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0684 - Die falschen Itrinks

Titel: 0684 - Die falschen Itrinks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Er, der als Horre der Giftgrüne der Schrecken aller Umweltverbrecher gewesen war, kannte hier unten alle Verstecke. Ihm waren Bunker, Tunnel und Geheimgänge bekannt, die schon seit Jahrhunderten in Vergessenheit geraten waren.
    Dennoch waren wir nie lange vor unseren Jägern sicher. Denn wir wurden nicht nur von den Soldaten verfolgt, die ganze Stadt beteiligte sich an der Treibjagd nach uns. Horre hatte bei verschiedenen Gefechten zwanzig seiner besten Leute verloren.
    Die anderen aber standen treu zu ihm.
    Obwohl unsere Lage alles andere als rosig war, konnten wir zuversichtlich sein. Unsere Chancen, den Unterschlupf der Fremden zu finden und auszuheben, standen nicht einmal schlecht. Ein Hinweis Horres hatte uns den richtigen Weg gezeigt. Das war gleich nach unserer Flucht gewesen. In den letzten vier Tagen hatten wir dann Zeit genug gehabt, unsere Vorbereitungen zum Sturm auf die Geheimstation der Fremden zutreffen.
    In wenigen Stunden wollten wir zuschlagen. Für mich gab es keinen Zweifel, daß wir auf der richtigen Spur waren. Dabei hatte es bei unserer Lagebesprechung vor vier Tagen gar nicht so ausgesehen, als könnten wir rasche und wirksame Maßnahmen gegen die Fremden ergreifen. Denn immerhin mußten wir annehmen, daß sie sich über den gesamten Planeten verstreut hatten.
    Ich erzählte Horre von den eingeschalteten Materietransmittern auf den siebzehn Schiffen. Zuerst verstand er nicht, doch nachdem ich ihm das Arbeitsprinzip eines Transmitters erklärt hatte, sah er klar.
    „Es muß auf Zannack eine Station existieren, in der zumindest ein Gegenstück zu den Empf ängertransmittern der Raumschiffe steht", führte ich weiter aus. „Die Fremden müssen diesen Transmitter ständig in Betrieb haben, so daß wir ihn leicht orten könnten, wenn wir nur wüßten, wo er ungefähr steht. Haben Sie keinen Verdacht, Horre?"
    Er schüttelte den Kopf. Diese Geste hatte er sich von mir angeeignet.
    „Ich habe erst von der Existenz der Fremden erfahren, als Gucky den Doppelgänger Gisgo entlarvte", erklärte er. „Außer den Bewohnern von Planet vier war uns bis dahin kein anderes Fremdvolk bekannt."
    „Aber haben Sie nicht wenigstens an Gisgos Verhalten etwas entdeckt, das Ihnen verdächtig vorkam?" bohrte ich weiter.
    „Gucky erfuhr gleich bei der ersten Begegnung aus Ihren Gedanken, daß Sie mit Gisgo verfeindet waren. War das nur jene Art von Rivalität, wie sie oft zwischen Untergebenem und Vorgesetzen besteht?"
    „Nein, es war mehr", sagte Horre, und ich merkte ihm die plötzliche Erregung an. „Ich wußte schon lange, daß Gisgo einer verbrecherischen Organisation angehörte, die gegen die Umweltschutzgesetze verstößt. Aber ich konnte nichts gegen ihn unternehmen, denn er hatte mich in der Hand. Er verleitete mich ebenfalls zu einem Verstoß gegen die Gesetze und erpreßte mich. Der Klub! Vielleicht finden wir dort einen Hinweis."
    Er erzählte uns alles über den mysteriösen „Klub Natur", wo man von der Welt träumen konnte, wie sie aussehen könnte, wenn die Umweltverschmutzung nicht die Natur ausgerottet hätte. Der Klub, in dem man Llongafleisch essen konnte, obwohl diese Tiere vom Aussterben bedroht waren und obwohl man auf ganz Zannack außer Algenmenüs nur synthetische Nahrung vorgesetzt bekam.
    Horre berichtete auch davon, daß Gisgo - oder besser gesagt: dessen Doppelgänger - hinter einem Überfall auf eine der Naturschutzzone gesteckt haben mußte. Horre hätte ihm damals den Prozeß machen können, wollte aber noch weitere Beweise beschaffen. Doch dazu kam es nicht mehr, weil wir auf den Plan traten und die Ereignisse sich überschlugen.
    Langsam rundete sich das Bild ab.
    Die Fremden hatten den Klub gegründet, um sich führende Persönlichkeiten der Itrinks durch verlockende Traumerlebnisse und den Genuß exotischer Speisen gefügig zu machen. Es konnte kein Zweifel bestehen, daß sie sich das Fleisch, das sie den Klubmitgliedern servierten, aus den Tierreservaten der Natur- .Schutzzonen holten. Dabei gingen sie so rücksichtslos vor, daß sie ganze Tierarten ausrotteten, beispielsweise die Llongas.
    Jetzt hatten wir eine Möglichkeit zum Handeln. Wir waren uns alle einig, daß wir den Hebel beim „Klub Natur" ansetzen mußten.
    Mit einem solchen Erfolg, wie er sich dann bei einer ersten Überprüfung einstellte, rechneten wir jedoch nicht.
    Horre führte uns durch die Tiefbunkeranlagen in die Nähe des Klubs. Als wir direkt unter dem Klubgebäude waren - nur einen

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