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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht da.«
    »Das wissen Sie genau?«
    »Ja, Mister, und jetzt verschwinden Sie.« Die Frau schwang ihr Putzleder wie eine Waffe.
    Suko ärgerte sich, wenn er behandelt wurde wie der letzte Dreck.
    »Ich bleibe, Madam, und ich werde Ihnen den Grund auch sehr bald zeigen.« Er hielt den Ausweis schon in der Hand, den die Putztante von oben herab anschaute.
    Zweimal holte sie Luft. Dann endlich hatte sie sich zu einer Antwort entschließen können. »Was sind Sie?«
    »Scotland Yard…«
    »Aber…«
    »Kein Aber. Ich muß zu Brenda Evans. Ist sie zu Hause oder nicht?«
    »Nein, nicht. Sie ging weg.«
    »Allein?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Da war eine blonde Person bei ihr. Die kannte ich aber nicht.«
    »Wo gingen die beiden hin?«
    »Weiß ich nicht. Ich habe sie nicht gefragt. Ich sah sie nur am Haus vorbeilaufen.«
    »Nach hinten?«
    »Ja.«
    »Was gibt es dort zu sehen?«
    »Nichts.« Die Frau hob die Schultern. »Da liegt nur ein Stück Wald. War mal eine Kippe.«
    »Müll, meinen Sie?«
    »So ist es. Man hat sie aufgeforstet.«
    Suko räusperte sich. »Ihre Wohnung ist wahrscheinlich abgeschlossen. Gibt es trotzdem eine Möglichkeit, dort hineinzukommen, ohne Gewalt anwenden zu müssen?«
    Die Frau biß sich auf die Unterlippe, bevor sie nickte. »Ja, ja, das geht schon. Ich bin hier so etwas wie die Hausmeisterin. Ich habe von jeder Wohnung einen Zweitschlüssel.«
    »Dann dürfte ich bitten.«
    Die Frau stand noch immer im Fenster, als wäre sie eine Schaufensterpuppe. Sie trug einen hellblauen Kittel, rümpfte die Nase und hob die Schultern. »Wenn Sie unbedingt wollen.«
    »Es muß sein.«
    »Warten Sie, ich öffne.«
    Sie verschwand und tauchte an der Haustür wieder auf. Suko bedachte sie mit scheuen Blicken, ging vor und murmelte etwas von einer Ungeheuerlichkeit, weil sich die Polizei im Haus aufhielt.
    »Was hat Brenda Evans denn verbrochen?«
    »Sie hat drei zu neugierige Frauen gekillt.«
    Der Rücken spannte sich. Suko mußte stoppen, weil seine Vorgängerin auch stehengeblieben war. Sie stieß zischend die Luft aus und gab ein böses Knurren von sich. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, verdammt noch mal!«
    »Nein.«
    »Ist ja gut.«
    Sie gingen bis oben. Vor einer hellen Tür blieben sie stehen. »Dahinter hat sie gewohnt.«
    »Gut. Und der Schlüssel?«
    »Hier.« Sie holte ihn aus der rechten Kitteltasche und schwenkte das flache Glitzerding vor Sukos Nase.
    Der schloß auf, ließ die Tür aber noch zu. Er drehte den Kopf.
    »Wenn Sie jetzt bitte gehen würden, Madam.«
    »Ach, das ist aber komisch. Ihnen die Wohnung zu zeigen, war ich gut genug, wie?«
    »So ist es.«
    »Eingebildet auch noch.« Wütend stampfte sie davon. Das Klappern ihrer Absätze hallte durch das Treppenhaus.
    Suko lächelte kantig und schob sich in die Wohnung der Brenda Evans hinein. Die Tür drückte er rasch hinter sich zu. Er wollte sich in Ruhe umschauen.
    Suko rechnete zudem damit, daß sich einiges verändert hatte.
    Zwar hatte Jane laut Aussage der Zeugin mit Brenda Evans zusammen das Haus verlassen, doch danach waren sie nicht wieder aufgetaucht, und der rote Golf stand noch immer vor dem Haus.
    Sehr rätselhaft, das alles…
    Suko fand das Schlafzimmer, schaute im Bad nach und dann erst im Wohnraum.
    Er war groß, hell und besaß vor seinem breiten Fenster eine Loggia mit rotem Geländer.
    Er blickte sich im Zimmer um. Daß es bewohnt war, erkannte er sofort. Da stand ein Glas auf dem Tisch, da war der Aschenbecher halb gefüllt, überall sah er die Spuren, aber es hatte niemand aufgeräumt. Suko kam es beinahe vor, als hätte die Mieterin ihre Wohnung aus einem bestimmten Grund überaus hastig verlassen.
    Zusammen mit Jane Collins.
    Er durchwanderte den Raum mehrere Male, dessen Einrichtung von einem sehr erlesenen Geschmack berichtete. Das aber half ihm auch nicht weiter, denn er fand weder eine Spur von der einen noch einen Hinweis auf die andere Frau.
    Das ärgerte ihn.
    Obwohl alles so harmlos wirkte, wurde er einfach den Eindruck nicht los, daß hier etwas begonnen hatte, was er jetzt noch nicht überblicken konnte.
    Er suchte nach Spuren der Detektivin, aber auch da trat er immer wieder ins Leere.
    Vor dem Fenster blieb er stehen. Die Scheibe war nicht so blank, wie es beim ersten Hinsehen ausgeschaut hatte. Im Sonnenlicht sah er zahlreiche Staubkörner glänzen und weiter entfernt, wo keine Häuser mehr standen, ballte sich ein dunkler Fleck zusammen, der in diesem Gelände wie eine Insel

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