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0684 - Die falschen Itrinks

Titel: 0684 - Die falschen Itrinks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte mich, wieso er sich für so etwas hergab. Was bezweckte er damit?
    In diesem Moment beschloß ich, den Kampf gegen ihn aufzunehmen und herauszufinden zu versuchen, welche dunkle Machenschaften er betrieb. Ich würde alles aufdecken, den Klub auffliegen lassen und Gisgo zu Fall bringen - selbst wenn es mich das Leben kostete.
    „Ich habe Ihre Drohung verstanden, Gisgo", sagte ich und machte mich auf den Weg zum Verhandlungssaal, wo ich in einem Schnellverfahren eine Gruppe von skrupellosen Umweltverschmutzern abzuurteilen hatte.
    Aber ich wußte, daß ich kein einziges Todesurteil aussprechen würde.
    Gisgo verwendete sein Wissen nicht als Druckmittel gegen mich, obwohl ich ständig darauf gefaßt war. Nur einmal sagte er: „Horre, es kann sein, daß wir eines Tages Ihre Hilfe benötigen.
    Dann müssen Sie für mich dasein."
    Ich ging nicht darauf ein, fragte ihn auch nicht, wen er mit „wir", meinte, obwohl es mich brennend interessierte.
    Gehörte er irgendeiner Sekte an? Einer Geheimorganisation, die einen Putsch vorbereitete?
    Drei Wochen hielt ich der Versuchung stand, in den Klub zu gehen. Das Wasser rann mir im Schnabel zusammen, wenn ich nur an das saftige Llonga-Fleisch dachte. Es stand für mich nun außer Zweifel, daß es sich um echtes Llonga-Fleisch handelte, das man im Klub servierte.
    Es war mir bei meinem vorletzten Besuch gelungen, einen Knochen an mich zu nehmen, ohne daß es jemand bemerkte. Ich hatte ihn zur chemischen Analyse eingereicht, und das Ergebnis war positiv. Das hatte mir ein peinliches Verhör eingebracht, doch meiner Integrität und meiner Immunität hatte ich es zu verdanken, daß die Geheimpolizisten mich ungeschoren ließen.
    Ich konnte ihnen plausibel machen, daß ich einer großen Sache auf der Spur sei, und ich brächte sie sogar dazu, meinem Chef Gisgo keine Meldung zu machen. Aber jetzt erwartete man langsam Ergebnisse von mir.
    Meine Sehnsucht nach den grünen Wiesen des Traumlandes, dem Haus mit der Gemüsegarten-Küche und dem Fisch-Bad und dem Heckenbett wurde immer größer. Dennoch konnte ich dem Verlangen widerstehen, den Klub aufzusuchen. Ich spielte sogar mit dem Gedanken, den Klub in einer großangelegten Razzia auszuheben.
    Da kam mir der Zufall zu Hilfe.
    Gisgo bestellte mich in sein Büro. Als ich dort eintraf, war er völlig verstört. Er sagte, daß er schnell fort müsse, um eine unaufschiebbare Angelegenheit zu erledigen, daß er aber bald wieder zurückkomme.
    Er ging. Ich war allein in seinem Büro.
    Diese Gelegenheit wollte ich nutzen, und ich begann sein Büro zu durchsuchen. Zwischen Schriftstücken über Fälle, die mir bekannt waren, fand ich auch einige handschriftliche Notizen auf naturreinem Zellulosepapier. Eine Rarität! Ein fast unbezahlbarer Luxus. Ich erinnerte mich, daß ich auf dieser Papiersorte einmal vom Klub eine Einladung erhalten hatte.
    Dies war jedoch keine Einladung. Dieses Schriftstück war der Plan für den Überfall der Naturschutzzone Süd. Der Plan war in allen Einzelheiten ausgearbeitet und anhand einiger Skizzen erläutert. Ich machte eine Fotokopie und legte das Schriftstück auf seinen Platz zurück.
    Bald darauf kam Gisgo zurück. Er wirkte zufrieden.
    „Ich habe einen Geheimauftrag für Sie, Horre", sagte er. „Wie ich aus sicheren Quellen weiß, soll ein Überfall auf eine Naturschutzzone stattfinden ..."
    Das Kartenhaus meines Verdachts gegen Gisgo stürzte in sich zusammen. Hatte ich noch vor Minuten glauben müssen, daß er mit den Verschwörern unter einer Decke steckte, so schien das durch seine Aussage widerlegt zu werden. Er war nicht ein beteiligter Mitwisser aus dem Überfall, sondern verwandte sein Wissen zum Kampf gegen die Verbrecher.
    „...Wir müssen unsere gesamten Kräfte mobilisieren, um diesen Überfall zu verhindern. Es geschieht zur Errettung eines der letzten Flecke unberührter Natur. Wir Naturschützer werden die Zone Nord, wenn nötig, auch mit unserem Leben verteidigen."
    „Die Zone Nord?" fragte ich überrascht.
    „Da staunen Sie, was?" sagte Gisgo, sich des Überraschungseffektes vollauf bewußt. „Jawohl, diese fanatischen Kunststoffanbeter planen einen Überfall auf die Naturschutzzone Nord. Sie werden Jagd auf die Tiere machen und den Park anzünden. Sie wollen die letzten Spuren der Vegetation und der Tierwelt auf Zannack beseitigen. Aber Sie und Ihre Männer werden das verhindern ..."
    Benommen verließ ich sein Büro. Also hatte sich mein erster Verdacht doch bestätigt.

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