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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erfahrungs-bereichs liegen und deren Produkte wir uns deshalb bei aller Phantasie nicht vorstellen könnten.
    Wer hätte sich auf der Erde vor tausendfünfhundert Jahren schon vorstellen können, daß es Transmit-ter gab, die ihre Energie direkt aus mehreren Sonnen bezogen, die wiederum zu diesem Zwecke manipuliert wurden?
    Er riß sich gewaltsam von diesen Überlegungen los, als Gray Noonka, der einige Schritte vorausgegangen war, einen unterdrückten Schrei ausstieß.
    Der Gang vor ihnen war übersät mit den mumifizierten Leichten lemurischer Raumfahrer, die größten-teils schwere Verletzungen aufwiesen, wie sie von Energiewaffen hervorgerufen wurden.
    „Sie müssen übereinander hergefallen sein, als die Katastrophe über sie hereinbrach", sagte Kjuan von Sartos leise.
    Tecopah nickte.
    ..Anstatt einander in der Gefahr beizustehen, haben sie sich gegenseitig umgebracht", meinte er. „Sie handelten damit als Individuen, wie zahllose Völker noch heute handeln. Anstatt gemeinsam die große Herausforderung des Universums anzunehmen, zerfleischten sie sich gegenseitig."
    Die drei Männer blickten sich vielsagend an, dann stiegen sie über die Toten hinweg und drangen in die Kommandozentrale ein.
    Auch hier lagen zahlreiche mumifizierte Leichen, und auch sie wiesen die für Strahlwaffen charakteristischen Verletzungen auf.
    Die Männer bemühten sich, nicht an die Tragödie zu denken, die sich auf diesem Schiff abgespielt hatte, sondern sachlich zu untersuchen.
    Sie stellten fest, daß eines der Notkraftwerke sich reparieren ließ. Doch das gehörte nicht mehr zu ihrer Aufgabe. Das hatten sie den angekündigten vier Techno-Spezialisten zu überlassen.
    Sie kehrten zur ISIS zurück und meldeten Major Tenhaven, daß sie ein geeignetes Wrack gefunden hatten. Brester Tenhaven bedankte sich bei ihnen für ihre schnelle Arbeit und bat sie, zu warten, bis die vier Spezialisten eintrafen, und dann zum Mutterschiff zurückzukehren.
    Goarn Den Thelnbourg musterte die Robotpanzer mit gemischten Gefühlen, als der kleine, aus Gleitern bestehende Konvoi eine Lücke im Einschließungsring passierte.
    Ein Robotgleiter schoß aus einer Öffnung in der nächsten Kuppel, ein eiförmiges Gebilde von zirka fünf Metern Länge und ohne Öffnung. Seine Oberfläche blinkte abwechselnd gelb und grün.
    Er setzte sich an die Spitze des Konvois.
    „Unser Führer", bemerkte Esto Conschex, der neben Thelnbourg im ersten Gleiter saß. „Wir werden ihm folgen."
    Der Gleiterpilot nickte und hängte sich an den Robotgleiter an.
    Es ging an zahlreichen Kuppelbauten vorbei, die teils undurchsichtig, teils durchsichtig waren. Es gab auch einige langgestreckte Bauten, aber alle besaßen gewölbte Dächer.
    „Hier hat der Zahn der Zeit noch nicht genagt", meinte Thelnbourg. „Nichts ist beschädigt. Ich kann nicht einmal Kratzer entdecken."
    „Die Lemurer verstanden es eben, für die Ewigkeit zu bauen", erwiderte Conschex.
    Da alle Gespräche wegen der fehlenden Lufthülle nur über die Helmfunkgeräte geführt werden konnten, hörten natürlich alle Männer im Konvoi, was gesprochen wurde.
    Deshalb war es nicht verwunderlich, als Powlor Ortokur nach Conschex' letztem Satz einwarf: „Niemand kann für die Ewigkeit bauen, weil die Ewigkeit sich weit über die Existenzspanne unseres Universums erstreckt."
    „Woher wollen Sie das wissen, Ortokur?" fragte Conschex.
    „Sind Sie etwa schon einmal in der Zukunft gewesen?"
    „Ich hatte noch nicht die Ehre", erwiderte Powlor Ortokur. „Aber es ergibt sich doch schon aus der Definition des Begriffs Ewigkeit, daß damit das endlose Werden und Vergehen gemeint ist, das weder einen zeitlichen Anfang noch ein zeitliches Ende hat. Und logischerweise kann kein von intelligenten Wesen geschaffenes Werk endlos lange bestehen."
    „Vielleicht gelingt es uns Menschen doch, die wahre Natur des Universums irgendwann zu erkennen und eine Möglichkeit zu finden, die spätere Kontraktion des Universums zu überstehen und seine Neugeburt bewußt und mit allen Erinnerungen zu erleben", meinte Thelnbourg.
    „So lange, um das zu verwirklichen, wird die Spezies Homo sapiens gar nicht existieren", entgegnete Ortokur. „Wir können nur versuchen, unser Wissen und unsere Erkenntnisse an die Spezies weiterzugeben, die unser Nachfolger sein wird."
    „Vielleicht an die Spezies Homo oxtorniensis", spottete Thelnbourg.
    „Eine solche Spezies gibt es nicht", erklärte der Oxtorner ernsthaft. „Wir Oxtorner sind lediglich

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