, log sie. »Kannst du mal aufhören, zu fragen? Ich bin ziemlich durcheinander. Ein Einbruch in der Wohnung, während ich weg war… das ist unfassbar!«
    Warum fuhr dieser Kommissar nicht schneller? Die Zeit lief ihr davon. Sie musste bald wieder zurück. Dafür aber musste sie sowohl die Polizei als auch Nero loswerden.
    Es dauerte doppelt so lange, als wenn sie selbst gefahren wäre. Sie kannte ein paar Schleichwege, und sie pflegte mit dem Ferrari auch im Stadtverkehr grundsätzlich schneller zu fahren als erlaubt. Kommissar Rancono hielt sich aber genau an die Vorschriften. Ein hundertprozentiger Beamter, dem die italienische Lässigkeit völlig abging, urteilte Gianna. Selbst als Mensch hätte sie ihn fast schon gern erschlagen, als Schlange hasste sie ihn.
    Schließlich kamen sie an. Natürlich hatten Rancona und die Uniformierten nichts Besseres zu tun, als mitzukommen! Überrascht stellte Gianna fest, dass in ihrer Wohnung noch weitere Carabinieri warteten.
    »Schauen Sie sich genau um, ob etwas entwendet wurde«, sagte Rancona. »Das ist sehr wichtig.« An der beschädigten Tür befanden sich Reste weißlichen Pulvers; offenbar hatte schon jemand Fingerabdrücke zu nehmen versucht.
    »Sie sollten diese Nacht nicht in Ihrer Wohnung zubringen, Signorina«, schlug der Kommissar vor. »Ich denke, dass die Tür heute nicht mehr ersetzt werden kann. Wir werden sie provisorisch schließen und mit Polizeisiegeln versehen. Vielleicht…«
    »Vielleicht können Sie mich alle einfach mal in Ruhe lassen, ja?« fuhr Gianna ihn an. »Das ist alles ein bisschen viel auf einmal für mich.«
    »Sie hat Recht«, sagte Nero. »Wir werden auf der Yacht nächtigen. Das geht ja auch.«
    Auch das noch. Aber sie nickte dazu. Sie tat, als durchsuche sie Schränke und Schubläden, warf aber kaum einen Blick hinein. Verschwindet endlich, verdammt!
    Natürlich verschwanden sie nicht. Nero öffnete einen der Schränke und begann ein paar Kleidungsstücke zusammenzupacken. »Das hier? Oder das? Was willst du anziehen? Was brauchst du?«
    »Ich brauche Ruhe!«, schrie sie. »Lasst mich doch einfach allein! Auch du, Nero!«
    Sie raffte die Sachen zusammen, die er ausgewählt hatte. Dann stürmte sie aus der Wohnung.
    Verblüfft sahen die anderen ihr nach.
    »Ist sie immer so temperamentvoll?«, fragte Rancona.
    »Nur immer dann, wenn während ihrer Abwesenheit jemand bei ihr einbricht, Commissario «, sagte Nero Belasco trocken.
    »Passiert das denn öfters?«, wunderte sich der Kommissar.
    Nero grinste freudlos. »War heute wohl das erste Mal…«
    ***
    Teri erwachte. Etwas früher, als Gianna Torcero erhofft hatte. Sie brauchte eine Weile, sich zu orientieren; so langsam wie diesmal war sie selten aus einer Bewusstlosigkeit in den Wachzustand zurückgekehrt. Ihr Kopf schmerzte, und etwas spannte auf ihrem Gesicht. Getrocknete Flüssigkeit - Blut?
    Sie sah sich um.
    Sie lag auf einem Bett, eher einer schmalen Pritsche. Sie musste sich in der Kajüte der Segelyacht befinden. Offensichtlich noch im Hafen, denn es gab kaum Bewegung. Von Gianna war nichts zu sehen.
    Und Teri war gefesselt!
    »Na, das finde ich aber gar nicht nett«, murmelte sie und versuchte sich aufzurichten. Sie

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